Zecken können verschiedene Krankheitserreger auf ihren Wirt über tragen und zwei Krankheiten verursachen: Lyme-Borreliose und Zeckenenzephalitis (FSME). Von den weltweit ungefähr 800 bekannten Zeckenarten ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) weitaus die häufigste in der Schweiz. Zecken... ... verbringen einen kleinen Teil ihres Lebens festgebissen auf der Haut von Säugetieren, Vögeln, Reptilien oder Menschen und ernähren sich von deren Blut. ... bevorzugen feuchte Gebiete und halten sich im Unterholz, auf Grashalmen und in Büschen am Ufer von Flüssen und Seen bis zu einer Höhe von rund 1'500 Metern überMeer auf. ... sind aktiv, sobald die Temperatur über 7°C ansteigt. Im Winter ist das Risiko von einer Zecke gebissen zu werden sehr gering. Zwei Krankheiten: Lyme-Borreliose und Zeckenenzephalitis (FSME) Zecken über tragen zahlreiche Krankheitserreger auf ihre Wirte. Die in der Schweiz und im Wallis am häufigsten über tragene Krankheit ist die durch das Bakterium Borrelia burgdorferiverursachte Lyme-Borreliose. Diese Krankheit verursacht eine Rötung an der Bissstelle und/oder grippeähnliche Symptome. Die Krankheit heilt in der Regel spontan innerhalb einiger Tage oder Wochen und kann mit Antibiotika behandelt werden. Wird sie nicht behandelt, können die Bakterien im Blut weiterwandern und neurologische Störungen, schwere Gelenksentzündungen und Hautschädigungen verursachen. Werden diese nicht rechtzeitig erkannt, können sie chronisch werden. Im Wallis sind 25 bis 30% der Zecken mit Borrelia burgdorferi infiziert. In der Region Martinach-Entremont sind es etwas weniger (10-15%) und in der Region Monthey-Collombey etwas mehr (30-50%). Die zweite, gefährlichere Erkrankung ist die durch den FSME-Virus verursachte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), auch Zeckenenzephalitis genannt. Diese Infektion zeigt in etwa zwei Dritteln der Fälle keine Symptome. In den anderen Fällen treten zuerst Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen auf. In den meisten Fällen endet nach dieser Phase die Krankheit und hinterlässt eine Immunität. Etwa 5 bis 15% der Patienten durchlaufen eine zweite Phase in der das zentrale Nervensystem angegriffen wird. Es treten starke Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Sprech- und Gehstörungen auf. Diese Symptome können mehrere Wochen oder gar Monate lang andauern. Es gibt keine Therapie gegen die Krankheitsursache, die Symptome können jedoch gelindert werden. Es existiert ein Impfstoff, der während 10 Jahren vor einer schweren Infektion schützt.
Im
Speziellen lassen sich zwei Erkrankungen, die nach einem Zeckenbiss vorkommen
können, unterscheiden:
Nach 2-28 Tagen (in der Regel nach rund 2 Wochen) treten bei den Betroffenen Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen auf. Diese Symptome verschwinden innert Tagen ohne weitere Folgen. Bei wenigen der so erkrankten Personen kann es nach 4-6 Tagen zu einer Gehirnhautentzündung kommen. Diese kann in seltenen Fällen auf das Gehirn über greifen (Meningo-Enzephalitis). Die damit einhergehenden Symptoe (Nackensteifigkeit, BewusstseinstrÜbung, Lähmungserscheinungen) können einige Zeit andauern, bilden sich jedoch in der Regel wieder zurück. Kinder und Jugendliche erkranken seltener und weniger schwer als ältere Personen. Bleibende Schäden oder gar Todesfälle sind extrem selten. Es gibt keine spezifische Therapie gegen die Zeckenenzephalitis. Deswegen sollte man sich vor Zeckenbisse schützen und/oder sich impfen lassen.
Das
Virus, das in den Zecken lebt und von dort weiter über tragen wird,
kommt nur in umschriebenen Regionen vor, welche als Endemiegebiete oder
Naturherde bekannt sind. Etwa 0, 5% der Zecken in Naturherden beherbergen
das FSME-Virus. Die meisten der von einer infizierten Zecke gebissenen
Personen (rund 90%) zeigen keine Krankheitszeichen; sie machen eine sogenannte
'stille Feiung' durch. Nur etwa 10% der Gebissenen erkranken manifest.
Von diesen entwickeln nur wiederum 5-10% eine Gehirn- oder Gehirnhautentzündung.
Gesamthaft führen somit etwa 10'000 Zeckenbisse höchstens zu
1 Fall von Gehirn(haut)entzündung und zu 10 Fällen von banaler
Erkrankung. Im
Speziellen lassen sich zwei Erkrankungen, die nach einem Zeckenbiss vorkommen
können, unterscheiden:
Im
Gegensatz zum FSME-Virus kommt die Spirochäte nicht in umschriebenen
Naturherden vor, sondern ist allgemein verbreitet. Bis zu 40% der Zecken
sind Träger der für die Lyme-Krankheit verantwortlichen Spirochäten.
Etwa ein Drittel der von den Zecken Gebissenen zeigt denn auch im Blut
nachweisbare Spuren der Infektion in Form von schützenden Abwehrstoffen
(spezifische Antikörper). Nur 10% der Gebissenen entwickeln Symptome.
Bei einigen Erkrankten kommt es an der Bisstelle nach Tagen bis Wochen zu einer langsam sich ausbreitenden, ringförmigen Hautrötung, die bis zu mehreren Wochen bestehen kann. Im Anschluss daran können grippeartige Krankheitserscheinungen mit Müdigkeit, Fieber und Schüttelfrost. Wochen bis bis wenige Jahre nach Auftreten dieser Hautveränderungen kann es zu Gelenkschmerzen, bei einer Minderheit der Erkrankten zu Hirnhautentzündung, zu Lähmungen (vor allem der Gesichtsmuskeln) oder zu Störungen der Herzfunktion kommen. Rund die Hälfte der Betroffenen mag sich an den Zeckenbiss nicht mehr erinnern. |