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Verbesserte Lebensbedingungen nach Tschernobyl-Katastrophe
Übergabe des DEZA-Programms in Weissrussland

Die DEZA hat mit ihrem humanitären Programm in den letzten 10 Jahren messbare Erfolge in den von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl am stärksten betroffenen Regionen erzielt. Verschiedene Projekte haben dazu beigetragen, die Lebensbedingungen der Bevölkerung sichtlich zu verbessern. Am 5. Mai 2010 werden die DEZA-Projekte feierlich in Minsk an Partnerorganisationen über geben.

Die humanitären Bedürfnisse in Weissrussland ergaben sich aus den weitreichenden Folgen der Tschernobyl-Katastrophe vom 26. April 1986. Die DEZA engagierte sich vor allem in den Bereichen Gesundheit und soziale Rehabilitation, Katastrophenprävention und Stärkung der Organe der Zivilgesellschaft, dies vor allem in den ländlichen Gemeinden in den Regionen Gomel und Mogilev im Südosten Weissrusslands. Zwischen 2001 und 2010 setzte die DEZA mit einem Budget von 25 Millionen Franken diese Ziele in verschiedenen Projekten gemeinsam mit lokalen Partnern um.

Senkung der Kindersterblichkeit

Die Auswirkungen der Tschernobyl-Katastrophe auf die Gesundheit der Bevölkerung in Weissrussland, Ukraine und Russland waren und sind noch heute verheerend.

Gemäss eines Berichts des UNO-Entwicklungsprogramms UNDP aus dem Jahre 2002, waren mindestens 1800 Kinder und Jugendliche in den am stärksten belasteten Gebieten von Weissrussland aufgrund der Reaktorkatastrophe an Schilddrüsenkrebs erkrankt. Die UNO befürchtet, dass die Zahl der Schilddrüsenkrebsfälle unter Menschen, die zum Zeitpunkt des Unfalls Kinder und Jugendliche waren, in den kommenden Jahrzehnten auf 8'000 steigen könnte.

Die Verbesserung der Gesundheit und der Lebensbedingungen der Menschen in den radioaktiv verseuchten Gebieten, speziell von Müttern und Kindern, war deshalb ein Schwerpunkt der DEZA-Projekte. Zur Erreichung dieser Ziele wurden unter anderem 9 Bezirksspitäler und 18 ambulante Einrichtungen mit medizinischen Geräten ausgerüstet, sowie 120 Fachpersonen in der Diagnose und Behandlung von Infektionen bei ungeborenen und neugeborenen Kindern ausgebildet. Dies hat zusammen mit anderen Massnahmen zur Senkung der Kindersterblichkeit beigetragen.

Behinderte Kinder fördern und wiedereingliedern

Sechs lokale Zentren wurden mit Messgeräten zur Feststellung von Radioaktivität durch ausgebildetes Personal eingerichtet. Durch systematische Kontrollmessungen bei Nahrungsmitteln konnte eine zusätzliche radioaktive Belastung der Bevölkerung vermieden werden. Ein weiteres Ziel ist die Wiedereingliederung von körperlich und geistig behinderten Kindern in die Gesellschaft. Das Erziehungsministerium empfiehlt nun für ganz Belarus ein im Rahmen eines DEZA-Projektes entwickeltes "Home Based Care System". Dabei wird in den Heimen für behinderte Kinder der Fokus von der Pflege auf die aktive Förderung der behinderten Kinder verschoben.

Verbessertes Katastrophen-Management

Um Katastrophen in Zukunft zu vermeiden und, falls sie doch eintreten, besser zu bewältigen, wurden auch die nationalen Kapazitäten im Katastrophen-Management gestärkt, speziell im Hinblick auf technologische Katastrophen und auf Wald- und Torfbrände in radioaktiv kontaminierten Gebieten. Ein wichtiges Projekt in diesem Bereich ist das Ausbildungszentrum Svetlaya Roshcha des Ministeriums für Katastrophenschutz: Das Zentrum gilt heute als Referenzzentrum für das Rettungswesen in der gesamten Region der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten GUS.

Projekte landesweit multipliziert

Fünf Projekte mit Modellcharakter wurden von den zuständigen nationalen Ministerien zur Nachahmung im gesamten Land empfohlen, darunter das "Home Based Care System" und die Einführung eines landesweiten Behandlungsprotokolls von Streptokokken B–Viren durch das Ministerium für Gesundheit. Mit der Anwendung des Protokolls bei der Behandlung von Föten und neugeborenen Kindern kann deren Infektion verhindert werden. Zur Erreichung dieser Resultate trug die gute lokale Verankerung des DEZA Büros und der direkte Einbezug der betroffenen Menschen bei. Dies führte zu einer aktiven Beteiligung der Bevölkerung an den Entwicklungsvorhaben..

(Umwelt Schweiz)

Quelle: Text DEZA Schweiz, DEZA Juni 2010

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Publikation
Informationen zu den Auswirkungen von des Reaktor-Unfall in Tschernobyl
RAOnline Download
Quelle: BAG
20 Jahre nach Tschernobyl - Auswirkungen auf die Schweiz
Informationbroschüre
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Weitere Informationen
Energieerzeugung: Kernkraftwerke Radioaktivität Messung, Gesundheit, Strahlung ...
Tschernobyl, 16 Jahre danach
Wildschweine: Radioaktive Nahrungskette
Reaktorunfall in Fukushima
Erdbeben in Japan am 11. März 2011
Umwelt Schweiz

Links
Externe Links
WHO [en] UNEP [en]
Bundesministerium für Gesundheit [Deutschland] Umwelt Bundesamt [Deutschland]
Bundesamt für Gesundheit [Schweiz] Bundesamt für Umwelt [Schweiz]
Bundesministerium für Gesundheit und Frauen [Österreich] Bundesinstitut für Risikobewertung [Deutschland]
DEZA [Schweiz]
chernobyl.info
Interviews mit Betroffenen
Auf der Webseite www.chernobyl.info geben über20 Betroffene Auskunft (in english, französisch und deutsch) überihre Träume, die Erinnerungen an die Katastrophe, wie sie das heutige tägliche Leben beeinflusst, was sie zur über windung der Katastrophe unternehmen und welche Erfahrungen sie mit der Arbeit der Hilfswerke machen.
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