Wildtiere in der Schweiz: Meldungen |
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Wildtiere Meldungen |
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Wildtiere Informationen |
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Wildschweine: Radioaktive Nahrungskette |
Tschernobyl,
16 Jahre danach
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Quelle: BAG
Durch
den Unfall von Tschernobyl am 26. April 1986 wurde auch die Schweiz, insbesondere
der Tessin, verstrahlt. Nach dem Unfall wurde die Radioaktivität in
der Umwelt und in Lebensmitteln in den verschiedenen Regionen unseres Landes
systematisch überwacht. Diese überwachung wurde vom BAG koordiniert.
Das BAG hat die Resultate dieser überwachung und die Beurteilung der
gesundheitlichen Auswirkungen transparent in Jahresberichten und Medienmitteilungen
publiziert.
Verschiedentlich
haben Folgerungen aus erst kürzlich durchgeführten Messungen
die Bevölkerung verständlicherweise beunruhigt. Die Rekonstruktion
von Kontaminationen und Strahlendosen aus punktuellen Messungen, die lange
nach dem Ereignis durchgeführt wurden, ist mit grossen Unsicherheiten
behaftet. Wenn wie in der Schweiz direkte Messungen der Verstrahlung vorliegen,
ist eine solche Rekonstruktion nicht gerechtfertigt. Sie führt unweigerlich
zu weniger zuverlässigen Resultaten als die, welche erlaubten zu gegebener
Zeit die Bevölkerung gezielt zu informieren und entsprechende Empfehlungen
zu Schutz vor Strahlung abzugeben.
Die
Auswirkungen von Tschernobyl auf die Bevölkerung in der Schweiz nehmen
seit 1986 ständig ab. Die Strahlendosis für die Jahre 1986 bis
2001 macht im Mittel 0.5 milli-Sievert
Tschernobyl
belastet Nahrungskette |
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Wildschweine
stehen auf Hirschtrüffel und fressen sie in rauen Mengen. Mit Folgen:
Die Tiere weisen in bestimmten Regionen der Schweiz eine hohe Belastung
an Cäsium auf, das vom Tschernobyl-Unglück 1986 stammt. Im Tessin
wird der Grenzwert gar um das Fünffache überschritten. |
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Bei
Routinekontrollen von Fleischproben aus dem Tessin stiess das Bundesamt
für Gesundheit (BAG) 2002 auf ein Wildschwein mit einem fünfmal
zu hohen Cäsiumwert gegenüber dem erlaubten Grenzwert von 1250
Becquerel (Bq) für Lebensmittel. Der Verdacht lag nahe, dass die Tiere
die Radioaktivität mit ihrer Nahrung im Walde aufnehmen.
Strahlende
Nahrung
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Hirschtrüffel,
die (europaweit) in Waldböden gedeihen, gehören zum Speisezettel
der Wildschweine. Anders als die hochbegehrten Speisetrüffel sind
die Hirschtrüffel für Menschen ungeniessbar. Eine Untersuchung
die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in Birmensdorf
/ Schweiz im Auftragge des BAG (Bundesamt für Gesundheit) lässt
aufhorchen : 17 Jahre nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl ist das Isotop
Cäsium-137 noch immer in der Umwelt vorhanden. |
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Höchstwerte
in der Schweiz
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In
Proben aus dem Tessin und der Ostschweiz sind die Werte in den Hirschtrüffeln
am höchsten: In Malvaglia (Tessin) liegen sie für Tschernobyl-Cäsium-137
bei 15'700 Bq pro Kilo Trockengewicht; dazu addieren sich noch weitere
2300 Bq, die vom Fallout der Atombomben-Versuche zwischen 1960 und 1980
stammen. |
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Bei
Wattwil (St. Gallen)wurden Werte von 9450 Bq und 3700 Bq gemessen. Laut
BAG sind Speisetrüffel nicht Cäsium-belastet. Tiefer liegen die
Werte gegen die Westschweiz zu, nämlich insgesamt 2800 Bq in Beatenberg
(Bern) und 3400 Bq in Montagny (Freiburg).
Tschernobyl-Folgen
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Bemerkenswert
sei, so sagt die Sektion überwachung der Radioaktivität im BAG,
dass die Werte relativ gut mit der Cäsium-Verteilung nach dem Reaktorunfall
von 1986 übereinstimmten. An diesen Tagen hatte es im Tessin und Teilen
der Ostschweiz stark geregnet, wodurch mehr von diesem Isotop auf die Erde
kam als anderswo. Durch den Niederschlag gelangte das Cäsium (Halbwertszeit:
30 Jahre) in die Nahrungskette. |
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Abnehmende
Belastung
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Die
Cäsium-Belastung von Speisepilzen nimmt offenbar allmählich
ab.
In
der Beobachtungsperiode von 1986 bis 2002 sanken die Werte beim Zigeunerpilz
in den Gemeinden Gstaad, Bern, (von 800 auf 200 Bq/kg) und Siglistorf,
Aargau, (von 1800 auf 700 Bq/kg). |
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De
Entwicklung beim Maronenröhrling ist uneinheitlich. In den Gemeinden
Siglistorf AG, Ehrendingen AG, Schneisingen AG schwankte die Werte von
1999 bis 2002 zwischen 500- 50 Bq/kg.
Cäsium
in der obersten Bodenschicht
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Die
Aufnahme von Cäsium muss nach neuen Erkenntnissen im WSL mit der Bodentiefe
zusammenhängen. Die Pilze gedeihen in der obersten Schicht des Waldbodens
bis in rund 10 Zentimetern Tiefe. Hier reichert sich Cäsium am meisten
an. Das Isotop wandert via Wurzeln auch in die Blätter und Nadeln
der Waldbäume. |
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Trüffel
bilden ihre Fruchtkörper zur Winterszeit, wenn der Boden nach dem
Blattfall erhöhte Cäsiumwerte aufweist. Bei den Speisepilzen
reichern Maronenröhrling und Zigeuner mehr Cäsium an, da ihr
Myzel offenbar auch in oberen Schichten gedeiht. Dagegen scheinen Steinpilz
und Eierschwamm, die wenig Cäsium kumulieren, ihr Myzel in tieferen
Bodenschichten zu haben.
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Die
Cäsiumwerte liegen bei Hirschen und Rehen allgemein tiefer. Rotwild
vertilge viel weniger Hirschtrüffel als Wildschweine, die den Waldboden
aufwühlten und dabei auch viel Cäsium-haltige Erdkrumen, Pilze
und Wurzeln frässen. |
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