Hoch im Norden Am Dienstag lag die Schweiz zwischen einem Ausläufer des Azorenhochs und dem Tief mit Zentrum über Sardinien. Auf der Alpennordseite verursachte das Hoch die Bildung einer deutlichen Inversion knapp über 2000 Metern. Diese Inversion war besonders gut sichtbar auf der Mittagssondierung von Payerne. Ab 2150 Metern Höhe stieg die Temperatur innerhalb von 60 Metern von 5.8 auf 12.5 Grad an. Unterhalb der Inversion sammelte sich die aufsteigende Feuchtigkeit in einer rund 400 Meter dicken Hochnebelschicht, die sich im Laufe des Tages nur stellenweise und für sehr kurze Zeit eröffnete. Typisch für eine solche Wetterlage blies auch die Bise im Mittelland mit Böenspitzen von 30 bis 50 km/h und sogar über 90 km/h auf dem La Dôle, oberhalb von Genf. Der Hocheinfluss äusserte sich aber mit meist sonnigen Wetterverhältnissen in den Alpen, oberhalb der Inversion, und vor allem im Wallis. Tief im Süden Auf der Alpensüdseite steuerte das Mittelmeertief dichtere Wolkenfelder von der Adria Richtung Alpen, sodass die Sonnenscheindauer gegen Süden hin allmählich abnahm. Ganz im Einflussbereich des Tiefs stand die Alpensüdseite, wo die Sonne weniger als eine Stunde oder gar nicht erschien. Trotz der Bisenströmung im Norden und der Bewölkung im Süden stiegen die Temperaturen in der ganzen Schweiz auf Werte zwischen 20 und 26 Grad. Der höchste Wert meldete das Thermometer der Station in Sitten mit 25.6 Grad. Die Luftmassen der "warmen" Bise haben einen maritimen Usprung und stammen aus dem Balkan oder aus der Mittelmeer-Region. Die treibende Kraft der Windströmung ist ein Tiefdruckgebiet über dem Golf von Genua oder dem Tyrrhenischen Meer, welches die Luft im Gegenuhrzeigersinnin weitem Bogen über Ungarn und Österreich um die Alpen herumführt. Eine ähnliche Wetterlage ist für die Schwarze Bise verantwortlich. Die Schwarze Bise ist häufig von Nieselregen begleitet. Wetterprognose für den 5. September 2012 Allgemeine Lage Die Schweiz liegt zwischen einem sich langsam auffüllenden Tief mit Zentrum über dem Tyrrhenischen Meer und einem Ausläufer des Azorenhochs über Deutschland. Das Tief steuert milde und mässig feuchte Luft von der Adria Richtung Alpen. Morgen Mittwochabend erreicht eine schwach aktive Kaltfront die Alpennordseite und führt trockene Polarluftmassen heran.
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