Die
von Osten oder Nordosten her anströmende kontinentale
Luft ist während des Sommers relativ
trocken. Es herrscht daher im ganzen Land im allgemeinen schönes Wetter
mit angenehmen Temperaturen.
Bisenlage
24. Mai 2010: Isobarenkarte
Der
Abstand zwischen Alpen und Jurakette wird gegen Westen zu immer kleiner,
im Genferseegebiet ist er nur noch sehr gering. Die von Nordosten her anströmende
Luft wird zwischen diesen beiden Gebirgszügen kanalisiert. In den
unteren Luftschichten wird die Windstärke gegen die Westschweiz zu
immer grösser. In Genf wurden bei Bisenlage schon Böenspitzen
von über 50 Knoten gemessen.
In
der kalten Jahreszeit ist die relative
Feuchtigkeit der anströmenden Luft bei Bisenlage bedeutend höher.
Die vertikale Machtigkeit dieser Luftschicht mit hohem Feuchtigkeitsgehalt
liegt zwischen 500 und 2000 m. Darüber befindet sich als Folge des
Hochdruckeinflusses warme und trockene Luft. Diese beiden Luftmassen sind
durch eine dünne, aber markante, Inversionsschicht voneinander getrennt.
In
der feuchten, bodennahen Luftschicht kommt es als Folge des starken Windes
zu einer ausgeprägten Verwirbelung.
Die Luftteilchen steigen und sinken
in dieser Schicht, können aber die darüberliegende Inversion
nicht durchstossen. Bei genügender Feuchtigkeit der Luft bildet sich
eine tiefe Schichtwolke (Stratus, Hochnebel).
Die Obergrenze dieser Wolke liegt auf der Höhe der Basis der Inversionsschicht,
die Höhe der Wolkenuntergrenze hängt ab vom Feuchtigkeitsgehalt
der Luft.
Bisenlage
24. Mai 2010: Normale Bise
Die Hochnebelschicht überdeckt meist das ganze Mittelland, je nach Höhe der Obergrenze
dringt sie aber auch in die Alpentäler ein.
Im
Herbst oder Frühling kann sich eine Stratus-Schicht während des Tages vorübergehend auflösen.
Im Winter hingegen
ist die Sonneneinstrahlung zu gering, eine auch während des Tages
geschlossene Hochnebeldecke ist daher in dieser Jahreszeit die Regel.