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Klimawandel
Wissensstandbericht zum Einfluss der Klimaänderung auf Extremereignisse
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Statistische Aussagen
Extremereignissse: Hochwasserschutz
Thema: Klima Naturwissenschaften - Technik Geografie - Erdkunde
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Statistische Aussagen

Zwar müssten wir jetzt nicht jedes Jahr so heisse Sommermonate erwarten, aber deren Häufigkeit wird zunehmen. "In etwa 100 Jahren dürfte gemäss unseren Modellrechnungen etwa jeder zweite Sommer so heiss werden." Der Experte für Extremereignisse rechnet auch mit mehr Starkniederschlägen im Winterhalbjahr und damit verbunden einem grösseren Risiko für Überschwemmungen zumal gleichzeitig die Schneefallgrenze weiter ansteigt. Statistisch lasse sich eine Zunahme von klimatischen Jahrhundertereignissen nicht nachweisen, weil sie so selten vorkommen. Sogar bei Ereignissen, die im Normalfall einmal pro Jahr auftreten, wäre eine Verdoppelung der Eintretenswahrscheinlichkeit notwendig, um eine Zunahme statistisch zu erhärten. Für Wetterlagen jedoch, die etwas häufiger auftreten, liefert die Statistik aber klare Aussagen: Monate, die 3 Grad über dem langjährigen Durchschnitt liegen, treten jetzt doppelt so häufig auf. Intensive Niederschlagsereignisse im Winter und Herbst haben in den letzten 100 Jahren um bis zu 30 Prozent zugenommen und intensive Hagelfälle, die in jeweils 100 bis 200 Gemeinden Schaden anrichten, sind seit 1980 häufiger aufgetreten.

Wasserkreislauf intensiviert sich

Solche Resultate lassen sich zwar nicht direkt auf Extremereignisse übertragen, doch sind sie ein Indiz für Veränderungen im Wasserkreislauf. Daraus leiten die Klimaforscher auch Hypothesen für die zukünftige Entwicklung ab. Die physikalische Erklärung: "Extreme Wettergeschehen brauchen eine Energiequelle. Wenn die Atmosphäre wärmer wird, verdunstet mehr Wasser", meint Schär. Der Wasserdampf sei eine Art Energiereserve, die sich in Form von Gewittern oder Stürmen entladen könne. Mit einer Intensivierung des Wasserkreislaufes verändern sich Verdunstung und Niederschläge, wodurch sich Trockenperioden verschärfen oder Starkniederschläge intensivieren könnten. Das heutige Prozessverständnis und die Klimamodelle deuten darauf hin, dass die Häufigkeit und Stärke gewisser Extremereignisse wie Hitzewellen, Starkniederschläge und Hochwasser im Winterhalbjahr, Hangrutschungen und Trockenheit im Sommer mit der Klimaänderung zunehmen werden. Trotzdem darf man nicht jedes Extremereignis allein dem Klimawandel in die Schuhe schieben, meint Christoph Schär: "Es braucht immer einen Cocktail verschiedener Faktoren." So warnt der Bericht auch davor, Extremereignisse als Indikator für die Klimaänderung heranzuziehen. Denn so besteht die Gefahr, dass die Klimaproblematik in Zeiten mit vielen Extremereignissen dramatisiert und in Zeiten mit wenigen Ereignissen verharmlost wird. Das OcCC empfiehlt aber, die sich abzeichnenden Veränderungen ernst zu nehmen und Massnahmen zu ergreifen - zum Schutz vor Extremereignissen, zur Senkung der CO2-Emissionen und zum weiteren Erkenntnisgewinn durch die Forschung.

Text: Irene Bättig

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