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Max-Planck-Institut:
Klimaänderung so rasant wie noch nie |
Hamburger
Klimaforscher präsentieren die neuesten Prognosen für den Klimawandel
im 21. Jahrhundert
Wissenschaftler
des Max-Planck-Instituts für Meteorologie stellen heute in Hamburg
ihre neuesten Modellrechnungen zur weiteren Entwicklung des Klimas vor.
Den Berechnungen zufolge wird sich das Klima in den kommenden hundert Jahren
so schnell ändern wie noch nie. Unter bestimmten Bedingungen ist zu
erwarten, dass das Meereis der Nordpolregion im Sommer vollständig
abschmilzt. Extreme Wetterereignisse werden sich in Europa weiter häufen
und verstärken.
Nach
Berechnungen der Wissenschaftler am Hamburger Max-Planck-Institut für
Meteorologie wird sich das Klima in den kommenden hundert Jahren so schnell
ändern wie noch nie in der jüngeren Erdgeschichte. Das haben
die neuesten Klimamodellrechnungen auf dem Höchstleistungsrechnersystem
des Deutschen Klimarechenzentrums ergeben.:
Die
globale Temperatur könnte demnach bis zum Ende des Jahrhunderts um
bis zu vier Grad ansteigen. Der Meeresspiegel würde sich durch die
Erwärmung durchschnittlich um bis zu 30 Zentimeter erhöhen. Im
Sommer rechnen die Wissenschaftler unter bestimmten Bedingungen mit dem
vollständigen Abschmelzen des Meereises in der Arktis. Für Europa
wird eine Zunahme von trockeneren und wärmeren Sommern erwartet, mit
entsprechenden Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Die Winter werden dagegen
wärmer und feuchter. Extremereignisse wie Starkniederschläge
mit Hochwasser sind eine weitere Folge der erwärmten Atmosphäre.
"Das
wesentliche Ergebnis der Zukunftsszenarien ist die fortschreitende Erhöhung
der globalen Mitteltemperatur und die damit verbundene Verschiebung von
Klimazonen", so Dr. Erich Roeckner, Projektleiter der Hamburger Modellrechnungen.
"Die Forstwirtschaft wird in fast allen Teilen der Erde andere als bislang
übliche Baumarten bewirtschaften müssen." |
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Das
aktuelle Klimamodell des Max-Planck-Instituts für Meteorologie beinhaltet
neben dem komplexen Zusammenspiel zwischen Atmosphäre und Ozeanen
auch neue Erkenntnisse über die Auswirkungen von Aerosolen und den
Einfluss des Kohlenstoff-Kreislaufs der Erde. Die Ergebnisse bestätigen
die Vermutungen der vergangenen Jahre, dass der Mensch einen grossen
und bislang nie da gewesenen Einfluss auf unser Klimageschehen hat und
die globale Erwärmung fortschreitet.
Zur
überprüfung der eigenen Klimamodellrechnungen haben die Forscher
zunächst das Klima der vergangenen Jahrhunderte simuliert und die
Ergebnisse mit dem realen Klimageschehen verglichen. "Auf diese Weise konnten
die theoretischen Modelle sehr gut der Wirklichkeit angepasst werden",
sagt Professor Jochem Marotzke, Geschäftsführender Direktor am
Max-Planck-Institut für Meteorologie.
Die
Ergebnisse der Hamburger Klimaforscher werden in den Bericht des Zwischenstaatlichen
Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC - Intergovernmental Panel
on Climate Change) einfliessen. Dieser wird etwa alle fünf Jahre
im Auftrag der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und des Umweltprogramms
der Vereinten Nationen (UNEP) erarbeitet und den Regierungen als unabhängige
Information zur Verfügung gestellt. Insgesamt arbeiten an dem 2007
erscheinenden vierten Sachstandsbericht des IPCC, kurz IPCC-Report, weltweit
etwa 1000 Wissenschaftler, die von ihren Regierungen beauftragt wurden,
sich an dem umfassenden, unabhängigen Klimastatusbericht zu beteiligen.
"Das
Max-Planck-Institut für Meteorologie beteiligt sich an der Berechnung
der IPCC-Szenarien mit einem gekoppelten Atmosphäre-Ozean-Modell,
das als eines der weltweit besten Klimamodelle angesehen wird", sagt Guy
Brasseur, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie als einer
von 15 koordinierenden Hauptautoren des IPCC-Berichtes. "Als Wissenschaftler
wollen wir den Politikern mit dem IPCC-Bericht eine möglichst verständliche
Entscheidungsvorlage an die Hand geben, anhand derer sie bestimmen können,
welche Massnahmen nun politisch am dringlichsten umgesetzt werden
sollten."
Das
Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie ist eines der weltweit
führenden Klimaforschungseinrichtungen und war in den vergangenen
zwei Jahren mit ca. 50 Wissenschaftlern und einem finanziellen Aufwand
in Höhe von knapp 10 Millionen Euro an dem Forschungsprojekt beteiligt.
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