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WMO: Weltwetter 2010
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Weltwetter 2010
2010 in den ersten drei wärmsten Jahren, 2001 - 2010 wärmster 10-Jahreszeitraum

Nach Auswertung der bisher vorliegenden Zahlen kommt die WMO (World Meteorological Organization) für 2010 zu folgender vorläufigen Beurteilung:

dotDas Jahr 2010gehört mit grosser Wahrscheinlichkkeit zu den Top 3 wärmsten Jahre seit Beginn der instrumentellen Klimaaufzeichnungen im Jahr 1850 . Die globale kombinierte Meeresoberflächen- und Landoberflächen-Lufttemperatur für 2010 (Januar-Oktober) liegt gegenwärtig schätzungsweise 0,55°C ± 0,11°C über dem Jahresdurchschnitt von 14,00 °C für die Jahre 1961 bis 1990.

dotIn den zehn Jahren von 2001 bis 2010 haben sich die globalen Temperaturen mit +0,46°C über dem Mittelvon 1961-1990 bewegt, 0,03°C über dem Durchschnitt von 2000-09, dem höchsten Wert der jemals für ein 10-Jahres-Zeitraums berechnet wurde. Besonders stark war die Erwärmung in Afrika, in Teilen Asiens, der Arktis und der Sahara spürbar. Die Teilregionen Arabien, Ost-Afrika, Zentralasien und Grönland / Arktis in Kanadahatten alle von 2001 bis 2010 Temperaturen von 1,2 bis 1,4°C über den langjährigen Durchschnitt und 0,7°C bis 0,9°C wärmere als in allen vorherigen Jahrzehnten.

dotZwei Anomalien mit extrem warmen Temperaturen traten in Kanada und Grönland sowie in der nördlichen Hälfte Afrikas und in Südasien auf.In Teilen West-Grönlands und in der östlichen kanadischen Arktis und Sub-Arktis.waren die Jahresmitteltemperaturen 3°C höher als normal, in der Westhälfte 1 bis 3°C höher.

dotNur wenige Region dieser Erde hatten 2010 geringere Temperaturen als der langjährige Durchschnitt., darunterdie westlichen und zentralen Gebiete Sibiriens, Russland, das südliche Südamerika, Inner-Australien, Teile von Nord-und Westeuropa, China und der Südosten der Vereinigten Staaten. Es war das kälteste Jahr seit 1996 für den nordeuropäischen Raum und seit 1998 für Nord-Asien.

Als Folge des La Niña-Phänomens waren Seeoberflächentemperaturen im grössten Teil der östlichen Hälfte des Pazifischen Ozeans geringer als normal. Das La Niña-Phänomen hatte sich im Laufe des Jahres entwickelt. Der tropische Nordatlantik war besonders warm mit Temperaturen auf Rekordniveau.

Extremer asiatischer Sommermonsun in einigen Regionen

Pakistan erlebte die schlimmsten Überschwemmungen in seiner Geschichte als Folge der aussergewöhnlich starken Monsunregenfälle. Das Ereignis ist in erster Linie verantwortlich für die Überschwemmungen , welche in der Zeit vom 26.-29. Juli 2010 auftraten. Während diesen vier Tagen überschritt die Niederschlagssumme in nördlichen Teilen Pakistans um die Stadt Peshawar herum die 300 Millimeter-Marke.Es gab weitere schwere Regenfälle weiter südlich vom 2.-8. August 2010, welche die Überschwemmungen verstärkten. Mehr als 1500 Menschen kamen ums Leben und mehr als 20 Millionen Menschen wurden vertrieben,. Grosse Teile der landwirtschaftlichen Flächen in Pakistan wurden überschwemmt. In Bezug auf auf die Zahl der betroffenen Personen bewertet die Vereinten Nationen die Flut im Jahr 2010 als die grösste humanitäre Krise in der jüngeren Geschichte des Landes. Die Niederschlagsmenge, welche während der Monsunsaison 2010 fiel, war für Pakistan der vierthöchste für Pakistan je aufgezeichnete Wert seit 1994.

Die Sommer-Regenfälle lagen im westlichen Indien und China deutlich über den normalen Werten. Das westliche Indien und China erlebten seine bedeutendsten Monsun-Überschwemmungen seit 1998. Der Süd-Ost-China und Teile des Nordostens von China waren von den Fluten am stärksten betroffen. Starke Überschwemmungen wurden auch auf der koreanischen Halbinsel verzeichnet. Einige dieser Überschwemmungen führten zu erheblichen Verlusten an Menschenleben. Durch starke Regenfälle ausgelöste Erdrutscheforderten in der Provinz Gansu in China mehr als 1400Menschenleben. Allerdings lag der mittlere Niederschlagswert während der Monsunsaison 2010 in Indien nur 2% über dem Normalwert. Der Nordosten Indiens und Bangladesh verzeichneten unterdurchschnittliche Werte. In diesen Region wurde 2010 die trockenste Monsunzeit seit 1994 registriert.

Extreme Hitzewellen im Sommer in Russland und in anderen Regionen

Die Nordhalbkugel Sommer sah aussergewöhnlichen Hitzewellen in verschiedenen Teilen Eurasiens. Die extreme Hitze war über das westliche Russland zentriert, mit der Spitze, die sich von Anfang Juli bis Mitte August 2010, obwohl die Temperaturenlagen dort ab Mai 2010 deutlich über dem Normalwert. In Moskau waren die Julitemperaturen7,6°C höher als normal. Der Augustwert 2010 in Moskau übertrafden bisherigen Temperaturrekord um mehr als 2°C. Die Temperaturanomalie wurde in Teilen Russlands bis Ende August bei etwas kühleren Bedingungen fortgesetzt. In Moskau wurde am 29. Juli 2010 eine Tageshöchstwert von 38,2°C verzeichnet. An 33 aufeinander folgenden Tagen stieg die Temperatur in Moskau über über 30°C (im Vergleich stieg die Temperatur im Sommer 2009 nie über 30°C) . Rund 11'000 zusätzliche Todesfälle während des Sommers wurdender extremen Hitze in Moskau angelastet. Einige Teile des zentralen europäischen Russlands hatten im Sommer 2010 durchschnittlichen Temperaturen von mehr als 5°C über dem Normalwert . Die Hitze wurde durch verheerende Waldbrände begleitet, während eine schwere Dürre, vor allem in der Wolga-Region, zu weit verbreiteten Ernteausfällen führte. Nachbarländer waren ebenfalls betroffen. Extrem hohe Maximaltemperaturen wurden auch in Finnland, der Ukraine und Weissrusslandverzeichnet. Eine Rekordzahl von extrem warmen Nächten wurden aus Teilen des südöstlichen Europas, darunter Serbien, gemeldet.

Der Osten Russlands hatte Temperaturen, welche deutlich über dem Normalwerten lagen. Bei Mohenjodaro Der Sommermittelwert 2010 erreichte in Russland einen Rekordstand. Japan und China meldeten auch den wärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen.

Zu Beginn des Jahres gab es in der Vormonsunzeit eine aussergewöhnliche Hitze in Südasien. Bei Mohenjodaro In am 26. Mai2010 eine Temperatur von 53,5°C gemessen, was nationaler Rekord für Pakistan und die höchste Temperatur in Asien seit mindestens 1942 bedeutete.

Extreme Hitze herrschte auch inNordafrika und auf der arabischen Halbinsel während den Sommermonaten. In Jeddah (Saudi Arabien) wurden52,0°C bei Jeddah (Saudi Arabien), in Doha (Katar) 50,4°Cund in Taroudant (Marokko) 47,7°Cgemessen.

Ein abnormaler Winter in vielen Teilen der nördlichen Hemisphäre

In den mittleren Breiten der Nordhalbkugelwar die westlicher Strömungim Winter 2009/10 ungewöhnlich schwach, was die in verschiedenen Regionen der Halbkugel zu Klimaanomalien geführt hat. Mit Ausnahme der Mittelmeer-Region, dem asiatischen Teil Russlands (ausser den Gebieten imFernen Osten) und der Mongolei war der Winter 2009/10 ziemlich kalt. Die Tiefsttemperaturen im Winter führten im zentralen Russland zu Anomalien mit Temperaturen von mehr als 4°C unter dem langjährigen Mittelwert. Historisch tiefe Temperaturen erlebten und ungewöhnliche Wetterbedingungen erlebten das westliche Europa. Irland und Schottland erlebten ihren kältesten Winter seit 1962-63. Auch viele andere Teile von Nord- und Mitteleuropa verzeichneten ihren kältesten Winter seit 1978-79, 1986-87 oder 1995-96. Die Minimaltemperaturen waren in diesen Regionenverglichen mit früheren Zeiten allerdings in der Regel nicht aussergewöhnlich tief. Das Ausbleiben des üblichen Winter-Westwinde, welche auch bei trockenen Bedingungen in der Regel zu hohen Niederschlägen entlang der Küstengebiete führt, brachtendem westlichen Norwegen mit 72% unter dem Normalwert den trockensten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen.

Starke westliche Winde waren in Europa im Winter 2009/10 selten. Ende Februar 2010 überquerte der schwere Wintersturm Xynthia Nordwesteuropa und brachte starke Winde und Sturmfluten.Beträchtliche Schäden wurden insbesondere in Frankreich verzeichnet, wo der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von über 150 km/ h die Westküste heimsuchte. Weiter südlich in ganz Spanien, Portugal, Italien und Südosteuropa war der Winter sehr nass mit Niederschlägen mit mehr als 100% über den Normalwerten.

Im Februar lagen die Temperaturen in der Sahara und im arabischen Raum durchschnittlich3,7°C über dem langjährigen Durchschnitt, was für diese Regionen Rekord bedeutete. Ende Februar 2010 meldete der Norden Algeriens Temperaturen zwischen 30 und 36°C, die höchsten Werte für den Monat Februar seit 1980.In der Türkei und im Nahen Osten stiegen die Temperaturen im Winter weit über die normalen Werten.

In Nordamerika war das normale Nord-Süd-Gefälle der Temperaturen viel schwächer als normal. Kanada hatte seinen wärmsten Winter mit Temperaturen von 4,0°C über dem langjährigen Durchschnitt. In den nördlichen Teilen Kanadas Temperaturen lagen die Wintertemperaturen gar um 6°C oder mehr über dem Normalwert.

Die warmen Bedingungen prägten auch die Gebiete östlich in Grönland und auf Spitzbergen. Kanada hatte auch seinen trockensten Winter. Eine ausgeprägte abnorme Trockenheit wurde insbesondere in British Columbia verzeichnet. Die Trockenheit verbunden mit ungewöhnlich hohen Temperaturen und schlechten Schneeverhältnisse beeinträchtigte den Ablauf der Olympischen Winterspielen in Vancouver.

Im Gegensatz dazu waren die Wetterbedingungen in weiten Teilen der kontinentalen Vereinigten Staaten (mit Ausnahme des äussersten Nordwestens und Nordostens) kälter als normal. Für die Vereinigten Staaten als Ganzes war es der kälteste Winter seit 1984/85. Diese kalten Bedingungen wurden durch ungewöhnlich umfangreiche Schneefälle begleitet.

Schwere Regenfälle und Überschwemmungen

Grosse Teile von Indonesien und Australien verzeichneten im Jahr 2010 schwere Regenfälle. Im pazifischen Ozean entwickelte sich das La Niña-Ereignis, das ab Mai (in der Regel die trockenste Zeit des Jahres) besonders ungewöhnlich starke Regenfälle auslöste.In Indonesien fiel von Juni bis Oktober mindestens das Doppelte der normalen monatlichen Niederschlagsmenge. Die höchsten Niederschlagswerte registrierten Java, die Inseln östlich von Java und Süd-Sulawesi. Von Mai bis Oktober 2010 wurden in Nord-Australien 152% mehr Niederschläge als in normalen Zeiten gemessen, eine absoluter Niederschlagsrekord für Australien. Die starken Niederschläge hatten zur Folge, dass die in Teilen von Südost-Australien die dort langanhaltende Dürre etwas abgeschwächt wurde.

Viele andere Teile der Welt wurden im Jahr 2010 von bedeutenden Hochwasserheimgesucht. Im westafrikanischen Sahel war die Sommermonsunzeit durch zahlreiche Überschwemmungen geprägt. Benin und Niger wurden am stärksten von diesen Unwetterereignisse betroffen. In Benin verursachten die Rekordniederschläge verheerende Überschwemmungen mit schwerwiegenden Auswirkungen, für die Landwirtschaft und und die öffentliche Infrastruktur wie den Zugang zu den Gesundheits-Zentren.

Mitteleuropa hatte schweren Überschwemmungen zu überstehen: Im Mai 2010, vor allem im östlichen Deutschland, Polen und der Slowakei; Ende Juni 2010 in Rumänien, Ukraine und Moldawien. Deutschland meldete den regenreichsten August seit Beginn der Aufzeichnungen. In Bursa (Türkei) wurden von Januar bis Oktober 2010 1152 mm Niederschlag (132% über dem Normalwert) gemessen.

In Südamerika hatte Kolumbien im November 2010 seine schwersten Überschwemmungen seit mehr als 30 Jahren.

Dürre im Amazonas und in anderen Teilen der Erde

In der zweiten Hälfte des Jahres 2010 lastete eine schwere Dürre über Teilen desAmazonas-Beckens. Im Nordwesten von Brasilien reduzierte eine ungewöhnlich trockene Phase vonJuli bis September die Abflüsse im Einzugsgebiet des Amazonas: Im Rio Negro, einem wichtigen Nebenfluss des Amazonas, fiel der Wasserpegel auf den niedrigsten Stand der Geschichte. Zu Beginn des Jahres waren Guyana und die östlichen Inseln der Karibik von einer starken Dürre betroffen. Der Zeitraum von Oktober 2009 bis März 2010 gehörte zuden niederschlagsärmsten Monaten, welche diese Region je erlebt hatte.

In Asien erlebten Teile im Südwesten Chinas Ende 2009 und am Anfang des Jahres 2010 schwere Dürre Die Provinzen Yunnan and Guizhou verzeichneten beide ihren die niedrigsten Niederschlagswerte für den Zeitraum von September 2009 bis Mitte März 2010 mit Niederschlagssummen von 30% bis 80% unter dem Normalwert. Die trockenen Bedingungen wurden auch überdurchschnittliche Temperaturen und zahlreichen Waldbränden begleitet. in den ersten Monaten des Jahres 2010 erlebte auch Pakistan vor dem Einsetzen des Monsuns eine ausgeprägte Trockenheit. Intensive Monsunregen beendeten in Pakistan die Trockenphase. Teile von Westeuropas wie in Grossbritannien litten unter der trockensten Periode von Januar bis Juni seit 1929.

Einige andere Teile von Südasien, darunter der Nordosten von Indien, Bangladesh und Teile von Thailand und Vietnam, waren während der Haupt-Monsunzeit relativ trocken.

La Niña und anderen wichtige grossen Klima-Einflüsse

2010 begann mit einer El Niño-Phase im Pazifischen Ozean errichtet. Diese endete rasch in den ersten Monaten des Jahres. In der Folge stellten sich ab August 2010 im Pazifischen Raum La Niña-Bedingungen ein. Das La Niña-Phänomen wurde im Verlaufe des Jahres zum stärkstenLa Niña-Ereignis seit mindestens Mitte der 1970er Jahre. Die atmosphärische Resonanz war besonders stark. Im Septembererreichte der Southern Oscillation Index (SOI) seinen höchsten Wert seit 1973.Der El-Niño-zu-La Niña-Übergang verlief 2010 ähnlich wie im Jahr 1998. 1998 war ein sehr warmes Jahr. Im Vergleich zu 1998 verlief im Jahr 2010 der El Niño schwächer und das La Niña-Ereignis stärker.

In der zweiten Hälfte 2010 erwärmte sich der östliche tropische Indischen Ozean deutlich stärker als in den vergangenen Jahren (negativer Dipol im Indischen Ozean ), ganz imGegensatz zum letzten La Niña-Ereignis in den Jahren 2007-08, als es es in diesen Gewässern kühler war als normal. In den letzten Jahrenbefanden sich die Arktische Oszillation (AO) und die Nordatlantische Oszillation (NAO) in einer negativen Phase.

Tropischer Wirbelsturm-Aktivität deutlich unter normal, ausser im Nordatlantik

Die globale Aktivität tropischer Wirbelstürme war im Jahr 2010 deutlich schwächer als in anderen Jahren. Die Ausnahme bildete allerdings die Sturmaktivität im Nordatlantik. Bis am 30. November 2010 wurden insgesamt 65 tropische Wirbelstürme gezählt,darunter erreichten 35 Stürme die Hurrikan(Taifun)-Stärke. Beide Werte sind weit unter dem langfristigen Durchschnitt von 85 tropischen Wirbelstürmen bzw. 44 Hurrikane (Taifune) pro Jahr. Es ist wahrscheinlich, dass im Jahr 2010 die geringste Aktivität von tropischen Wirbelstürmen seit mindestens 1979 verzeichnen wird.

Die Aktivität tropischer Wirbelstürme war vor allem in den Nord-Pazifik gering. Nur 7 Wirbelstürme traten im Nordost-Pazifik und 14 im Nordwest-Pazifik (der langjährige Durchschnittlich beträgt 17 bzw. 26) auf. Sowohl imNordost- wie auch Nordwest-Pazifik Summen wurden von Januar bis November 2010 verhältnismässig wenige tropische Wirbelstürme aufgezeichnet. Im Gegensatz dazu hatte der Nordatlantik eine sehr aktive Sturm-Saison 2010 mit 19 benannten Stürmen und 12 Hurrikanen. Dies ist für diese Meeresgegend die zweithöchste Anzahl von registrierten Stürmen pro Jahr (der langjährige Durchschnittlich beträgt hier 10 bzw. 5).

Die stärkste tropische Wirbelsturm des Jahres 2010 war Supertyphoon Megi, der im Oktober 2010 die nördlichen Philippinen überquerten. Supertyphoon Megi erreichte einen minimalen Kerndruck von 885 hPa: Supertyphoon Megi ist damit weltweit der stärkste tropische Wirbelsturm seit 2005 und der stärkste im Nordwest-Pazifik seit 1984. Megi verursacht grosse Schäden an Infrastruktur und Landwirtschaft in den nördlichen Philippinen, Taiwan und in der Fujian Provinz in China. Zum Glück waren bei diesem Sturmereignis nur wenige Tote zu beklagen.

Polargebiete: drittniedrigstes arktisches Sommermeereis-Minimum

Arktische Meereis (Eisausdehnung im Arktischen Meer) soweit war im Jahr 2010 wieder deutlich unter dem Normalwert. Die minimale Ausdehnung des arktischen Meereises wurde am 19. September 2010 mit einer Fläche von 4,60 Millionen Quadratkilometern, das drittniedrigste saisonale Minimum seit Beginn der Satelliten-Überwachung. Geringer war die Meereisausdehnung nur noch den Jahren 2007 und 2008 . Der Wert von 2010 lag mehr als 2 Millionen Quadratkilometer unter dem langfristigen Durchschnitt. Die geringe Eisbedeckung war ging im grössten Teil der Arktis mit weit über dem Normalen liegenden Temperaturwerten einher. Zahlreiche Stationen in Grönland sowie in der kanadischen Arktis verzeichneten ihr wärmstes Jahr mit Jahresdurchschnittstemperaturen von 3-4°C über dem Normalwert.

Im Gegensatz dazu war die Meereisbedeckung in der Antarktis im Allgemeinen etwas höher als normal. Im Februar 2010 lagen in der Antarktis 3'160'000 Quadratkilometer Meereis, das sind 0,22 Millionen Quadratkilometer über dem langjährigen Durchschnitt. Die Mitteltemperaturen in der Antarktis waren auch leicht höher als normal.

Quelle: World Meteorological Organization (WMO), Dezember 2010 (Text: RAOnline)

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