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Extremereignis
Schweiz: Starkniederschläge vom 19. bis 23. August 2005
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Kanton
Uri Unwetter 2005: Wasserbau - Sofortmassnahmen und Wiederherstellungsarbeiten |
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Mittwoch,
9. November 2005
Das
Unwetterereignis im August 2005 hat gezeigt, dass die in den vergangenen
Jahrzehnten getroffenen Hochwasserschutzmassnahmen ihre Aufgabe in den
meisten Fällen erfüllt haben. Die Hauptschadensereignisse im
Bereich Wasserbau sind dort aufgetreten, wo zwar Massnahmen geplant aber
noch nicht ausgeführt waren. Dies ist insbesondere im Bereich der
Schächenmündung offensichtlich.
Ein
Augenschein auf den zahlreichen Baustellen, wo Sofort- und Wiederherstellungsmassnahmen
durch die Wasserbauverantwortlichen des Kantons Uri im Gang sind, zeigt
ein positives Bild. Dank guten Wetterbedingungen und hoher Priorität
der anstehenden Arbeiten wurden in den Wochen seit dem Unwetter vom 22./23.
August 2005 erfreuliche Arbeitsleistungen erbracht.
Am
Schächen sind Wiederherstellungsarbeiten von Unterschächen bis
zur Mündung im Gang und teilweise bereits abgeschlossen. Am Geschieberückhaltebecken
Stiglisbrücke in Bürglen haben die grossen Wassermassen des Schächens
die linke Räumungszufahrt stark in Mitleidenschaft gezogen. Diese
wurde in den vergangenen Wochen wieder hergestellt. Zudem wurde die Abflussöffnung
mittels zusätzlich eingebauter Stahlträger verkleinert. Grosse
Aufwendungen wurden auch im Abschnitt Hartolfingen getätigt, wo auf
rund 130 Metern Länge der Uferschutz weggerissen war. Ebenfalls wurde
mit Blockschwellen die Flusssohle gesichert. Weitere Wiederherstellungsarbeiten
zwischen Brügg und Spiringen sind im Winter 2005/2006 vorgesehen.
In
der Gemeinde Spiringen übersaarte die Fätsch grössere Alpgebiete
auf dem Urnerboden. Die Sofortmassnahmen sind weitgehend abgeschlossen.
Der in den achtziger Jahren erbaute Geschiebesammler des Gangbachs in Spiringen
wurde mit zirka 28'000 m3 Geschiebe gefüllt und hat sich bewährt.
Der
Vorderschächen (äschschäden) hat in der Gemeinde Unterschächen
zu lokalen Ausuferungen und Übersaarungen geführt.
In
Bürglen hat der 2001 beendete Ausbau des Holdenbaches schlimmere Schäden
an den Siedlungen verhindert. Die Schäden an den Ufersicherrungen
sind behoben und teilweise ergänzt.
Der
Isithalerbach hat zwischen dem Dorf Isenthal und St. Jakob Schäden
an der Grosstalerstrasse verursacht, die grossteils wieder behoben werden
konnten. Im Bereich der Mündung in den Urnersee (Isleten) mussten
Geschiebe weggeräumt und Ufersicherungen vorgenommen werden.
In
Sisikon hat der Riemenstaldnerbach extrem viel Wasser und Geschiebe mit
sich geführt.
Der
Sammler im Delta hat funktioniert. Er war für zirka 20'000 m3 Bachschuttmaterial
dimensioniert. Die Feuerwehr schätzt die während dem Ereignis
angefallene Menge auf 60'000 bis 100'000 m3. Mit fortlaufendem Ausbaggern
verhinderten die Maschinisten ein Ausufern des Baches in das Dorf. An der
Riemenstaldnerstrasse sind Schäden entstanden, die seit kurzem wiederhergestellt
sind.
Im
Dorf von Flüelen führte die limitierte Abflusskapazität
der Flüeler Bäche zu Problemen. Diese Problematik ist seit jeher,
aber speziell seit dem Hochwasser 2002 bekannt. Entsprechende Studien für
Lösungsansätze liegen vor. In den kommenden Wochen soll zusammen
mit den Gemeindebehörden von Flüelen die Konzeptwahl diskutiert
werden. Der Gruonbach brachte viel Geschiebe mit sich und hat vor allem
im Unterlauf Schäden verursacht.
Schattdorf
war neben der Überschwemmung infolge des Dammbruchs des Schächens
am Gangbach vom Unwetter betroffen. Der Gräwimattsammler und der Bielensammler
wurden gefüllt und stellten somit ihre Funktionstüchtigkeit unter
Beweis.
Der
Sammler des Selderbachs in Silenen hat seine Funktion voll erfüllt
und grössere Schäden im Siedlungsraum verhindert. Der Efibach
hat aus dem Mittellauf viel Material mitgenommen und dieses zum Teil bis
in die Reuss verfrachtet.
In
Amsteg wurden die zerstörten rechtsufrigen Ufersicherungen zwischen
der Kirche und der Autobahnbrücke wieder erstellt. Ebenfalls wurde
die alte und teils zerstörte Wehrkonstruktion im Chärstelenbach
behelfsmässig wieder instand gestellt. Zum Zeitpunkt des Unwetters
lag ein ausführungsreifes Projekt für einen Grossteil dieser
Arbeiten vor. Es ist vorgesehen, die Planauflage anfangs 2006 vorzunehmen.
Allenfalls können einige Massnahmen bereits vorgezogen und im kommenden
Winter ausgeführt werden.
In
Bristen (Reussgrund) wurde dem Chrärstelenbach im Rahmen der Sofortmassnahmen
ein neues Gerinne geschaffen. Dort dauern die Arbeiten noch bis im Dezember
2005 an. In Hinterbristen (Gebiet Stössi) sind derzeit noch lokale
Massnahmen im Gang.
In
Wassen/Meien sind lokale Schäden und Überflutungen von Alp- und
Weidegebiet aufgetreten. Die Sofortmassnahmen sind bereits abgeschlossen.
Quelle: www.uri.ch Kanton Uri, Standeskanzlei, November 2005 |
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Schweiz,
August 2005: Aufnahmen aus den Überschwemmungsgebieten im Kanton Uri |
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