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Wolken
- Spezielle Wetterlagen: Föhn |
28.
April 2012 Rekordtemperaturen und starker Föhn bis ins Mittelland |
Das Tiefdruckgebiet mit Kern über Spanien zog am Samstag, 28. April 2012,langsam nordwärts Richtung Westfrankreich und vertiefte sich zunehmend. Mit dem abnehmenden Luftdruck verstärkte sich auf der Vorderseite des Tiefdruckgebiets die Südströmung über den Alpenund damit gewann auch der Föhn wieder an Stärke.
Mit der südlichen Luftströmung gelangte sehr warme undtrockene Luft aus Nordafrika in dieSchweiz. Die Luft war so trocken, dass es auf der Alpensüdseite fast wolkenlos blieb, was eher untypisch ist für eine Föhnlage.
Die Luftmasse aus Nordafrika war nicht nur sehr warm und trocken, sondern auch labil bis auf über 4000 Meter Höhe. So konnte sich die Südströmung leicht bis ins in die Niederungen hinunter durchsetzen. Damit stiess der Föhn bereits um die Mittagszeit vom Alpenrand ins zentrale und östliche Mittelland hinaus. In der Ostschweiz stiess der Föhnwind bis nach Schaffhausen vor, was aussergewöhnlich ist.
Der Urnerföhn beispielsweise verlief über den Sattel und Aegerisee hinweg bis ins untere Zürichseebecken, wo er immer noch mit Böenspitzen von 50 bis 60 km/h wirkte.
Die stärksten Sturmböen wurden aber bis am frühen Abend in den typischen Föhntälern in den Alpen gemessen:
In Meiringen blies der Föhn mit bis zu 102 km/h, in Engelberg mit 100 km/h, in Le Bouveret am Genfersee mit 98 km/h und in Altdorf wurden bisher 93 km/h gemessen. Auf den Bergen wurden sogar noch höhere Böenspitzen registriert, auf dem Gütsch ob Andermatt 151 km/h, auf dem Titlis und bei der Monte-Rosa Hütte 133 km/h.
Der ausserordentliche Warmluftvorstoss kombiniert mit Föhn sorgte in weiten Gebieten der Deutschschweiz für Rekord-Apriltemperaturen. Die Temperaturen erreichten Höchstwerte von 27 bis 30 Grad.
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Südföhn über den Zentralalpen am 29. April 2012
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29. April 2012 Ende des Föhnsturms mit einer Tropennacht |
Der Anstieg des Bodenluftdruckes zwischen 7 und 8 Uhr am Sonntagmorgen, 29. April 2012, leitete das Ende der Föhnlage ein.
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Südföhn über den Zentralalpen am 29. April 2012
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Einige Stunden früher hatte der Föhnsturm seinen Höhepunkt mit Böenspitzen über 200 km/h auf dem Gütsch erreicht. Auch in den Stationen der Niederungen wurden die stärksten Böen kurz vor dem Druckanstieg auf der Alpennordseite gemessen, nämlich zwischen 6 und 7:30 Uhr.
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Südföhn über den Zentralalpen am 29. April 2012 |
In allen Föhntälern übertrafen die Böen die 100 km/h-Marke. Die Station Evionnaz im Unterwallis meldete 105 km/h, Meiringen im Haslital146 km/h, Altdorf im Urnertal 129 km/h, Bad Ragaz im Rheintal 135 km/h. Wie am Samstag erstreckte sich die Reichweite des Föhns weit ins Mittelland und zeitweise bis nach Schaffhausen. DieJurakette bildete allerdings eine unüberwindbare Barriere,sodass der Wind am Juranordfuss konstant auf West bis Nordwest orientiert blieb. |
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Die mit der Föhnströmung herangeführte, von Nordafrika und der Saharawüste stammende Luft, sorgte für Tiefstwerte über der 20-Grad-Marke - eine sogenannte Tropennacht - an einigen Stationen der Alpennordseite, besonders in der Ostschweiz und natürlich in den Föhntälern.
In Zürich und Ebnat-Kappel sank das Thermometer auf genau 20 Grad, in Wädenswil am Zürichsee auf 21.3, in Luzern auf 22.3 Grad und in Altenrhein auf 22.9 Grad. Für diese Stationen bedeuten diese Werte Rekordtemperaturen im April.
Böenspitzengeschwindigkeiten |
Tageshöchsttemperaturen |
am 29. April 2009 |
am 28. April 2009 |
Auswahl |
Auswahl |
Gütsch bei Andermatt |
200,8 km/h
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Titilis bei Engelberg |
174,2 km/h
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Männlichen bei Wengen |
163,4 km/h
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Derborance bei Sion |
161,8 km/h
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Pilatus bei Luzern |
161,8 km/h
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Muotta Naluns bei Scuol |
150,1 km/h
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Piz Martegnas bei Savognin |
147,2 km/h
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Ragaz |
134,6 km/h
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Altdorf |
128,8 km/h
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Aegeri |
114,1 km/h
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Lägern bei Baden |
70,6 km/h
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Beznau AG |
30,5°
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Schaffhausen |
29,9°
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Bischofszell |
29,9°
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Kloten |
29,6°
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Luzern |
29,1°
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Vaduz |
28,7°
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Zürich |
28,4°
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Bern |
28,2°
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Ragaz |
27,5°
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Interlaken |
27,2°
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Altdorf |
26,6°
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