Klima
im Wandel - Climate Change
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Klimakonferenz COP11: Montreal (Kanada) 2005 |
Klimakonferenz-COP11:
Montreal 2005
Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) |
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Klimakonferenz COP11: Montreal (Kanada) 2005 |
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Klimakonferenz-COP11
Montreal 2005
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Kyoto-Protokoll
und vieles mehr
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The
EEA Executive Director Professor Jacqueline McGlade |
Es
wird heiss in Europa
Klimaveränderung
wird zur grössten umweltpolitischen Herausforderung |
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Politische
Entscheidungsträger, Unternehmen und jeder Einzelne müssen jetzt
gegen eine Reihe von Umweltproblemen Massnahmen ergreifen oder später
einen hohen Preis zahlen
Die vier
heissesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren 1998, 2002,
2003 und 2004. Allein im Sommer 2003 verschwanden zehn Prozent der
alpinen Gletscher. Beim gegenwärtigen
Tempo werden drei Viertel der Schweizer Gletscher bis 2050 geschmolzen
sein. Seit 5.000 Jahren hat Europa nicht
mehr derartige Klimaveränderungen erlebt, so ein aktueller Bericht
der in Kopenhagen ansässigen Europäischen Umweltagentur (EUA).'The
European environment - State and outlook 2005' (Die Umwelt Europas: Zustand
und Perspektiven 2005), eine über fünf Jahre angelegte Bestandsaufnahme
in 31 Ländern, bietet einen überblick über Europas Umwelt
und weist auf Herausforderungen hin, von denen die Klimaveränderung
nur eine unter vielen ist. Weitere problematische Bereiche sind die biologische
Vielfalt, die Meeres Ökosysteme, Flächer- und Wasserressourcen,
Luftverschmutzung und Gesundheit. Zum ersten Mal enthält der Bericht
eine nach Ländern aufgeschlüsselte Analyse der Situation mit
Leistungsindikatoren und Vergleichen aller Teilnehmer: die EU-25 plus Bulgarien,
Island, Liechtenstein, Norwegen, Rumänien, Türkei und Schweiz.
Aus
dem Bericht geht hervor, dass die Durchschnittstemperatur
in Europa während des 20. Jahrhunderts um 0,95 Grad Celsius gestiegen ist. Dies liegt um 35 % über der durchschnittlichen weltweiten Zunahme
von 0,7 Grad, und die Temperaturen werden weiter steigen. Die EU hat dies
erkannt und sich das Ziel gesetzt, dass die weltweiten Temperaturen nicht
mehr als 2 Grad über den vorindustriellen Stand steigen sollten.
'Ohne
effektive Massnahmen über Jahrzehnte wird die globale Erwärmung
zum Abschmelzen des Eises im Norden und zur Ausbreitung von Wüsten
von Süden aus führen. Die Bevölkerung des Kontinents könnte
sich zwangsläufig in der Mitte konzentrieren. Selbst wenn wir die
globale Erwärmung auf das EU-Ziel von 2 °C begrenzen, werden wir
unter atmosphärischen Bedingungen leben, die Menschen noch nie erlebt
haben. Stärkere Emissionsreduzierungen
sind vonnöten,' meint die Exekutivdirektorin der EUA, Jacqueline McGlade.
Die
bisherige EU-Umweltgesetzgebung hat ihren Zweck erfüllt, so der Bericht.
Wir haben unser Wasser und unsere Luft gereinigt, die Verwendung einiger
der Stoffe, die die Ozonschicht zerstören, beendet und das Recycling
verdoppelt. Wir haben auch Autos, die die Umwelt weniger belasten; ohne
die dramatischen Verbesserungen durch Katalysatoren während der letzten
zwanzig Jahre hätten wir das Zehnfache der jetzigen Emissionen. Dennoch
hat es zehn bis zwanzig Jahre gebraucht, bis diese Massnahmen gegriffen
haben, so der Bericht weiter.
Diese
umweltpolitischen Erfolgsgeschichten werden nun durch individuelle Konsummuster
zunichte gemacht. Die Europäer leben länger und immer mehr
von uns leben allein, was zu einem immer grösseren Flächenbedarf
führt. Zwischen 1990 und 2000 waren mehr als 800.000 Hektar Fläche
in Europa bebaut. Dies entspricht einer Fläche, die dreimal grösser
ist als Luxemburg. Hält dieser Trend an, wird sich die Verstädterung
in etwas mehr als einem Jahrhundert verdoppeln. Wenn wir unsere natürlichen
Ressourcen schützen wollen, müssen wir die Zersiedelung unbedingt
in den Griff bekommen, fährt der Bericht fort.
Wir
legen öfter grössere Strecken zurück und verbrauchen doppelt
so viel natürliche Ressourcen wie der Durchschnitt der Weltbevölkerung. Der
Verkehr ist der am schnellsten wachsende Bereich, der zur Zunahme der Treibhausgasemissionen
beiträgt; dies wird sich auch auf absehbare Zeit nicht ändern.
Beispielsweise geht man davon aus, dass sich der Luftverkehr bis zum Jahre
2030 verdoppeln wird. So hinterlassen wir ausserhalb Europas deutliche
Spuren, indem wir die natürlichen Ressourcen erschöpfen und die
Umwelt weltweit schädigen.
Eurobarometer-Umfragen
zufolge wollen über 70 Prozent der Europäer, dass Entscheidungsträger
der Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialpolitik ein gleich starkes Gewicht
einräumen. Um diese Meinungen zu berücksichtigen, müssen
politische Entscheidungsträger auf europäischer, nationaler und
lokaler Ebene zusammenarbeiten, hebt der Bericht hervor. Sie müssen
in Bereichen wie Verkehr, Landwirtschaft und Energie umweltpolitische überlegungen
mit einbeziehen und einen Rahmen schaffen, innerhalb dessen jeder Einzelne
und Unternehmen aktiv werden können.
'Politische
Entscheidungsträger müssen weitsichtig handeln. Wir müssen schrittweise
von der Besteuerung der Arbeit und Investitionen hin zu einer Besteuerung
von Umweltverschmutzung und ineffizienter Nutzung von Materialien und Fläche kommen. Ebenso brauchen wir Reformen hinsichtlich der Art und Weise, wie
Verkehr, Wohnraum, Energie und Landwirtschaft subventioniert werden. Was
wir brauchen sind Subventionen, die nachhaltige Praktiken und effiziente
Technologien fördern,' meint Professorin McGlade.
'Sobald
die erforderlichen Anreize mit eingeflossen sind, werden derartige Reformen
zu mehr Investitionen, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit führen.
In bestimmten Ländern und Bereichen konnten wir dies bereits in der
Praxis sehen. In den vergangenen Jahrzehnten haben eine starke Besteuerung
von Benzin in Europa und strenge Normen dazu geführt, dass hier Autos
auf den Markt kamen, die fast doppelt so kraftstoffsparend sind wie die
auf Amerikas Strassen. Wir haben erfahren, welche Folgen Untätigkeit
für menschliches Leben und die Umwelt hat, beispielsweise beim Verschwinden
von Fischbeständen, bei der Verwendung von Asbest in Gebäuden,
beim sauren Regen und bei verbleitem Benzin. Es lohnt sich, jetzt aktiv
zu werden, um die Zukunft zu sichern', meint Professorin McGlade.
über
die Europäische Umweltagentur (EUA) |
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Die
EUA hat ihren Sitz in Kopenhagen. Die Agentur hat sich zum Ziel gesetzt,
durch die zeitnahe übermittlung von zielgerichteten, wichtigen und
zuverlässigen Informationen an Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit
zu einer massgeblichen und messbaren Verbesserung der Umwelt Europas beizutragen.
Im
Rahmen ihres Mandats legt die EUA alle fünf Jahre einen umfassenden
überblick über den akutellen Zustand der Umwelt Europas vor.
'The European environment - State and outlook 2005' (Die Umwelt Europas:
Zustand und Perspektiven 2005) umfasst:
eine integrierte Bewertung der Umwelt Europas mit Kapiteln über:
Umwelt und Lebensqualität
Flächennutzung
Klimaveränderung
Luftqualität und Gesundheit
Frischwasserressourcen
Meere und Küsten
Böden
biologische Vielfalt und Ökosysteme
Umwelt und Wirtschaftsbereiche
Ausblick
Schwerpunktindikatoren: eine kleine Anzahl von stabilen Indikatoren, die
zur Messung der Wirksomkeit der Politik, wie z. B. des Fortschritts im
Hinblick auf die Kyoto-Ziele herangezogen werden können. Ein Beispiel
für einen Schwerpunktindikator sind die Treibhausgasemissionen. Die
Indikatoren bieten zeitnahe und wichtige Informationen über Trends
und Bewegungen in der Umwelt.
eine nach Ländern aufgeschlüsselte Analyse auf der Grundlage
von neun Schwerpunktindikatoren. Die Analyse bietet in einer länderbezogenen
Ergebnistabelle einen Leistungsvergleich, der auf Informationen basiert,
die von den Ländern selbst zur Verfügung gestellt werden.
Jede Länderanalyse wurde in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Land
durchgeführt, um zusätzliche länderspezifische Sichtweisen
zu den Analysen der Ergebnistabelle bereitzustellen. Die Auswahl der Indikatoren
liegt im Verantwortungsbereich der EUA und spiegelt nicht unbedingt die
Prioritäten der einzelnen Länder wider. Zum besseren Verständnis
der Themen auf Länderebene wurden einige der hier enthaltenen Zahlen
den nationalen Quellen entnommen und können somit nicht uneingeschränkt
mit den Daten verglichen werden, die von Eurostat, der EUA oder anderen
internationalen Einrichtungen erhoben wurden. Die EUA übernimmt die
volle Verantwortung für das Endergebnis.
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Quelle: EUA/EEA-
Brüssel, 29. November 2005 |
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