Klima im Wandel - Climate Change
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Klimakonferenz COP12: Nairobi (Kenia) 2006
COP 12: Klimapolitik nach 2012
Klimakonferenz COP12: Nairobi (Kenia) 2006
Thema: Klima Klimawandel Geografie - Erdkunde
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Klimakonferenz-COP12 Nairobi 2006
Weltklimakonferenz in Nairobi: Klimapolitik nach 2012 und Anpassung an den Klimawandel
Die zwölfte Weltklimakonferenz wird vom 6. bis zum 17. November 2006 in Nairobi stattfinden. Auf ihrer Tagesordnung steht die Ausarbeitung einer Terminplanung zur Festlegung der Emissionsreduktionsziele für die Zeit nach 2012. Ein weiteres wichtiges Verhandlungsthema in Nairobi ist die Anpassung an den Klimawandel. Dabei stehen insbesondere die konkreten Massnahmen sowie die Frage der Finanzierung für die Entwicklungsländer zur Debatte.

Mit der Durchführung eines informellen Ministertreffens in Rüschlikon ZH im vergangenen September hat sich die Schweiz aktiv an der Vorbereitung dieser Klimakonferenz beteiligt. Die an diesem zweitägigen Treffen erzielten Annäherungen sollten die Beschlussfassung an der Konferenz in Nairobi erleichtern.

Zeitplan zur Festlegung von Emissionsreduktionszielen für die Zeit nach 2012

Die künftige Ausrichtung der weltweiten Klimapolitik erfordert ein koordiniertes Vorgehen unter dem Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (Klimakonvention) und unter dem Kyoto-Protokoll.

In Nairobi werden die Verhandlungen zur Festlegung von Emissionsreduktionszielen gemäss Protokoll und Klimakonvention fortgesetzt. Anlässlich des informellen Ministertreffens in Rüschlikon waren die vertretenen Nationen zur Auffassung gelangt, dass bis 2009 ein Konsens über das künftige Klimaregime zu finden sei.

Die Industrieländer, die das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben, sprechen sich für eine Einbindung aller Grossemittenten von Treibhausgasen aus. Dies bedeutet, dass sich die dem Protokoll nicht beigetretenen Industrienationen wie die Vereinigten Staaten und Australien, aber auch Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien, die schon bald ähnliche Mengen Treibhausgase ausstossen werden wie die Industrieländer, ebenfalls an den Bemühungen zur Verminderung der Treibhausgasemissionen zu beteiligen haben.

Die Schweiz unterstützt die Forderung der Industrieländer, die das Protokoll ratifiziert haben. Die Lasten müssen gerecht unter allen Emittenten verteilt werden. Zu diesem Zweck sind verschiedene Mechanismen wie z.B. der CO2-Handel zu nutzen und das technische Optimierungspotenzial in den betroffenen Sektoren, insbesondere im Energiesektor, auszuschöpfen.

Anpassung an den Klimawandel

Die Wichtigkeit der Anpassung an den Klimawandel in der internationalen Klimapolitik war bereits an der informellen Vorbereitungskonferenz in Rüschlikon bekräftigt worden. Die Teilnehmenden hatten damals betont, dass für die Anpassung ein eigener Aktionsplan erforderlich ist und dass entsprechende Aktivitäten in den vorrangigen Bereichen wie Wasserbewirtschaftung, Erhaltung der Agrarproduktion und Schutz von Gütern vor extremen Klimaereignissen in die Wege geleitet werden müssen. Dafür sind jedoch ausreichende Mittel erforderlich, insbesondere in den Entwicklungsländern.

In Nairobi soll eine Einigung über die Finanzierung des Anpassungsfonds erzielt werden, der unter dem Kyoto-Protokoll geschaffen wurde. Der Fonds wird durch eine Abgabe von 2% auf den Preis von CO2-Emissionszertifikaten gespeist, die im Rahmen von Projekten für eine umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism) erworben werden. Zwei weitere im Rahmen der Klimakonvention errichtete Fonds - nämlich der Special Climate Change Fund und der Least Developed Countries Fund - sind bereits einsatzbereit. Sie unterstützen ebenfalls die Anpassungsbestrebungen, insbesondere in den ärmsten afrikanischen Ländern und in den besonders bedrohten Inselstaaten. Allerdings wird die Anpassung an den Klimawandel Milliarden verschlingen. Deswegen gilt es, weitere Finanzmittel und Geldquellen zu finden.

Aus Schweizer Sicht ist die Anpassung an den Klimawandel eine prioritäre klimapolitische Herausforderung, deren Bewältigung parallel zur Emissionsverringerung erfolgen muss. Aus diesem Grund wird sie in Nairobi die Vorschläge für Aktivitäten zur Anpassung unterstützen. Dabei wird sie insbesondere auf die Notwendigkeit hinweisen, die Anpassung in sämtlichen Sektoralpolitiken zu berücksichtigen.

Quelle: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK, Bundesamt für Umwelt, November 2006
Bundesrat Leuenberger: Rede an der COP 12 in Nairobi 2006

Youth Summit

In Nairobi trafen sich vom 3. bis 5. November 90 junge Menschen aus der ganzen Welt zum Youth Summit, der zum zweiten Mal im Vorfeld einer Weltklimakonferenz stattfand. Die Jugendlichen, darunter die Thunerin Annina Rohrbach vom Greenpeace-Jugendprojekt Solar Generation, fordern in ihrer Resolution an die StaatsführerInnen mit kraftvollen Worten, die junge Generation in die Verhandlungen einzubeziehen, schnell zu handeln und die Emissionen massiv zu reduzieren.

Ab heute bis zum 17. November verhandeln die EntscheidungsträgerInnen fast aller Staaten über das zukünftige Weltklima. Nairobi muss der Ort grosser und schneller Schritte werden. Denn, das zeigen immer mehr Forschungsergebnisse, der Wandel des Klimas verläuft weit rascher und dramatischer als bisher prognostiziert.

Alexander Hauri, Greenpeace: "Die Klimaerwärmung muss gegenüber dem vorindustriellen Durchschnitt unter 2 Grad bleiben, darauf sind die Massnahmen auszurichten. Hier im besonders vom Klimawandel betroffenen Afrika müssen alle Länder endlich ernst machen mit echtem und schnellem Klimaschutz.» Die in Nairobi gemachten Versprechen sind nun einzulösen. An der Klimakonferenz 2007 muss die Nachfolgeregelung der ersten Kyoto-Verpflichtungsperiode vereinbart werden.

Greenpeace fordert:

Bis spätestens 2008 müssen die Verhandlungen über die Verpflichtungen der 2. Verpflichtungsperiode abgeschlossen sein.
Die Länder müssen verbindliche Aussagen machen zu Reduktionszielen und Zeitplan dieser Reduktionen. Zielgrössen sind: Treibhausgas-Reduktionen von 30% bis 2020 und für die Industrienationen 80% bis 2050 (global 50%).
Für die ärmsten Länder, vor allem Afrika, sind Anpassungsmassnahmen an den Klimawandel zu entwickeln und zu finanzieren.
Die Schweiz als Land mit einem hohen Ansehen in internationalen Verhandlungen muss in der globalen Klimapolitik zum Zugpferd werden.
Quelle: Greenpeace Schweiz, November 2006

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Links
Externe Links
Nairobi 2006: United Nations Climate Change Conference (COP 12 ) United Nations Framework Convention on Climate Change The Climate Change Projects Office (CCPO)
is jointly funded by the Department of Trade and Industry (DTI)
and the Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra)
United Kingdom UK
International Schweiz
Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU
Umwelt Schweiz
Greenpeace Schweiz
ProClim Schweiz
Greenpeace Klimainfo
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