Klima im Wandel - Climate Change
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Klima - Hochwasser
Klimawandel und Anpassung in Europa in Europa
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Klimawandel und Flusshochwasser in Europa
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Klimawandel und Anpassung in Europa
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Zu viel oder zu wenig Wasser
In den letzten Jahrzehnten hat die Intensität von Niederschlags- ereignissen deutlich zugenommen und in Teilen von Europa sind extreme Wetterphänomene in Form von schweren Überschwemm- ungen, Dürreperioden und Hitzewellen aufgetreten.

Berechnungen mit Hilfe von Klimamodellen sehen eine zunehmende Häufigkeit und Intensität dieser Ereignisse voraus.

Die Veränderungen der Niederschlagsmengen werden zusammen mit dem Temperaturanstieg und der Abnahme der Schneemengen Auswirkungen auf die Wasserqualität und -verfügbarkeit haben. Deshalb sind die für die Wasserbewirtschaftung verantwortlichen Stellen gefordert, den Klimawandel in ihre Planungs- und Investitionsentscheidungen mit einzubeziehen. Es gibt zwar noch Unklarheiten über die Höhe und das Ausmass der Veränderungen der Niederschlagsmengen in den verschiedenen Gebieten, doch der aktuelle Stand des Wissens zeigt eindeutig, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Hochwasserereignisse
1998 - 2002
Temperaturabweichungen
1850 - 2000

Sektorale und regionale Aspekte:
Wasser ist eines der wichtigsten Umweltgüter, so dass Auswirkungen auf den Wasserhaushalt einen Kaskadeneffekt haben. Den Vorhersagen zufolge werden folgende Wirtschaftssektoren davon am meisten betroffen sein: Landwirtschaft (höherer Bedarf an Bewässerung), Energie (Abnahme des Wasserkraftpotenzials und geringere Verfügbarkeit von Kühlwasser), Gesundheit (schlechtere Wasserqualität), Freizeit und Erholung (Einschränkungen im Tourismus) sowie Fischerei- und Schifffahrtswesen. Ausserdem sind schwere Auswirkungen auf die bereits bedrohte Artenvielfalt zu befürchten.

Die Haupteffekte sind Überschwemmungen in Mitteleuropa, Wasserenergie-, Gesundheits- und Ökosystemprobleme in den nördlichen Ländern und Wassermangel in den südlichen Ländern.

Einbindung der Anpassungsmassnahmen
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Klimawandel ist ein wichtiger Einflussfaktor, doch das europäische Wassermanagement wird natürlich auch noch von anderen Faktoren beeinflusst. Deshalb muss eine Integration zwischen den mit dem Klimawandel einhergehenden Problemen und anderen Faktoren stattfinden. Beispielsweise können Wechselwirkungen zwischen erhöhtem Wasserbedarf in der Landwirtschaft und der Tourismusbranche und änderungen der Landnutzung in hochwassergefährdeten Gebieten die Anfälligkeit für die Auswirkungen des Klimawandels deutlich erhöhen.

Deshalb müssen Strategien in Bezug auf Anpassungsmassnahmen in bereits existierende nationale, politische und institutionelle Rahmenwerke eingebunden werden.

Die Anpassung insgesamt scheint leichter vonstatten zu gehen, wenn sie mit anderen Zielen einhergeht und wenn Lösungen mit Gewinn für mehrere Betroffene umgesetzt werden können, die auch noch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen. Eine Reihe von Strategien und Aktionen bieten sich hier an, darunter auch "No regrets"-Massnahmen, d.h. Massnahmen, die schon aus anderen Erwägungen sinnvoll sind. Im Rahmen der verschiedenen Möglichkeiten, müssen häufig auch schwierige politische Entscheidungen getroffen werden, wie z.B. zusätzliche Kapitalinvestitionen und Kampagnen zur Förderung von Verhaltensänderungen. Ziel sollte stets sein, kosteneffektive und flexible Rahmenbedingungen zu schaffen, die je nach Bedarf an die verbesserten wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst werden können.

Nachhaltigkeitsaspekte
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Aus der Sicht einer nachhaltigen Entwicklung sollte bei den Anpassungsmassnahmen im Wassersektor höchste Priorität auf die Verringerung der Anfälligkeit der Gesellschaft gegenüber Verschiebungen in den hydro-meteorologischen Trends, ausgeprägten Klimaschwankungen und extremen Wetterphänomenen gelegt werden. Als zweite Priorität ist der Schutz und die Wiederherstellung der Ökosysteme anzustreben, die als wichtige Ressource und Lebensgrundlage dienen. Die dritte Priorität müsste die Schliessung der Lücke zwischen Wasserversorgung und Wassernachfrage durch Verringerung der Nachfrage sein.

Zur Umsetzung dieser Ziele steht eine breite Palette von Strategien zur Verfügung, wie etwa Schutzmassnahmen, die Verringerung und gerechte Verteilung des Schadensrisikos, sowie Forschung und Erziehung. Den Auswirkungen des Klimawandels kann auch durch strukturellen und technologischen Wandel und/oder regulative und institutionelle Veränderungen begegnet werden.

Zeithorizont und Beteiligung verschiedener Akteure

Die Umsetzung dieser Strategien erfordert ziemlich viel Zeit, insbesondere wenn grundlegende Verhaltens- und Wirtschaftsweisen verändert werden sollen. Eine erfolgreiche Anpassung setzt ausserdem Interaktionen auf vielen verschiedenen Entscheidungsebenen voraus:

Auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Die Anpassung auf einer Ebene kann die Anpassungsfähigkeit und -massnahmen auf anderen Ebenen unterstützen oder schwächen. Darüber hinaus sollten auch eine Reihe von Einrichtungen und Organisationen aus der Zivilgesellschaft und den verschiedenen Wirtschaftssektoren mit einbezogen werden. Diese Führungs- und Dialogprobleme machen den sofortigen Handlungsbedarf umso dringlicher.

Nationale Massnahmen

Die europäischen Länder erwarten als Folge des Klimawandels entscheidende Veränderungen des Wasserkreislaufes und der Wasserressourcen. Die politischen Akteure sind in der Regel über die Ergebnisse der neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse bestens informiert. In vielen Ländern wurde damit begonnen, Anpassungsmöglichkeiten zu erforschen und Anpassungsstrategien zu planen und zu entwickeln, aber es bleibt noch viel zu tun. Bis jetzt haben nur wenige Länder umfassende nationale politische Rahmenwerke zur Anpassung an den Klimawandel auf den Weg gebracht.

Im Wassersektor gibt es bereits verschiedene Initiativen wie Langzeitplanung und strategieorientierte Forschung, Entwicklung der institutionellen Zusammenarbeit, technische Investitionen, regulative Massnahmen und Massnahmen in der Raumplanung. Diese konzentrieren sich auf Hochwasserbekämpfung und Risikomanagement als Reaktion auf die beobachteten Trends, auf den Bereich Küstenschutz, sowie auf das Management von Wassermangelsituationen. Viele Anpassungsmassnahmen scheinen sich aktuell auf Hochwasserrisikomanagement und -bekämpfung zu konzentrieren, während Massnahmen in Bezug auf Wassermangel und Dürreperioden noch nicht im breiten Umfang Fuss gefasst zu haben scheinen, obwohl auch hier die Risiken für die Gesellschaft als hoch eingeschätzt werden.

Die noch bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf das Ausmass der zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels werden als ein Haupthindernis für die Entwicklung von Anpassungsmassnahmen genannt. Viele EU Mietgliedsstaaten betonen das Subsidiaritätsprinzip und die Notwendigkeit, flexibel auf die spezifischen Herausforderungen in ihrem Land reagieren zu können. Viele sind jedoch der Meinung, dass die EU eine wichtige Koordinationsrolle in grenzübergreifenden Fragen und sektoral bezogenen Strategien spielen sollte, insbesondere durch Finanzierung, Unterstützung der Überwachung und des Informationsaustausch, Forschungsfinanzierung, Bewusstseinsförderung und Erziehung.

Europäische Strategien

Auf europäischer Ebene gibt es verschiedene Instrumente und politische Prozesse, mit denen die notwendige kohärente europäische Führungsrolle in Koordination, Lenkung und Bewusstseinsförderung gewährleistet werden kann. Es ist zu erwarten, dass im Grünbuch über die Anpassung an den Klimawandel, dessen Veröffentlichung für 2007 vorgesehen ist, ein EU-weiter rechtlicher Rahmen vorgeschlagen wird, z.B. für die Unterstützung von Anpassungsmassnahmen über die direkten Förderprogramme der EU, insbesondere über die Strukturfonds, Kohäsionsfonds und Solidaritätsfonds, sowie über die EU-Fonds für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und das LIFE+ Programm. Diese Fonds werden z.T. bereits für Aktivitäten im Bereich der Anpassungsmassnahmen eingesetzt, woraus sich neue Herausforderungen im Hinblick auf die Verteilung der Fördergelder ergeben. Diese Fonds sollen in der Zukunft in noch höherem Masse für die Unterstützung der strategischen Zielsetzungen der EU-Klimawandelpolitik genutzt werden. Darüber hinaus können bereits existierende und neue Richtlinien und Initiativen genutzt werden.

Quelle: Text Europäische Umweltagentur 2007

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