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Permafrost Alpen |
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Permafrost Informationen |
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Permafrost
(Dauerfrostboden) |
Grindelwald:
Stieregg - Das Ende einer Idylle |
Sommer
2004
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Mai
2005
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Juni
2005
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Bergrestaurant
"Stieregg" zerstört
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Bergrestaurant "Stieregg" 3. Juni 2005 |
Die
Matten über dem Unteren Grindelwaldgletscher wurden schon seit
Jahrhunderten beweidet. Das flache Stück Land auf der Seitenmoräne,
welcher der Grindelwaldgletscher angehäuft und zurückgelassen
hatte, eignete sich gut für eine Alpwirtschaft. Von der Pfingstegg
her wurde die Alp bestossen. |
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In
neuerer Zeit stiegen auf demselben Weg Tausende von Berggängern und
Touristen zum Bergrestaurant "Stieregg" (seit 1952 in Betrieb) und
weiter zur Schreckhornhütte auf.
Dem
letzten Bergbauern auf der der "Stieregg", auf 1'650 m ü. M. über
dem Unteren Grindelwaldgletscher gelegen, wurde es im Jahre 2004 zu gefährlich.
Schweren Herzens hat er beschlossen, im Jahre 2005 nicht mehr mit seinen
Geissen auf die "Stieregg" zu ziehen. Er hat die Klimaänderung förmlich gehört und gesehen. Hoch oben an den Hängen des 3164
m hohen "Ankenbälli" gab der abtauende Permafrost den Steinen
keinen Halt mehr. Steinschlag donnerte, oder besser gesagt pfiff,
von den Hängen. An trockenen Tagen konnte man oben gar "Sandstürme"
beobachten. |
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Situation 2009
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Die "Stieregg" war allerdings nicht unmittelbar vom Steinschlag
bedroht. Das Gesteinsmaterial blieb am Fuss des Berges liegen. Während heftigen
Gewitterschauern wurde das Lockermaterial aus dem Talkessel
herausgespült.
Der kleine Bergbach, welcher an der Stieregg
vorbei zum Unteren Grindelwaldgletscher floss, schwoll zu einem Gesteins-
und Wasserbrei an, welche eine riesige Erosionskraft besass. Der
Bach glich bei Hochwasser fast einem Murgang.
Bergbach
frass sich in den letzten Jahren schnell in das Moränenmaterial ein und weitete das ehemalige Flussbett, welches problemlos von Mensch
und Tier überquert werden konnte, zu einem währschaften V-Tal aus. Das lockergefügte Gesteinsmaterial der Seitenmoräne gab
der Talflanken keine Stabilität. Das ehemals geschlossene Weidegebiet wurde zweigeteilt. Immer tiefer und gefährlicher wurde der Graben,
der es beim Weidwechsel zu überwinden galt. Die Ziegen
haben diese Passage anfänglich noch locker geschafft. Kühe konnte
der Bauer längst nicht mehr halten. Später wurde der haltlose
Weg selbst für die bergängigen Geissen zum Problem. Rund 200
m tief hatte sich der Bach bereits eingeschnitten.
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Fiescherhörner und Fieschergletscher |
Blick
aus Richtung Grindelwald. Die "Stieregg" legt auf der linken Talseite,
verdeckt durch eine Felskuppe. Der Untere Grindelwaldgletscher hat sich
weit ins Tal zurückgezogen und ist nicht mehr sichtbar.
Die
Geologen haben die Region um die "Stieregg" schon seit Jahren beobachtet.
Sie haben das Unheil vorausgesehen. |
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Im Frühjahr 2005 hat sich die
Lage auf der "Stieregg" dramatisch zugespitzt. Ende Mai 2005 lösten sich
unterhalb der "Stieregg" 300'000 Kubikmeter Moränenmaterial und rutschte ins Tal.
Die
Abrisskante verschob sich praktisch bis zum Gebäude. Das Gebäude
wurde geräumt.
Anfangs
Juni 2005 sackten weitere 100'000 Kubikmeter Schutt ab. Das Haus befand sich
nun auf der Abbruchkante. Die Behörden veranlassten die unverzügliche Zerstörung
des Hauses. Sie wollten ein Abstürzen des Hauses in die Schlucht und das Fortspülen der Trümmer verhindern. Der Holzbau wurde
angezündet. Eine Idylle für Menschen verschwand für immer.
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Was
nun? |
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Juni
2005
Das
Bergrestaurant Stieregg, das seit 1952 eine Wegstunde oberhalb der Pfingstegg
am Bergweg zur Schreckhornhütte einer grünen "Oase»
gleich hoch über dem Unteren Grindelwaldgletscher stand, war nicht
mehr zu retten.
Betreffend
weiteres Vorgehen haben bereits diverse Besprechungen stattgefunden. Angestrebt
wird die Installation eines Provisoriums für die unmittelbar bevorstehende
Sommersaison. Wo dieser in Betracht gezogene Container zu stehen kommen
soll, ist jedoch noch offen. Naheliegend wäre wohl der Standort Bäregg,
wenige Gehminuten vor der Pfingstegg. Dieser dürfte aber wohl kaum
nachhaltig in Frage kommen: 1858 wurde hier ein erstes Bäregg-Wirtshauserstellt, 1868 ein zweites und nach 1906 ein drittes - alle drei wurden
jedoch von Lawinen zerstört, und seit 1940 zeugen nur noch Mauerreste
davon. Objektiv sicher wäre hingegen ein Standort auf der Ortflueh
oberhalb der Bäregg. Offen ist überdies auch noch die künftige
Wegführung Richtung Schreckhornhütte, da angenommen werden muss,
dass das Gelände im Umfeld der bisherigen Stieregghütte wohl
auch weiterhin unstabil bleiben wird.
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Bilder 2009
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für Vergrösserung:
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Stichworte:
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Ankenbälli, Bäregg, Berggasthaus, Felssturz, Felsabbruch, Fieschergletscher, Gletscher, Gletschermoräne, Gletschersee, Murgang, Schlossplatte, Steinschlag, Stieregg, Toteis, Toteisriegel, Unterer Grindelwaldgletscher , Wanderweg |
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das neue Bergasthaus Bäregg (Aufnahmen 2009)
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Meldungen
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Juli
2006
Das
Berghaus Bäregg ist eröffnet |
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Das
neu erbaute Berghaus Bäregg ob Grindelwald ist eröffnet
und zum Empfang seiner Gäste bereit. Der Neubau musste die im Mai
2005 durch Erdrutsch zerstörte Stieregghütte ersetzten.
Nur wenig mehr als zwei Monate benötigten die Bauleute, um den zweckdienlichen Neubau
auf 1775 Metern über Meer auf dem markanten Geländerücken
der Bäregg zu errichten. |
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Mit vollem Elan freut sich nun die Pächterfamilie
Burgener, den Betrieb zu führen und die Wandersleute, Ausflügler
und Bergsteiger willkommen zu heissen und zu bewirten. Das Berghaus
Bäregg besticht vor allem durch seine exklusive, aussichtsreiche Lage,
seine grosszügige Terrasse und den mit grossen Fensterfronten panoramatauglich
gestalteten Innenraum. Im Obergeschoss finden zudem bis zu 28 Gäste
über Nacht Platz, so dass die in anderthalb Stunden ab der Pfingstegg
erreichbare Gaststätte nun nicht mehr bloss als Tagesziel interessant
bleiben muss.
Quelle:
Text Grindelwald Tourismus |
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Juni
2005
Berghaus
Bäregg ersetzt Bergrestaurant Stieregg: Vorerst Provisorium |
Besucher
des künftigen Berghauses Bäregg werden einen um rund eine
Viertelstunde längeren Weg zu begehen haben, als dies noch bei
der früheren Gaststätte in der Stieregg der Fall war. Wird doch
der Neubau auf einer Höhe von knapp 1800 Metern zu liegen kommen
und damit gut 100 Meter höher. Dafür wird das Berghaus Bäregg
auf sicherem Grund stehen und zudem eine attraktive Rundsicht inmitten
der grandiosen Gletscherwelt bieten. Vorerst (in der Sommersaison 2005)
wird der Restaurationsbetrieb in einem Container-Provisorium geführt.
Bei
der Bäregg handelt es sich um einen Geländerücken, der auf
der markanten und kompakten Felsrippe mit dem Flurnamen Ortflueh liegt. Der exponierte Standort des angestrebten Neubaus - die natürliche
Geländesenke erlaubt sogar eine Unterkellerung des Gebäudes ohne
Aushub - ist zugleich Garant für seine (Lawinen-)Sicherheit. Das Berghaus
Bäregg befindet sich auf sicherum Grund. Ganz im Gegensatz zum Standort
des Bergrestaurants Stieregg, das auf der Gefahrenkarte ganz klar im roten
Bereich gelegen hatte - und diesbezüglich denn auch von der Realität
eingeholt worden ist.
Quelle:
Text Grindelwald Tourismus |
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