Afrika
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Klima Subtropen |
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Klimageschichte
der Sahara
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Blühende
Landschaften in der Wüste
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Rund
120'000 Jahre haben Dr. Rik Tjallingii, Prof. Dr. Martin Claussen und Kollegen
in der Klimageschichte der Sahara zurückgeschaut - weiter als alle
Forschergruppen vor ihnen. Herausgefunden haben sie Erstaunliches: In
der Vergangenheit hat sich die grösste Sandwüste der Welt mehr
als einmal in ein ausgedehntes Grasland verwandelt.
Ihre Ergebnisse veröffentlichen die Forscher jetzt in der Oktober
2008-Ausgabe von Nature Geoscience. |
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"Andere
Forschergruppen haben bisher nur die Zeit vor gut 10'000 bis 5'500 Jahren untersucht, in der die Sahara deutlich grüner war als heute.
Wir haben weiter in die Vergangenheit zurückgeschaut und auch die
Periode von vor 85'000 bis 120'000 Jahren betrachtet. Dabei konnten
wir feststellen, dass es in dieser Zeit mehrmals Feuchtperioden gab, in denen sich die Wüste zurückzog.", erklärt Dr. Rik
Tjallingii, der am MARUM seine Doktorarbeit zu diesem Thema abgeschlossen
hat und nun im Rahmen des Exzellenzclusters "Ozean der Zukunft" am Institut
für Geowissenschaften der Universität Kiel forscht. Die Feuchtperioden
fallen mit Zeiten zusammen, in denen aufgrund der Kreiselbewegung der Erdachse
die Sonneneinstrahlung in der Nähe des äquators besonders stark
war. (Vegetationszonen)
Es
verdampfte mehr Wasser aus den Meeren, wodurch wiederum der afrikanische
Monsunregen(Monsun Windsystem
in Südostasien) stärker
wurde. "In der Sahara reicht schon eine geringe Zunahme der Niederschlagsmenge,
um das Pflanzenwachstum drastisch zu steigern", so Rik Tjallingii.
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Die
Kreiselbewegung der Erdachse vollzieht sich in regelmässigen Intervallen
von etwa 23'000 Jahren. Die Feuchtperioden traten allerdings seltener auf: Innerhalb der letzten etwa 120'000 Jahre
begannen sie etwa vor 110'000 Jahren, 85.000 Jahren und 10'000 Jahren und
dauerten jeweils rund 5'000 Jahre. Während der letzten Eiszeit,
die vor 75'000 Jahren einsetzte und rund 60'000 Jahren andauerte, fielen
die Feuchtperioden aus, weil das Klima weltweit deutlich kälter und
trockener war. |
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Der westafrikanische Monsun zog nicht weit genug
nach Norden, um die Sahara zu erreichen. (Jahreszeiten)
Allerdings
war das Klima der Eiszeit sehr abwechslungsreich. Es gab kräftige
und abrupte änderungen der grossen Eisschilde, die auch im Wasserkreislauf
der Sahelzone nachzuweisen sind.
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Um
herauszufinden, wann während der vergangenen Jahrtausende in der Sahara Feucht-
oder Trockenperioden herrschten, haben Forscher des Bremer MARUM und
des AWI in Bremerhaven Staubpartikel in einem Bohrkern
vom Meeresboden vor Nordwest-Afrika untersucht. Aus dem Verhältnis
der Anzahl der Partikel, die vom Wind transportiert wurden, und der Partikel,
die Flüsse ins Meer schwemmten, konnten die Wissenschaftler Vegetationsdichte
bzw. die Regenmengen abschätzen, die über Nordwest-Afrika zu
einem bestimmten Zeitraum niederging. |
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Die
Bohrkerndaten bestätigen Computersimulationen, die Forscher um Prof.
Dr. Martin Claussen, Sprecher des Exzellenzclusters "Integrierte Klimasystemanalyse
und -vorhersage" der Universität Hamburg und Direktor am Max-Planck-Institut
für Meteorologie, erstellt haben: Sie hatten bereits vor gut zwei
Jahren "vorhergesagt", wie sich die Sahara im Laufe der letzten Jahrhunderttausende
hätte verändern können.
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Nun
jedoch liegen zum ersten Mal Daten vor, mit denen man die Modellrechnung
vergleichen kann. "Die gemessenen Daten stimmen sehr gut mit der Simulation
überein", so Rik Tjallingii. "Das zeigt nicht nur, dass unsere Interpretation
richtig ist, sondern bestätigt auch das Computermodell." "Eine schönes
Beispiel für gute Zusammenarbeit zwischen den norddeutschen Ozean-
und Klimaexzellenzclustern", so Claussen. |
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Das
mit den Daten der Vergangenheit überprüfte Modell erlaubt auch
einen Blick in unsere Klimazukunft. Demnach sollte die Sahara schrumpfen,
falls der von den Menschen angestossene Klimawandel zu einer kräftigen
Erwärmung der Erde führt. "Ob die Sahara tatsächlich
grüner wird als heute, können wir aber immer noch nicht mit Bestimmtheit
sagen", meint Claussen. "Noch haben wir nicht sämtliche Prozesse,
die für die Dynamik des Sahels und der Sahara wichtig sind, im Klimamodell
dargestellt. |
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Und wie der Mensch auf eine sich langsam zurückziehende
Sahara reagiert, das können wir nicht vorhersagen.
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Quelle: Text Max-Planck-Institut
für Meteorologie (MPI-M) und Christian-Albrechts-Universität
Kiel (CAU), Oktober 2008 |
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