Ozeane und Meeresströmungen |
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Ozeane und Meeresströmungen |
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Ozeane und Meeresströmungen Informationen |
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Agulhas-Strom |
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Meeresströmungen
vor Südafrika beeinflussen Golfstrom |
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Der Agulhasstrom ist eine der weltweit stärksten Meeresströmungen. Er transportiert bis zu 70 Millionen Kubikmeter warmes, salzhaltiges Wasser pro Sekunde entlang der südafrikanischen Küste im Indischen Ozean nach Süden. "Das ist eine gewaltige Menge. Zum Vergleich: Alle Flüsse der Erde zusammen transportieren nur eine Million Kubikmeter Wasser pro Sekunde", erklärt Professor Biastoch. Schwankungen
in der Stärke des Golfstroms können zum Teil auf Strömungsvorgänge
vor Südafrika zurückgeführt werden Dies ist das Ergebnis
aktueller Studien, die Ozeanographen vom Kieler Leibniz-Institut für
Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) und der Universität Kapstadt in
den renommierten Fachzeitschriften Nature und Geophysical Research Letters
veröffentlicht haben. Mit Hilfe eines neu entwickelten Computermodells
gelang es ihnen, diese Strömungen in bisher nicht gekanntem Detailreichtum
zu simulieren. |
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Überraschende Erkenntnis: die Auswirkungen kleinräumiger
Fluktuationen des Agulhasstroms südlich von Afrika sind bis in den
subtropischen Nordatlantik hinein spürbar.
Der Agulhasstrom, wie der Golfstrom eine der stärksten Strömungen
im Weltozean, transportiert Wasser aus dem tropischen Indischen Ozean
entlang der südafrikanischen Küste. Südwestlich von Kapstadt
vollzieht er eine abrupte Kehrtwende zurück in den Indischen Ozean.
Dabei werden alle 3 bis 4 Monate mächtige Wirbel von mehreren 100
km Durchmesser vom Agulhasstrom abgeschnürt, die warmes und salzreiches
Wasser in den Atlantik transportieren und das Seegebiet so zu einer Schlüsselregion
für den Atlantischen Ozean machen.
"Auch
wenn es im fernen Kiel zunächst sonderbar erscheint, die Strömungen
um Südafrika zu untersuchen" erklärt der Hauptautor, Dr. Arne
Biastoch vom IFM-GEOMAR, "kann man deren Auswirkungen bis in den Nordatlantik
verfolgen. Diese überraschende Erkenntnis hat auch Konsequenzen für
laufende internationale Messprogramme im Nordatlantik, mit denen man den
befürchteten langfristigen änderungen im Golfstromsystem auf
die Spur kommen möchte." Die Studien zeigen, dass die natürlichen
Schwankungen durch die Bildung von Agulhasringen innerhalb weniger Jahre
den Transport warmen Wassers aus dem Südatlantik in den Nordatlantik
hinein beeinflussen. Diese wichtige Fernwirkung war bisher nicht bekannt.
"Die
Untersuchung solcher Zusammenhänge erfordert hochkomplexe Computermodelle,
die auch feine Details in den Meeresströmungen darstellen müssen",
führt Prof. Claus Böning vom IFM-GEOMAR aus. In enger internationaler
Zusammenarbeit mit Kollegen aus Frankreich und Südafrika wurde ein
neues, hochauflösendes Ozeanmodell entwickelt und intensiv getestet.
Es berechnet die Strömungsentwicklung auf einem sehr feinmaschigen
Netz mit insgesamt fast 40 Millionen Punkten. Für die Simulationen
benötigten Supercomputer an der Universität Kiel und am Höchstleistungsrechenzentrum
Stuttgart über 6 Monate. Die Auswertung der so gewonnenen riesigen
Datenmengen werden die Kieler Forscher und ihre internationalen Kollegen
allerdings noch einige Jahre beschäftigen. Wir sind gespannt, welche
überraschungen noch zu Tage gefördert werden.
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Strömungen
um Südafrika (Momentanaufnahme). Der Agulhasstrom (rotes Band) fliesst
entlang der südafrikanischen Küste. Südwestlich von Kapstadt
vollzieht er eine abrupte Kehrtwende zurück in den Indischen Ozean.
Dabei schnürt er Wirbel ab, die nach Westen in den Atlantik driften.
(Die Farben geben die Stärke der Strömung an.) |
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Wassertemperaturen
und Strömungen um Südafrika (Momentanaufnahme in 400 m Tiefe).
Der Agulhasstrom transportiert Wärme entlang der südafrikanischen
Küste nach Süden. Die südlich vom Kap der Guten Hoffnung
gebildeten Agulhasringe bringen diese Wärme in den Atlantischen Ozean
und machen die Region zu einer Schlüsselregion für den Atlantischen
Ozean. |
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Quelle:
Text GEOMAR, Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, 2008 |
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