|
Klimawandel Berichte |
|
|
Klimawandel Informationen |
|
Klimawandel:
Todeszonen im Ozean werden grösser
|
Sauerstoffschwund
im Weltozean
|
|
Eine
neue Studie unter der Federführung von Kieler Forschern des Leibniz-Instituts
für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) zu den Auswirkungen zukünftiger
Klimaveränderungen auf die Ozeane kommt zu erschreckenden Ergebnissen.
Neben der zunehmenden Versauerung der Ozeane werden sich zukünftig
auch die sauerstoffarmen Zonen deutlich ausbreiten, in denen kein höheres
Leben mehr möglich sein wird.
|
Bisher
war man davon ausgegangen, dass der wesentliche Einfluss steigender CO2-Konzentrationen
auf den Ozean in einer zunehmenden Versauerung des Meerwassers liegt. Eine
neue Studie eines internationalen Forscherteams unter Leitung von Prof.
Andreas Oschlies vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR)
in Kiel kommt zu dem Ergebnis, dass der
vom Menschen verursachte CO2-Anstieg auch drastische Auswirkungen auf die
sauerstoffarmen Zonen tropischer Ozeane haben könnte. |
|
"Unsere
Untersuchungen zeigen eine Ausbreitung der Zonen mit sauerstoffarmen
Wasser um bis zu 50 Prozent bis zum Ende dieses Jahrhunderts", berichtet
Prof. Oschlies. "Wir waren von der Deutlichkeit des Signals doch etwas
überrascht", so Oschlies weiter. "Wir haben in unseren Rechnungen
zwar angenommen, dass die Menschen so weiter machen wie bisher (sogenanntes
"Business-as-usual-Szenario"), trotzdem hätten wir diesen Effekt nicht
in diesem Umfang erwartet". Zurückzuführen ist die starke Abnahme
der Sauerstoffkonzentrationen in einigen hundert Metern Tiefe auf den bakteriellen
Abbau absinkenden organischen Materials. Dies wird durch einen Düngeeffekt
des Kohlendioxids (CO2) an der Meeresoberfläche immer kohlenstoffreicher und zehrt damit beim
Abbau mehr Sauerstoff als die herkömmliche proteinreiche Biomasse.
Sollten Prof. Oschlies und seine Kollegen richtig liegen und sich die Menschen
in ihrem Verhalten nicht deutlich ändern, dann werden sich die "Todeszonen"
in den Weltmeeren, in denen aufgrund eines zu geringen Sauerstoffgehaltes
kein höheres Leben möglich ist, erheblich vergrössern.
Für
die Studie benutzten Oschlies und Kollegen ein globales Klimamodell, mit
Ozean, Atmosphäre und integrierten Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufen.
Das Modell wurde mit Daten gefüttert, die aus Feldexperimenten mit
sogenannten Mesokosmen gewonnen wurden. Diese Mesokosmen, die wie überdimensionale
Reagenzgläser anmuten, sind Versuchsanlagen, die es ermöglichen
in Zeitrafferexperimenten, den Einfluss der zunehmenden Aufnahme von Kohlendioxid
im Ozean unter realen Bedingungen zu studieren.
"Als
nächstes benötigen wir unbedingt noch mehr Beobachtungsdaten",
erläutert Dr. Kai Schulz Co-Autor der Studie. Damit können wir
unsere Modelle besser eichen und weiter verbessern. Im Rahmen des neuen
Sonderforschungsbereichs 754 "Klima-Biogeochemische Wechselwirkungen im
Tropischen Ozean" werden deshalb intensive Messkampagnen genau zu diesem
Thema durchgeführt. "Unsere Kollegen sind im Moment mit dem Forschungsschiff
METEOR vor der Küste Perus unterwegs, um im dortigen sauerstoffarmen
Auftriebsgebiet wichtige Daten zu erheben", freut sich Prof. Oschlies.
Parallel untersucht ein weiteres Forscherteam mit der MARIA S. MERIAN die
Verhältnisse im Atlantischen Ozean vor der Küste Westafrikas
im Bereich der Kapverden.
|
Quelle:
Text GEOMAR, Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, 2008 |
nach
oben
Links
|
|
|
|
Externe
Links |
nach
oben
Weitere
Informationen |
|
|