Das zu Ende gehende Jahr 2014 verlief in Deutschland erheblich zu warm. Die Durchschnittstemperatur des Jahres lag mit 10,3 Grad Celsius (°C) deutlich über den Temperaturen der bisherigen Rekordjahre 2000 und 2007 und damit das wärmste Jahr in Deutschland seit dem Beginn regelmässiger Temperaturmessungen 1881. Daneben war es im Mittel geringfügig zu trocken, die Zahl der Sonnenscheinstunden lag etwas über dem Referenzwert. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen. Im Januar und Februar 2014 blieb, ausser einer kurzen Frostperiode im Norden und Osten Deutschlands richtiges Winterwetter praktisch völlig aus. Auch im März und April setzte sich die seit Dezember 2013 anhaltende Serie extrem milder, sonnenscheinreicher und trockener Monate fort. Der Juni brachte das heisseste Pfingstfest aller Zeiten sowie erneut Trockenheit und viel Sonne. Bei anfangs deutlich zu hohen, später eher kühlen Temperaturen entluden sich im Juli und August häufig kräftige Gewitter, die oft nur sehr langsam zogen und dann zu markanten Regenmengen führten. Der Herbst verlief meist ruhig mit viel Nebel und nur wenig Sturm. Alter Wärmerekord aus dem Jahr 2000 gleich um 0,4 Grad überboten Im Vergleich zur international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 lag die Durchschnittstemperatur in diesem Jahr mit 10,3°C um 2,1 Grad höher. Vom August abgesehen, lagen alle Monatsmittel des Jahres über dem Soll, teilweise deutlich. Auch gegenüber der Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung noch +1,4 Grad. Damit erreichte das Jahr 2014 einen neuen Wärmerekord - der alte Spitzenwert aus dem Jahr 2000 hatte bei 9,9°C gelegen. Auch in allen Bundesländern und an fast allen Messstellen purzelten die Rekorde. Der heisseste Tag des Jahres war allgemein der 9. Juni, Pfingstmontag. Am höchsten stieg die Temperatur dabei mit 37,7°C in Rheinau-Memprechtshofen, südwestlich von Baden-Baden. Die kälteste Nacht war am 29. De-zember in Altheim, bei Riedlingen an der oberen Donau, mit minus 24,9°C. Teilweise extremer Regen bei Gewittern - insgesamt jedoch etwas zu trocken Die Niederschlagsmenge blieb im Jahr 2014 mit etwa 729 pro Quadratmeter (l/m²) um acht Prozent unter dem Soll von 789 l/m². Den meisten Regen und Schnee erhielt die Zugspitze mit etwa 1975 l/m². Im Flachland war dies Marktschellenberg im Berchtesgadener Land mit rund 1920 l/m². In Emmingen-Liptingen bei Tuttlingen prasselte am 28. Juli mit 109 l/m² die grösste Tagessumme des Jahres im DWD-Messnetz vom Himmel. Schnee fiel im Januar und Februar sowie Anfang Dezember nur sehr spärlich, Ende Dezember allerdings lag Schnee unterhalb von 1000 m örtlich bis zu 60 cm hoch. Geringfügig mehr Sonnenschein als im Mittel Die Sonnenscheindauer erreichte im Jahr 2014 mit rund 1600 Stunden 105 Prozent des Solls von 1528 Stunden. Begünstigt war erneut die Ostseeküste, wo diesmal Arkona auf Rügen mit etwa 2030 Stunden vorne lag. Am wenigsten zeigte sich die Sonne im Sauerland. Dort erreichte der Kahle Asten insgesamt nur etwa 1260 Stunden.
Schleswig-Holstein und Hamburg: Im Jahr 2014 registrierten die DWD-Experten für Schleswig-Holstein 10,5°C (8,3°C). Mit 808 l/m² (788 l/m²) gehörte es zu den niederschlagsreicheren und mit etwa 1695 Stunden (1567 Stunden) zu den von der Sonne bevorzugten Bundesländern. Hamburg war mit 11,0°C (8,8°C) ein warmes Bundesland. Niederschlag fiel rund 670 l/m² (750 l/m²) und die Sonne zeigte sich etwa 1620 Stunden (1507 Stunden). Die höchste Schneedecke in Schleswig-Holstein meldete die Hochseeinsel Helgoland am 27. Januar mit 6 cm. Niedersachsen und Bremen: Bei 10,7°C (8,6°C) betrug die Niederschlagsmenge in Niedersachsen 685 l/m² (746 l/m²) und die Sonnenscheindauer 1560 Stunden (1456 Stunden). Bremen war mit 11,1°C (8,9°C) das zweitwärmste Bundesland. Hier registrierte man etwa 647 l/m² (727 l/m²) und etwa 1626 Sonnenstunden (1474 Stunden). Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern erreichte im Jahr 2014 10,3°C (8,2°C), blieb allerdings mit etwa 628 l/m² (595 l/m²) eine niederschlagsarme Region. Mit rund 1750 Stunden (1648 Stunden) war Mecklenburg-Vorpommern das sonnenscheinreichste Bundesland. In Arkona auf der Insel Rügen zeigte sich die Sonne mit rund 2030 Stunden deutschlandweit am meisten. Brandenburg und Berlin: Für Brandenburg errechneten die Meteorologen des DWD eine Durchschnittstemperatur von 10,8°C (8,7°C). Mit etwa 534 l/m² (557 l/m²) war Brandenburg das zweittrockenste und mit rund 1745 Stunden (1634 Stunden) das zweitsonnenscheinreichste Bundesland. Berlin präsentierte sich im Jahr 2014 mit 11,3°C (9,1°C) als wärmstes Bundesland. Auch hier, wie überall, wurde dabei ein neuer Wärmerekord aufgestellt. Mit rund 470 l/m² (573 l/m²) war es das trockenste und mit etwa 1719 Stunden (1635 Stunden) ein recht sonnenscheinreiches Bundesland. In der Nacht zum 25. Januar sank das Quecksilber in Langenlipsdorf, östlich von Wittenberg, auf minus 18,8°C. Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt kam im Jahr 2014 auf ein Temperaturmittel von 10,8°C (8,7°C). Obwohl das Niederschlagssoll (547 l/m²) mit etwa 566 l/m² um 3 Prozent überboten wurde, gehörte es zu den trockeneren Bundesländern. Beim Sonnenschein erreichte es mit etwa 1668 Stunden 110 Prozent des Solls (1522 Stunden). Sachsen: Bei etwa 1663 Sonnenstunden (1549 Stunden) und mit rund 630 l/m² (699 l/m²) zählte Sachsen 2014 mit 10,2°C (8,1°C) zu den kälteren Bundesländern. In Bertsdorf-Hörnitz in der Oberlausitz sank die Temperatur am 26. Januar auf Thüringen: Thüringen, war im Jahr 2014 mit 9,9°C (7,6°C) das zweitkälteste Bundesland, aber auch hier wurde trotzdem ein neuer Wärmerekord aufgestellt. Es fielen rund 685 l/m² (700 l/m²). Die Sonne schien etwa 1536 Stunden lang (1486 Stunden). Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen gehörte im Jahr 2014 mit 10,9°C (9,0°C) zu den warmen Bundesländern. Die Niederschlagsmenge lag bei rund 790 l/m² (875 l/m²). Ein Gewitter mit Orkanböen bis 144 km/h forderte am 9. Juni in Düsseldorf drei Menschenleben. NRW übertraf sein Soll (1440 Stunden) mit 1536 Sonnenstunden um 7 Prozent, zählte trotzdem zu den eher wolkenreichen Regionen. Der deutschlandweit sonnenärmste Ort war der Kahle Asten im Sauerland mit nur etwa 1260 Stunden. Hessen: Für Hessen notierten die DWD-Experten im Jahr 2014 eine Temperatur von 10,3°C (8,2°C) und eine Niederschlagsmenge von etwa 754 l/m² (793 l/m²). Die Sonnenscheindauer übertraf das Soll (1459 Stunden) mit rund 1495 Stunden um 2 Prozent; dennoch war Hessen diesmal das sonnenscheinärmste Bundesland. Rheinland-Pfalz: Im Jahr 2014 kam Rheinland-Pfalz im Jahresdurchschnitt auf eine Temperatur von 10,7°C (8,6°C), eine Niederschlagsmenge von rund 780 l/m² (807 l/m²) und eine Sonnenscheindauer von etwa 1597 Stunden (1507 Stunden). Saarland: 2014 lag die Durchschnittstemperatur im Saarland bei 10,8°C (8,9°C). Als zweitniederschlagsreichstes Bundesland blieb es mit etwa 878 l/m² trotzdem unter seinem Soll (945 l/m²). Die Sonne schien rund 1565 Stunden. Damit war das Saarland das einzige Bundesland, das sein Stundensoll (1571 Stunden) nicht ganz erreichte. Baden-Württemberg: Baden-Württemberg gehörte im Jahr 2014 mit 10,2°C (8,1°C) zu den vergleichsweise kühleren Regionen Deutschlands und war mit etwa 898 l/m² (980 l/m²) das niederschlagsreichste Bundesland. Die Sonne schien rund 1670 Stunden (1607 Stunden). Der bundesweit heisseste Ort des Jahres war Rheinau-Memprechtshofen. Hier kletterte das Quecksilber am 9. Juni auf 37,7°C. Auch die tiefste Temperatur wurde in Baden-Württemberg gemessen: Am 29. Dezember zeigte das Thermometer in Altheim bei Riedlingen an der oberen Donau ein Minimum von minus 24,9°C. Die grösste Niederschlags-Tagessumme im DWD-Messnetz meldete Emmingen-Liptingen, bei Tuttlingen, am 28. Juli mit 109 l/m². Bayern: Bayern war mit 9,6°C (7,5°C) das kühlste Bundesland. Trotzdem gab es auch hier einen neuen Wärmerekord. Der Niederschlag summierte sich auf rund 810 l/m² (940 l/m²) und der Sonnenschein auf etwa 1614 Stunden (1595 Stunden). In Kitzingen am Main stieg die Temperatur am 9. Juni auf 37,3°C. Den meisten Regen und Schnee Deutschlands erhielt die Zugspitze mit etwa 1975 l/m². Im Flachland war dies Marktschellenberg mit rund 1920 l/m². Die höchste Schneedecke meldete die Zugspitze mit 400 cm am 17. Mai. Ansonsten herrschte in den Wintermonaten des Jahres 2014 chronischer Mangel an Schnee. Dieser kam dann erst in den letzten Tagen des Jahres: Oy-Mittelberg-Petersthal im Allgäu meldete am 30. Dezember immerhin 52 cm. *Alle in dieserm Artikel genannten Jahreswerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten zwei Tage des Jahres verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.
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