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Erdkunde-Geografie Palau (Ozeanien) |
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Erdkunde-Geografie Palau (Ozeanien) |
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Palau
- Inselstaat im Pazifik |
Palau - Naturräume und Ökosysteme |
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Palau besteht aus 9 bewohnten und über 700 unbewohnten, kleineren Inseln. Die Inseln bestehen aus total 459 km2 Festlandfläche und darum herum befinden sich rund 525 km2 Riffflächen.
Palau besteht aus einer einzigartigen Ansammlung von Inseln, welche von artenreichen Riffen umgeben sind. Der Tourismus ist einer der beiden Einnahmequellen des Kleinstaates. Die Regierung von Palau legt deshalb auch grossen Wert darauf, diese grossartige Naturlandschaft zu schützen und zu pflegen. Die Einwohner von Palau haben gelernt mit dem Naturraum, in welchem sie leben und auf dem sie ihre Existenz verdanken, in Einklang zu leben.
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Im kleinen Palau Archipel wurden viele Insel- und Meeresflächen unter Schutz gestellt. Die Einwohner von Palau dürfen in diesen Schutzzonen für ihren eigenen Lebensunterhalt jagen und fischen. Die Behörden und auch die Einwohner achten darauf, dass in den Schutzgebieten die Ökosysteme im Gleichgewicht bleiben. Die Inselbewohner betrachten den Naturraum wie ein Garten, in welchem man nur über Jahrzehnte ernten kann, wenn mit dem Boden sorgsam umgeht.
In Palau haben sich unterschiedliche Naturräume gebildet und darin verschiedenartige Ökosysteme entwickelt:
- die Bergwälder in der Hügelzone
- die Wälder auf den Felseninseln
- die Feuchtgebiete
- die Flussläufe
- die Süsswasser- und Salzwasserseen
- die den Gezeiten unterworfenen Mündungsgebiete (Ästuare) der Flüsse
- die Mangrovenwälder
- die Barrierenriffe
- die Lagunen
- die Küsten mit ihren Sandstränden |
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Babeldoab - Naturräume und Ökosysteme |
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Die Insel Babeldoab ist rund 330 km2 gross. Sie ist die grösste Insel in Palau und die zweitgrösste in Insel in Mikronesien. Die Insel beansprucht 70% der gesamten Landmasse von Palau.
Auf der Insel Babeldoab befinden sich 50 Dörfer. 47 Siedlungen sind immer bewohnt. Auf Babeldoab befinden sich 10 der insgesamt 16 Staaten von Palau.
Babeldoab wurde vor rund 70 Millionen Jahren als Folge von vulkanischen Aktivitäten gebildet. Babeldoab wird von einer Hügelzone durchzogen, deren höchste Erhebungen in über 200 m Höhe reichen. Von diesen Hügel fliessen Flüsse herab, welche sich in die Hänge eingegraben haben. Die Länge aller Flüsse in Palau beträgt etwas mehr als 550 km. Die meisten Flüsse befinden sich auf Babeldoab. Der längste Fluss Palaus, der Ngerdorch, misst alle seine Nebenflüsse miteingerechnet rund 125 km.
Auf Babeldoab befinden sich die beiden einzigen Süsswasserseen von Palau. Der Ngardoksee befindet sich Staat Melkeok und der Ngerkallteich im Staat Ngaraard. Der Ngardoksee ist etwa 4,9 ha gross, was der Fläche eines Quadrats mit einer Seitenlänge von 220 m entspricht. Der Ngerkallteich ist zwölfmal kleiner.
Auf Babeldoab wächst 275 km2 Wald, davon sind 79% Bergwald, 15% Mangrovenwald und 6% Sumpfwald. |
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Untersuchungen haben gezeigt, dass auf Babeldoab 820 Pflanzenarten leben. 580 Pflanzen sind indigene Pflanzen, haben ihren Ursprung in Palau. 201 Pflanzenarten sind endemisch und können nur in Palau beobachtet werden.
Die Böden in Palau sind sehr alt und stark ausgewaschen. Die Böden sind nicht sehr fruchtbar, weil sie wie viele tropische Böden häufigen und starken Regenfällen ausgesetzt sind.
In Palau leben 50 einheimische Vogelarten, davon 47 in Babeldoab. Das Salzwasserkrokodil bevölkert den Ngardoksee und hat dieses Gewässer als Brutplatz auserwählt. Palau ist der einzige Lebensraum für Krokodile in Mikronesien. 5'000 Insekten- , 20 Eidechsen- und 5 Schlangenarten wurden in Palau identifiziert.
Quelle: Palau Conservation Society, 2014, Text: RAOnline |
Ngaremeduu Biosphärenreservat in Palau: Schutz und Nutzung durch Einbezug der Bevölkerung
2005 hat die UNESCO dem Utwe Biosphärenreservat und dem Ngaremeduu Biosphärenreservat , den beiden ersten Biosphärenreservaten in der pazifischen Region, das Label "UNESCO Biosphere Reserve" verliehen. Beide Reservate liegen in Palau im Südwestpazifik.
Die Region der Ngaremeduu Bucht liegt an der Westküsten der Insel Babeldoab. Die Bucht ist der grösste Ästuar in Mikronesien. In der von den Gezeitenwassern geprägten Flussmündung gibt es Süsswassersümpfe und Flächen mit Savannengras sowie Pandanugras. Gürtel von Mangroven, Korallenriffe und Seegrasfelder haben sich um die vielen kleinen Inseln gebildet. In den Mangrovengürteln wachsen 18 verschiedene Arten von Mangroven.Die Bucht ist auch der Lebensraum von gefährdeten Tierarten wie der Meeresschildkröte oder dem Salzwasserkrokodil.
Im Ngaremeduu Biosphärenreservat wurden drei Kernzonen ausgeschieden: eine Zone für die Venusmuscheln, eine für die Mangrovenkrebse und eine für die Korallenfische. Die drei Schutzgebiete wurden von den Gemeindemitgliedern der umliegenden Dörfer ausgewählt. Der Betrieb und die Aufsicht obliegt den traditionellen Führern der Volksgemeinschaft. Die Führer entscheiden in welchen Gebieten des Reservats die Tiere und Pflanzen vor einer Übernutzung geschützt werden müssen. Diese Art der traditionellen Verwaltung wird in Palau "bul" genannt. Die traditionelle Verwaltung der Reservate ermöglicht einen nachhaltigen Schutz der Naturräume innerhalb des sozio-kulturellen Umfeldes. In Palau pflegt man eine Kultur, in welcher die traditionellen Werte geschätzt und daher einen hohen Stellenwert geniessen. Der Beraterrat der traditionellen Führer ist ein Eckpfeiler im politischen System in diesem pazifischen Kleinstaat.
Das "Conservation Area Coordinating Committee" (Koordinationsausschuss für das Schutzgebiet) ist das Entscheidungsgremium für Fragen, welche das Ngaremeduu Schutzgebiet und Biosphärenreservat betreffen.
Die Kernzonen und die Pufferzonen des Ngaremeduu Biosphärenreservats sind überwiegend Meeresflächen. Auf dem Reservatsgebiet leben lediglich etwa 60 Personen. Die meisten Dörfer in Palau betreiben eine Subsistenzwirtschaft. Die Menschen produzieren nur, was sie zum Leben benötigen. Hauptzweige dieser Wirtschaftsform sind in Palau die Fischerei und die Landwirtschaft.
Innerhalb des Ngaremeduu Biosphärenreservats befinden sich über 80 wichtige kulturelle und historische Stätten, dazu gehören traditionelle Dörfer mit Plattformen aus Stein, Steinpfaden, Monolithen, Begräbnisstätten usw. Die Dorfgemeinschaften erwirtschaften sich in neuerer Zeit einen Zusatzverdienst mit fischreichen Aquakulturen (Milchfischteiche) und Ökotourimusprojekten wie Kajaktouren, Naturpfadführungen und Besuchsprogrammen für die historischen Kulturstätten.
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Quelle: United Nations Environment Programme (UNEP), aus "GEO SIDS", September 2014 |
Text: RAOnline |
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Südsee Inselatolle in Ozeanien |
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RAOnline: Weitere Informationen über Länder |
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