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Kenia: «Dürrekatastrophe 2011 - Nahrung in Schulen»

In Kenia leiden über drei Millionen Menschen Hunger unter der Dürre. Das Schweizer Hilfswerk Fastenopfer versucht diese Not zu lindern: Mit Nahrungsmitteln für Schulkinder. Helfen Sie mit!

Die Dürre in Kenia ist zwar aus den Schlagzeilen der Medien, aber sie ist noch nicht vorbei. Erst wenn wenigstens die gegenwärtige Regenzeit eine ausreichende Ernte hervorbringt, kann man auf eine Normalisierung der Situation hoffen.

Derzeit stehen im Süden Kenias die Zeichen auf Alarm: Die Zahl der unterernährten Kinder nimmt zu, allgemein sind die Lebensbedingungen sehr hart. Die Männer müssen mit dem Vieh auf der Suche nach Futter immer grössere Distanzen zurücklegen, während die Frauen mit den Kindern zurückbleiben, oder die Familien ziehen gemeinsam weg.

Viele Kinder können deshalb nicht mehr die Schule besuchen. Ohne Schulbildung aber sieht ihre Zukunft - insbesondere die der Mädchen - düster aus.

Sicherung des Schulbetriebs

Fastenopfer will erreichen, dass möglichst wenige Kinder an Hunger leiden und die Schule abbrechen müssen. Im Gebiet Kajiado wird deshalb die Partnerorganisation MPIDO dafür sorgen, dass die Kinder und Jugendlichen pro Tag mindestens eine richtige Mahlzeit, zubereitet aus Mais und Bohnen, erhalten. In 12 Schulen wird so die Ernährung von 3500 Schülerinnen und Schülern bis zur nächsten Ernte im Januar sichergestellt. Dies ermöglicht den Kindern das Schuljahr regulär zu beenden.

Fastenopfer hat die Finanzierung von 50'000 Franken zugesichert.

Das Hilfswerk zählt dabei auf Spenden aus der Schweiz: 150 Franken kostet es, zehn Kinder während drei Monaten zu ernähren.

"Herzzerreisende Begegnungen"

Felix Wertli ist bei Fastenopfer verantwortlich für das Programm in Kenia. Mitte November hat er dieses Nothilfe-Projekte in der Hungerregion besucht: "Die Begegnungen hier zerreissen einem fast das Herz. Ich werde sie nicht mehr vergessen."

Am Tag seines Besuches wurde zum ersten Mal ein Mittagessen zubereitet, das von Fastenopfer-Spendengeldern finanziert wurde: "Die Situation ist katastrophal. Seit der Gründung der Schule 1997 hat nur ein einziges Kind den Übertritt in die Sekundarstufe geschafft. Jedes zweite Schulzimmer ist aus Lehm gebaut, bei manchen fehlt die Hälfte einer Wand. Das Lehrerzimmer besteht aus einem mit Stecken markierter Kreis unter einem Baum."

Im Gespräch mit den Müttern erfährt Wertli den einzigen positiven Punkt der Dürre: Weil alle die gleichen existentiellen Probleme haben, ist der Zusammenhalt zwischen den Menschen stärker geworden.

Ziegen für Bauernfamilien

Mit einem weiteren Nothilfeprojekt unterstützt Fastenopfer das Bistum Kitui, um 500 Bauernfamilien und 1500 Kindern zu unterstützen. Nebst 1200 Schulkindern, die hier täglich mindestens eine richtige Mahlzeit bekommen, profitieren 300 Kinder von einem zusätzlichen Ernährungsprogramm für die Ärmsten, die sich die Auslagen für den Schulbesuch nicht leisten können.

Zudem werden 600 Ziegen aufgekauft, auf einer Farm durch die Dürrezeit gefüttert und nach drei Monaten wieder zurückgegeben. Damit erhalten die Familien jetzt Geld, um dringend benötigte Lebensmittel zu kaufen. Nach drei Monaten erhalten die Familien dann ihre Tiere kostenlose zurück - damit sie eine neue Existenz aufbauen können.

Und weil viele der hungernden Bauernfamilien ihr Saatgut verzehrt haben, verteilt das Bistum mit Unterstützung des Fastenopfers Saatgut. Damit sie ihre Felder bestellen können, sobald der nächste Regen einsetzt.

Dieses Projekt kostet 70'000 Franken. Mit 30 Franken finanzieren Sie eine Ziege, mit 50 Franken das Saatgut von fünf Bauernfamilien.

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Chronologie einer Katastrophe
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2009 Kenia wird von zwei Dürren getroffen, viele Viehhalterfamilien verlieren grosse Teile ihrer Herden.
2010 Die Regensaison ist eine der trockensten seit Menschengedenken. Entsprechend gering sind Ernteerträge als auch Viehproduktion.
Oktober – Dezember 2010 Die Regensaison ist eine der trockensten seit Menschengedenken. Entsprechend gering sind Ernteerträge als auch Viehproduktion.
März 2011 Auch die nächste Regensaison fällt schlecht aus: 30% unter dem langjährigen Schnitt. Die Zahl toter Kühe und Schafe steigt stark an.
Mai 2011 Die Situation wird weiter verschärft: Die Preise für Getreide steigen stark, der Erlös für Vieh aber fällt. In der Region Kajiado beispielsweise erhält ein Viehhalter für eine verkaufte Ziege gerade noch 41 kg Mais – wenig im Vergleich zum langjährigen Schnitt von 60 kg und erst recht zu wenig, um die eigene Familie zu ernähren.
Juni/August 2011 Die Getreideernten fallen verspätet und vor allem viel zu klein aus: Die Hungerkatastrophe ist da. 2,4 Millionen Menschen allein in Kenia leiden an Hunger. Am Horn von Afrika sind insgesamt über 11 Millionen Menschen betroffen.
Oktober 2011 Die nächste Regenzeit wird ganz entscheidend: Bleiben die Niederschläge aus, fällt im Dezember die Ernte erneut aus und die Hungerkatastrophe verschärft sich weiter.
Quelle: Text und Bilder Fastenopfer Schweiz, 2011
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