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Kenia 2009 - Die Dürre bedroht die Existenz von Millionen von Menschen in Ostafrika

20 Millionen Menschen sind am Horn von Afrika von einer akuten Hungerkrise bedroht, warnt die Hilfsorganisation CARE Deutschland-Luxemburg. Die anhaltende Dürre führt zu Ernteausfällen, Viehhirten verlieren ihren Tierbestand. "Die Unterernährung nimmt rapide zu, vor allem bei kleinen Kindern", berichtet CARE-Nothilfekoordinator Mohammed Khaled. "Wir müssen jetzt handeln, um diese Krise in den Griff zu bekommen."

Der Vorsitzende von CARE Deutschland-Luxemburg, Heribert Scharrenbroich, erklärte in Bonn: "Ursache für diese immer wiederkehrenden Dürren ist auch die Veränderung des weltweiten Klimas, wofür vor allem die reichen Länder Verantwortung tragen." Dennoch trügen "ebenso die Regierungen vieler afrikanischer Länder Mitschuld an der derzeitigen Krise. Denn sie treffen nicht ausreichend Vorsorge gegen solche Engpässe, die viele Menschen mit dem Tode bedrohen."

Scharrenbroich forderte die Regierungen der betroffenen Länder auf, "auch selbst grössere Mitverantwortung zu übernehmen, wenn es um das Überleben ihrer eigenen Bevölkerungen geht."

Aus der gesamten Region berichten CARE-Mitarbeiter, dass Vieh verendet, weil es kaum noch Wasser und nutzbares Weideland gibt. Die Preise für Nahrungsmittel und Wasser sind mittlerweile stark angestiegen. Kinder können nicht mehr zur Schule gehen, weil sie bei der Beschaffung von Nahrung helfen müssen. In Somalia haben nicht nur der Bürgerkrieg, sondern auch jährlich wiederkehrende Dürren die Zahl der Flüchtlinge weiter ansteigen lassen. In Äthiopien verschlimmern akute Durchfallerkrankungen die Situation für die Menschen: Durch chronischen Hunger und Unterernährung ist ihr Immunsystem ohnehin angeschlagen. Auch in weiten Teilen Kenias herrscht Wasserknappheit.

CARE-Aktivitäten in Kenia im Kampf gegen die Dürre

Die derzeitige Dürre in Ostafrika erfordert zwei Strategien: Einerseits unterstützt CARE die Menschen mit sofortiger Nothilfe. Andererseits muss daran gearbeitet werden, die Gemeinden auf derartige Situationen besser vorzubereiten. Dabei steht ganz besonders die ländliche Bevölkerung im Mittelpunkt der Projektarbeit, weil deren Überleben und Einkommen hauptsächlich von der Viehzucht und Landwirtschaft abhängig ist. CARE arbeitet mit den Menschen zusammen, um sie in Tieraufzucht und -medizin fortzubilden und ihnen Wissen um Management und Wartung von Wasserquellen zu vermitteln. Auch wirtschaftliche Kenntnisse werden geschult. Darüber hinaus arbeitet CARE mit den Gemeinden daran, ihre Einkommensquellen zu erweitern, die landwirtschaftliche Produktion zu stärken, sowie den Zugang zu Krediten zu verbessern. So sind die Menschen nicht mehr allein von der Viehzucht abhängig. Auch die Aufrechterhaltung und der Schutz von vorhandenen Wasserquellen ist eine wichtige Aufgabe von CARE.

Einige der folgenden Projekte liegen im Nordosten von Kenia, einer Region, die derzeit akut von Dürre betroffen ist:

Projekt Aktivitäten: Viehbestandsfond (Lipfond)

Dieses Projekt unterstützt ländliche Gruppen bei der Erhaltung ihrer Existenzgrundlagen, indem wirtschaftliche Kompetenzen für die Viehzucht und den Viehverkauf vermittelt, der Zugang zu Krediten erleichtert und Kenntnisse in Tiermedizin geschult werden. Dabei konzentriert sich CARE vor allem auf Frauen, weil diese ein besonderes Interesse an der Viehzucht gezeigt haben. Förderung des Viehbestandes im Mandera Dreieck (ELMT) Durch die Arbeit mit ländlichen Gemeinden, die von der Dürre akut betroffen sind, konnte CARE die Menschen auf die Dürrephasen vorbereiten. Das Einkommen der Familien hat sich durch Schulungen zur Tiermedizin erhöht, auch den Zugang zu Wasserquellen konnten die Menschen sicherstellen. Darüber hinaus unterstützt CARE lokale Konfliktlösungen, die vor allem bei Auseinandersetzungen um Weideland und Wassergebiete angewandt werden können. Programm gegen Hunger Dieses Programm stellt eine Finanzspritze für Gemeinden (HSNP) bereit, die von der Dürre betroffen sind und unter akutem Hunger und Armut leiden. Ihnen wird der Kauf lebensrettender Produkte ermöglicht.

Globale Wasserinitiative (GWI)

Dieses Projekt konzentriert sich darauf, der Bevölkerung einen verbesserten Zugang zu Wasser zu verschaffen und sie dabei zu unterstützen, den plötzlichen Wassermangel besser zu bewältigen. Bei der Zusammenarbeit mit lokalen Schulen und Gemeinden hilft CARE, eine effektivere Wassernutzung zu erreichen, beispielsweise durch Regenwasseraufbereitung, Schulungen über die Wartung von Wasserstellen sowie Gesundheits-und Hygienefortbildungen.

Stärkung der Menschen gegen Dürre (RREAD)

Dieses Projekt findet direkt in Gegenden statt, die besonders anfällig für Trockenheit sind. Es hilft Gemeinden in der Erstellung von Notfallreaktionsplänen gegen Dürre, im Aufbau von Konfliktlösungen, die mit Weideland- und Wasserkonflikten zusammenhängen sowie mit dem Viehverkauf -um die Umwelt zu schonen und das Überleben des restlichen Viehbestandes zu sichern.

Notfallreaktion:

CARE hat mit ländlichen Gruppen zusammen gearbeitet, um die Teilnahme im Viehverkauf durch Transporttickets zu erhöhen, Wasserquellen zu reparieren und um die Gruppen in der Aufrechterhaltung von Wasserquellen zu schulen. CARE arbeitet mit lokalen Notfallteams daran, diese Massnahmen in den lokalen Gemeinden zu verankern. Projekt zur Erkennung von Dieses Projekt verbessert den Zugang der Gemeinde zu trockenen und abgelegenen Nahrungsmitteln während der Krise. Landwirtschaftliches Gebieten Wissen wird dabei weitervermittelt, und der Zugang zu Märkten und Krediten geschaffen.

Wie vielen Menschen hilft CARE?

Bis heute hat CARE mehr als 100.000 Menschen dabei geholfen, besser mit den aktuellen oder sich wiederholenden Dürrezeiten umzugehen. Doch die Erfahrungen zeigen, dass durch den indirekten Wissenstransfer weit mehr Menschen geholfen wird. Schliesslich teilen die Menschen in den Gemeinden ihre Fähigkeiten und ihr Wissen miteinander.

Quelle: Text CARE Deutschland 2009
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