Auch der Milchmarkt war insgesamt ausgeglichen und das Angebot liess sich problemlos absetzen. Dies bei leicht höheren Preisen als im Vorjahr. Der Produktionswert der Landwirtschaft sank gesamthaft um 2,7% auf 10,009 Milliarden Franken. Auch die Nettowertschöpfung ging in derselben Grössenordnung auf 2,669 Milliarden zurück. Kaufkraftbereinigt betrug sie im Jahr 2006 rund die Hälfte des Wertes des Jahres 1990
Im Gegensatz zur Alpennordseite klagte die Südseite über fehlende Niederschläge. Nur wenigen Bauern in den frühen Lagen gelang es, in der ersten Maiwoche das Heu unter Dach zu bringen. Die übrigen mussten im regnerischen Mai viel Geduld haben. Ende Mai fiel nochmals Schnee bis 600 Meter über Meer. Mit der Sonne Anfang Juni konnte endlich das Futter eingebracht werden. Der Juni war sehr warm mit einem ersten Hagelzug Ende des Monats, der grosse Schäden anrichtete. Auch der Juli war heiss und in der ganzen Schweiz zu trocken. Insbesondere in den Bündner Südtälern und im Tessin verdorrte das Gras. Ende des Monats fielen die Temperaturen um 15 Grad und auf den Alpenpässen lag der erste Schnee. Der August war dann auf der Alpennordseite extrem sonnenarm, deutlich zu kalt und in fast allen Landesteilen sehr nass. Es schneite mehrmals bis unter 2000 Meter über Meer. Der September brachte schliesslich wieder trockenere und sommerliche Tage und am Ende zählte dieser Monat auf der Alpennordseite zu den wärmsten der letzen 140 Jahre. Auch der Oktober zählte den wärmsten seit Messbeginn 1864.
Sogar der November war extrem warm, ausserordentlich sonnig und im ganzen
Land zu trocken. Nach einem sehr kalten Monatsbeginn lagen die Temperaturen
durchwegs deutlich über der jahreszeitlichen Norm.
Futtermangel vor allem in der Südschweiz
Wegen
der drei sonnigen Monate September, Oktober und November entspannte sich
die Lage auf dem Futtermarkt dank der guten Emd- und Grassilageernte. Zum
Winterbeginn meldeten laut den Landwirtschaftlichen Monatszahlen rund 80
% der Landwirte genügend Futtervorräte.
Umlagerung von Brot- zu Futtergetreide erreicht
Beim
Körnermais dürften wegen der Trockenheit im Juli und der damit
verbundenen Futterknappheit rund 2000 der insgesamt 20000 Hektaren vorzeitig
in den Futtertrog gewandert sein. Im übrigen wurden wiederum viele
Maisfelder von Krähen und Wildschweinen heimgesucht. Gesamthaft wurden
mit rund 440000 Tonnen (davon 390000 Mahlware) 10% weniger Brotgetreide
und mit rund 575000 Tonnen 3% mehr Futtergetreide als im Vorjahr geerntet.
Dank Flächenausdehnung genug Raps
Grosser Kartoffelmangel Die Kartoffelsaison 2006 stand von Anfang an unter einem schlechten Stern: Der nasse Frühling verzögerte das Auspflanzen und das Wachstum. Der heisse Juli schliesslich liess die Kartoffeln neue Knollen austreiben. Die erste und zweite Generation der Knollen waren für den Speisesektor nicht geeignet. Da die Kartoffelfläche zudem um 400 Hektaren sank, wurde die Gesamternte mit 394 000 Tonnen rund einen Viertel unter dem langjährigen Durchschnitt geschätzt.
Aufgrund
des verspäteten Saatzeitpunktes und der Julihitze zeichnete sich auch
eine magere Zuckerrübenernte mit einem unterdurchschnittlichen Zuckergehalt
ab, sodass die Zuckerproduktion nur rund 180000 Tonnen betrug, 20 Prozent
weniger als laut Verträgen möglich wäre. Die Verarbeitung
endete in Frauenfeld schon am 12. Dezember und im Werk Aarberg am 18. Dezember.
Es wurden gesamtschweizerisch 1,26 Mio. to Rüben abgeliefert, rund
150 000 t weniger als 2005.
Gemüseproduktion zweimal vom Hoch ins Tief und zurück
Die ab Juni einsetzende Wärmeperiode tat den Gemüsekulturen gut. Danach konnte der Markt ausreichend bis gut versorgt werden. Wassermangel führte jedoch in der zweiten Julihälfte zu Misswuchs. Betroffen waren sowohl Freiland- als auch Gewächshauskulturen. Die extremen Wetterbedingungen erforderten erheblichen Mehraufwand und hohe Energiekosten. Der Niederschlag zu Beginn des August war für die Produktion sehr willkommen. Die Kulturen erholten sich aber nur langsam. Im Verlaufe des August fehlte wieder Ware, insbesondere Bohnen, Salat, Gurken und Zwiebeln. Beim Kopfsalat gab es mancherorts auch Ausfall durch Fäulnis. Das allgemein knappe Angebot hielt bis zum Herbst an, da auch die Importware sehr teuer beziehungsweise kaum vorhanden war. Zu Beginn des Herbstes normalisierte sich die Lage wieder. Der
Verkaufserlös der Produzenten dürfte insgesamt annähernd
demjenigen des Vorjahres entsprechen. Die Einbussen bei der Menge konnten
durch die höheren Preise einigermassen wettgemacht werden.
Gute Marktvoraussetzungen beim Obst
Der Lagerbestand der Tafeläpfel konnte Ende Oktober (rund 62 000 Tonnen Suisse-Garantie und rund 3000 Tonnen Bio) als marktkonform bezeichnet werden. Die Aufrufe des Schweizerischen Obstverbandes, nicht mehr Tafeläpfel einzulagern als vermarktbar sind, nützte offensichtlich. Ein Grund für die Wirksamkeit der Aufrufe lag sicher darin, dass bei zu hohen Lagerbeständen den Produzenten saftige Preiseinbussen gedroht hätten. Bei der Tafelbirnenernte gab es gegenüber dem Vorjahr mehr Conférence, gleich viele Williams und weniger der übrigen Sorten. Ende Oktober waren mit nur rund 7900 Tonnen die Lagermengen ähnlich tief wie letztmals 2001. Obwohl
beim Mostobst gegenüber 2005 eine um annähernd 60% höhere
Menge erwartet wurde, fiel die Ernte leicht unterdurchschnittlich aus.
Trotz der guten Nachfrage einigten sich Produzenten und Abnehmer angesichts
des harten Konkurrenzkampfes auf dem Getränkesektor auf unveränderte
Preise.
Wenig,
aber hochwertiger Wein
Die Weinernte 2006 hat in der Schweiz laut dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) einen hochwertigen Jahrgang ergeben. Mit 1 011 122 Hektoliter fällt sie indes erneut gering aus. Zwar produzierten die Schweizer Winzer dieses Jahr geringfügig mehr Rebensaft als 2005. Trotzdem sei die Ernte mit 141 267 hl weniger deutlich unter dem zehnjährigen Mittel von 1 152 389 hl gelegen, wie das BLW am Dienstag mitteilte. 467 718 hl oder 46 % der Ernte entfallen auf Weisswein und 543 404 hl (54 %) auf Rotwein. Die unbeständige Witterung in den letzten Wochen vor der Ernte habe die Winzer zu einer schnellen Weinlese gezwungen, schreibt das BLW. Bereits Mitte Oktober sei ein Grossteil der Ernte abgeschlossen gewesen. Die weinbaubetreibenden Kantone hätten insgesamt von einer guten, teilweise sehr guten Qualität der Trauben berichtet. Die Schweizer Rebfläche umfasst derzeit 14 907 Hektaren und bleibt im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert (+ 4 ha). Die Fläche mit Weissweintrauben nahm um rund 61 ha ab, jene mit roten Trauben stieg dagegen um 65 ha. Aktuell sind 43 % der Schweizer Rebberge mit Weissweinsorten und 57 % mit Rotweinsorten bepflanzt. Relativ hohe Nutzviehpreise
Unterschiedliche allgemeine Lage auf dem Schlachtviehmarkt 2006 war der Schlachtviehmarkt von zwei verschiedenen Tendenzen geprägt. Im Rindviehbereich war die Situation erfreulich. Das Angebot lag zum Teil knapp, zum Teil ziemlich deutlich (+8% beim Bankvieh im ersten Halbjahr) über jenem des Vorjahres. Dank regem Konsum konnten aber trotzdem gute Preise gelöst werden. Ganz anders präsentierte sich der Schweine- und Ferkelmarkt. Das Angebot war leicht grösser als im Vorjahr und die Preise lagen während des ganzen Jahres unter den bereits sehr tiefen Vorjahresnotierungen. Bankviehmarkt freundlich
Ein
erneuter Preisanstieg war die Folge, wenn er auch später einsetzte
als im Vorjahr. Im Grossen und Ganzen kann von einem guten Bankviehjahr
gesprochen werden mit höherem Angebot, gutem Konsum und erfreulichen
Preisen. Für Schlachtmuni T3 erhielten die Bauern franko Schlachthof
Fr. 8.42 im Jahresschnitt, das sind 45 Rp. mehr als 2005. Die Importe von
Edelstücken fielen. ungefähr gleich hoch aus wie im Vorjahr.
Kühe knapp Der Schlachtkuhmarkt zeichnete sich im Jahr 2006 durch eine gute Nachfrage und ein knappes Angebot aus. Obwohl der Kuhbestand im Vorjahr erstmals wieder leicht gestiegen war, blieb er auf einem tiefen Stand. Bedingt durch den Preiszerfall gegen Ende des Vorjahres lagen die Schlachtkuhpreise zu Beginn des Jahres fast 1 Franken unter den Vorjahrespreisen. Nach einem rasanten Anstieg pendelten sich die Preise ab April auf dem hohen Niveau von rund 6.60 Franken ein. Die Nachfrage war so gut, dass auch die kurzfristig höheren Angebote nur einen geringen Einfluss zeigten. Die guten Preise hatten zur Folge, dass vermehrt leerfleischige Kühe aufgekauft und ausgemästet wurden. Die Importe von Verarbeitungsfleisch ohne Knochen lagen 2006 etwa 5% höher als im Jahr zuvor. Um die grosse Nachfrage zu decken, wurden zusätzlich rund 2500 Tonnen Schlachtkörper von Verarbeitungstieren importiert. Die Franko-Schlachthofpreise für Kühe der Handelsklasse A3 betrugen im Jahresschnitt Fr. 5.79, das ist 18 Rp. mehr als 2005. Sehr gute Situation bei den Kälbern
Das
Angebot blieb weiterhin klein und die Nachfrage zog an. Das Kälberangebot
war geringfügig (-0,4 %) geringer als im Vorjahr. Im Jahresdurchschnitt
lösten die Kälbermäster für QM-Schweizer Fleisch Kälber
Fr. 14.35 je kg Schlachtgewicht franko Schlachthof. Das ist Fr. 1.26 mehr
als im Vorjahr. Ergänzend wurden rund 1000 Tonnen Kalbfleisch importiert.
Schweine: zu grosses Angebot Mit grösseren Schwierigkeiten kämpfte dagegen der Schweinemarkt. Die Preise lagen zwar nur wenig, aber doch während des ganzen Jahres tiefer als im bereits sehr schlechten Vorjahr. Obwohl die Preise lange auf tiefem Niveau verharrten, blieb das Angebot zu gross. Das schöne Grillwetter im Juni und Juli wirkte sich positiv auf den Schweinemarkt aus. Der nasskalte August drückte die Nachfrage aber wieder. Das entstandene überangebot konnte bis im September nicht abgebaut werden. Die schlechte Marktsituation führte bei einigen Produzenten zu Spekulationen. Die Schweine wurden frühzeitig angemeldet, in der Hoffnung, dass die Tiere bei einem Rückstau trotzdem im optimalen Gewichtsbereich geschlachtet werden. Dies führte dazu, dass ungewöhnlich viele untergewichtige Schweine geliefert wurden. Zudem wurden oft zu viele Schweine angemeldet, damit bei überhängen wenigstens ein Teil übernommen wurde. Die so generierten "virtuellen Schweine" liessen das Angebot noch grösser erscheinen und verstärkten die Preisabschläge Der Preis für QM Schweizer Fleisch-Schweine erreichte im Jahresschnitt nur Fr. 3.87 je Schlachtgewicht ab Stall. Das sind 18 Rp. weniger als im Vorjahr in welchem man dachte, die Talsohle sei schon erreicht. Die Produktion lag um 4,2 % über derjenigen des Vorjahres. Ferkelabsatz stockte Die Ferkelproduktion lag zwar nur wenig über derjenigen des Vorjahres. Trotzdem waren die Preise um fast einen Viertel tiefer. Doch auch das tiefe Preisniveau kurbelte den Absatz nicht an. Anfang Juli sanken die Preise auf den Tiefststand von 4 Franken, wo sie lange verharrten. Ende Oktober folgte dann ein weiterer Abschlag auf den historischen Tiefstand von Fr. 3.60. Auch hier kam es zu Spekulationen: Die Jager wurden oft frühzeitig angemeldet, was dieselben Folgen wie bei den Schlachtschweinen hatte. Erst zum Jahresende erholten sich die Ferkelpreise wieder auf Fr. 4.50 Schafe in etwa ausgeglichen Etwas kleinere Schlachtungen und leicht tiefere Preise als im Vorjahr kennzeichneten den Schaf- und Lämmermarkt. Die mangelnde Nachfrage während des Winters stieg auf Ostern hin an und es kam sogar zu einem Lieferengpass. Somit liessen sich höhere Preise realisieren. Interessanterweise nahm die Nachfrage nach Ostern nicht so stark wie gewöhnlich ab. Durch das gleichzeitig knappe Angebot stiegen die Preise. Im Herbst mit Jagdsaison und Alpabzügen sowie im Winter kamen sie aber unter Druck. Geflügelfleisch startete unter schwierigen Voraussetzungen
Bis Ende Juli wurde 12% weniger Pouletfleisch produziert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Erst das gute Grillwetter im Juli liess die Lager schwinden. Nachdem der Produzentenpreis für Poulets im Jahr 2005 um 2,5% gesunken war, konnte er mit der wesentlich geringeren Produktion im laufenden Jahr lediglich stabil gehalten werden. Wie labil der Geflügelfleischmarkt ist, zeigte die Ankündigung der Micarna SA, welche vier Fünftel der inländischen Truten übernimmt, die Produktionsverträge auf Mitte 2007 zu kündigen. Eierproduktion im Aufwind Die inländische Eierproduktion stieg nach dem Wachstum Ende 2005 um 0,8% in der ersten Hälfte des Jahres 2006 um weitere 3,7%. Diese Produktionserhöhung liess die Produzentenpreise um rund 2 Rappen je Ei sinken. Der Eiermarkt wurde zum Jahresende als stabil beurteilt. Milchmarkt ausgeglichen Trotz guter Nachfrage wurde von Jahresbeginn bis Oktober weniger Milch vermarktet als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In den ersten zehn Monaten lagen die Inland-Milchanlieferungen um rund 10 000 Tonnen oder 0,4% unter dem entsprechenden Vergleichswert. Diese Zurückhaltung hing mit dem Vermeiden von überlieferungsabgaben zusammen. Das im April endende Milchjahr 2005/06 schloss dennoch mit 3,191 Millionen Tonnen Milch, was 0,025 Millionen Tonnen mehr als die Kontingentsmenge ist (inkl. Zonenmilch). Die Milchleistungssteigerung vermochte den stetig sinkenden Milchkuhbestand aber dennoch nicht zu kompensieren. Der Milchmarkt war insgesamt ausgeglichen. Das Angebot konnte problemlos vermarktet werden. Bei der silofrei produzierten Milch für die Käsefabrikation bestand teilweise sogar eine Unterversorgung. Der Mehrbedarf an Milch für wertschöpfungsstarke Produkte - Molkereiprodukte wie auch Käsespezialitäten im Inland und Export - führte dazu, dass die Reguliervermarktung beim Vollmilchpulver fast vollständig ausgesetzt wurde und auch die Butterproduktion stark zurückging. In den ersten zehn Monaten flossen 47 % der Milch in die Käseproduktion, 18% in die Konsummilch-, Joghurt- und Milchgetränkeherstellung, rund 15% in die Fabrikation von Dauermilchwaren, Halbfabrikaten und Milchspezialitäten, 11% in die Butterherstellung und 9 % in die Rahmbereitung. Der erneute deutliche Verbrauchsrückgang bei der klassischen Konsummilch wurde durch den spürbaren Mehrabsatz von Joghurt und Milchgetränken aller Art mehr als kompensiert. Gemäss den jüngsten Angaben nimmt auch wieder der Konsum von Trinkmilch, neben Joghurt und Milchgetränken, je Kopf der Bevölkerung zu. Leicht höher war auch der Verzehr von inländischem Käse, vor allem auch von Frischkäse. Der Butterabsatz war demgegenüber leicht rückläufig, Rahm blieb konstant. Der Verband der Schweizer Milchproduzenten (SMP) stellte beim Verhalten seiner Mitglieder einen Widerspruch fest: Einerseits war die Milch am Markt sehr knapp, anderseits waren etliche Milchproduzenten bereit, beim Zuschlag von Mehrmengen einen Teil ihrer Milch für nur 50 Rappen je Kilogramm zu "verscherbeln". Dieses Marktverhalten liess sich nur teilweise mit der einzelbetrieblichen Grenzkostenrechnung erklären. Es wurde deutlich, dass auf dem Markt das Recht des Stärkeren spielt. Spielte einer der grossen Milchverarbeiter ein bisschen mit seinen Muskeln, so hatten unzureichend organisierte und schlecht informierte Milchproduzenten nicht den Hauch einer Chance. Im Milchjahr 2006/07, das am 1. Mai begann, blieben die Lieferrechte (inkl. Zonenmilch und bewilligte Mehrmengen) mit 3,17 Millionen Tonnen ungefähr gleich hoch. Damit der Markt in den eher milchknappen Herbst- und Wintermonaten genügend versorgt werden konnte, wurden die Produzenten im Sommer aufgerufen, die Einlieferungen gegen den Herbst um 1% bis 2% zu erhöhen. Der beschlossene Stützungsabbau des Bundes von 58 Millionen Franken bei den Zulagen (-3 Rappen je Kilogramm Verkäsungszulage, -1 Rappen je Kilogramm Siloverzichtszulage) und 64 Millionen Franken bei den Beihilfen (davon 20 Millionen bei Milchpulver und 30 Millionen bei Butter) war für die Produzenten einschneidend. Die Umwälzung der nicht mehr gedeckten Kosten wurde soweit möglich in jenen Marktsegmenten angestrebt, in denen Preiserhöhungen nicht mit einem Anteilsverlust bezahlt werden müssen. Bereits im Frühjahr hatten die SMP-Delegierten beschlossen, den Stützungsabbau beim Milchfett zu etwa 30% aus dem Milchstützungsfonds (MSF) abzufedern, indem Mittel für den Butterungsrahm eingesetzt werden. Weil dieser zu etwa gleichen Teilen aus Molkereien und gewerblichen Käsereien stammt, kommt diese Stützung allen Produzenten zugute. Weiter wird damit indirekt das Niveau für die übrigen Rahmpreise (Konsum- und Kaffeerahm, Rahm im Speiseeis) gestützt. So kann der Preis auf der gesamten Milchmenge um 1,2 Rappen pro Kilo Milch verbessert werden. Bei einem Einsatz von gut 8 Millionen Franken bleiben somit netto 30 Millionen Franken Milchgeld vom Abbau verschont. Die Produzentenpreise lagen während der ersten vier Monate mit rund 3 Rappen je Kilogramm deutlich unter denjenigen des Vorjahres. Ab Mai waren sie auf Vorjahreshöhe beziehungsweise leicht darüber. Im Juli wurden für die Verkaufsmilch insgesamt durchschnittlich 72,2 Rappen je Kilogramm bezahlt, gegenüber 71,9 Rappen je Kilogramm im Juli 2005, 74,3 Rappen je Kilogramm im Juli 2004 und 74,5 Rappen je Kilogramm im Juli 2003. Mit einem Produktionswert von schätzungsweise 2,3 Milliarden Franken trug die Milch nahezu einen Viertel zum Produktionswert der landwirtschaftlichen Erzeugung bei.
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