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Schweizer Landwirtschaft |
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Schweizer Landwirtschaft |
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Landwirtschaft
in der Schweiz |
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Landwirtschaftliche
Einkommen 2006 gesunken |
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Die
Resultate des Landwirtschaftsjahres 2006 liegen tiefer als im Vorjahr.
Sowohl der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft als auch das landwirtschaftliche
Einkommen je Betrieb gehen zurück. Dies zeigen die definitiven Ergebnisse
der Referenzbetriebe der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten der
Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART.
Der Arbeitsverdienst
je Familienarbeitskraft liegt im Jahr 2006 bei 34 500 Franken gegenüber
36 700 Franken im Jahr 2005. Das landwirtschaftliche Einkommen je Betrieb
beträgt 52 900 Franken gegenüber 54 300 Franken im Vorjahr. Zusammenfassend
liegt dies daran, dass 2006 die gesamte Rohleistung je Betrieb leicht zurückgeht
und gleichzeitig die Kosten etwas höher liegen als im Vorjahr.
Die
Referenzbetriebe bewirtschaften im Mittel 20 Hektaren landwirtschaftliche
Nutzfläche mit 1,24 familieneigenen Arbeitskräften.
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Die
mittlere Rohleistung je Betrieb liegt im Jahr 2006 mit 226 800 Franken
leicht tiefer als im Vorjahr (-0,2 %).
Die
Wetterkapriolen im Jahr 2006 mit Frühjahrsnässe sowie Hitze und
Trockenheit im Juli 2006 wirken sich negativ auf die Erntemengen im Acker-
und Futterbau aus. Diese Ertragseinbussen können teilweise mit höheren
Preisen kompensiert werden.
Die Schweinezucht verzeichnet den grössten Ertragsrückgang. Die Schweinemast kann
dank der sehr tiefen Ferkelpreise und einer grösseren Produktion den
Preisrückgang bei den Schlachtschweinen auffangen. In der Rindviehhaltung
nimmt die produzierte Milchmenge pro Betrieb zu.
Die
gute Situation auf dem Holzmarkt spiegelt sich in einer leicht höheren
Rohleistung Wald wider.
Die
höheren Direktzahlungen sind vor allem eine Folge der grösseren
Fläche pro Betrieb und der Ausdehnung der Mutterkuhhaltung.
Die Direktzahlungen machen in der Talregion
16 % der gesamten Rohleistung aus, in der Hügelregion sind es 23 %
und in der Bergregion 36 %. |
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Die Fremdkosten nehmen im Vergleich zum Vorjahr etwas zu (0,5 %). Sie betragen 173 900
Franken je Betrieb.
Zu-
und Abnahmen einzelner Kostenpositionen gleichen sich weitgehend aus. Die
geringen Ferkelpreise führen zu tieferen Tierzukaufskosten und der
höhere Rindviehbestand zu höheren Futterkosten.
Die Milchkontingente werden vermehrt gekauft statt gemietet. Deshalb gehen die Mietkosten zurück,
und die Abschreibungen nehmen leicht zu.
Rückgänge
zeigen sich des weiteren bei den Sachkosten Pflanzenbau, den Kosten
für Maschinen und Geräte sowie den Pachtzinsen. Höhere Kosten
finden sich dagegen zusätzlich bei Gebäuden, den allgemeinen
Betriebskosten, den Löhnen für Angestellte und den Schuldzinsen.
Die
leicht tiefere Rohleistung und die etwas höheren Kosten führen
dazu, dass das mittlere landwirtschaftliche Einkommen im Jahr 2006 um
2,5 % zurückgeht. Es beträgt 52 900 Franken je Betrieb. Die
Entwicklung in den Regionen ist sehr ähnlich. Das landwirtschaftliche
Einkommen sinkt in der Talregion um 2,5 %, in der Hügelregion um 3,0
% und in der Bergregion um 1,8 %.
Der
Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft geht gegenüber dem Vorjahr
um 6,0 % zurück. Er beträgt im Jahr 2006 im Mittel aller Betriebe
34 500 Franken.
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Damit sinkt der Arbeitsverdienst stärker als das
landwirtschaftliche Einkommen. Dies liegt am Zinsanspruch, der trotz stabilem
Eigenkapital wegen dem höheren Zinsniveau der Bundesobligationen stark
zunimmt. Die Höhe des Arbeitsverdienstes je Familienarbeitskraft ist
regional sehr unterschiedlich. 2006 beträgt er in der Talregion 41
700 Franken, in der Hügelregion 31 700 Franken und in der Bergregion
26 400 Franken. |
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Nicht
nur zwischen den Regionen, sondern auch innerhalb einer Region sind die
Unterschiede sehr gross. Die Analyse der Streuung zeigt beträchtliche
Differenzen zwischen dem Viertel der Betriebe mit den tiefsten Arbeitsverdiensten
je Familienarbeitskraft (1. Quartil) und dem Viertel mit den höchsten
Arbeitsverdiensten (4. Quartil). Während in der Talregion die
mittleren Arbeitsverdienste des 4. Quartils über dem Vergleichslohn
liegen, wird dieser in der Hügelregion knapp erreicht oder
leicht übertroffen. In den Jahren 2003 bis 2006 erreicht auch in der
Bergregion der mittlere Arbeitsverdienst des besten Viertels der Betriebe
das Niveau des entsprechenden Vergleichslohns.
Der
Median des Arbeitsverdiensts je Familienarbeitskraft liegt in den einzelnen
Regionen deutlich unter den nichtlandwirtschaftlichen Vergleichslöhnen.
Im Durchschnitt der Jahre 2004/2006 erreicht er in der Talregion 62 %,
in der Hügelregion 51 % und in der Bergregion 44 % des entsprechenden
Vergleichslohns.
Methodische
Grundlagen |
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Betriebe: Die definitiven Ergebnisse der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten
der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon beruhen auf den
Daten von 3271 Landwirtschaftsbetrieben, von denen für das Jahr 2006
eine nach einheitlichen Kriterien abgeschlossene betriebswirtschaftliche
Buchhaltung vorliegt.
Rohleistung: In der Rohleistung sind neben den Produktverkäufen, den Dienstleistungen
und den Lieferungen an den Unternehmerhaushalt auch die Direktzahlungen
enthalten. Die Rohleistung ersetzt den Rohertrag. Die Tierverkäufe
und -zukäufe sind nicht mehr miteinander verrechnet. Dieser Wechsel
hat keinen Einfluss auf die Höhe des landwirtschaftlichen Einkommens.
Fremdkosten: In den Fremdkosten sind auch die Tierzukäufe enthalten.
Landwirtschaftliches
Einkommen: Das landwirtschaftliche Einkommen ist die Differenz zwischen
Rohleistung und Fremdkosten. Es entschädigt im Jahr 2006 einerseits
die Arbeit der 1,24 Familienarbeitskräfte. Andererseits ist damit
FJAE,
Familien-Jahresarbeitseinheit: Nicht entlöhnte Familienarbeitskraft.
Teilzeitlich beschäftigte werden auf der Basis von 280 Tagen angerechnet.
Arbeitsverdienst: Der Arbeitsverdienst entschädigt die Arbeit der 1,24 nichtentlöhnten
Familienarbeitskräfte. Er ist die Differenz zwischen landwirtschaftlichem
Einkommen und dem kalkulierten Zinsanspruch für das im Betrieb investierte
Eigenkapital. Für die Berechnung des Zinsanspruchs wird der mittlere
Zinssatz für Bundesobligationen verwendet. Dieser liegt 2006 bei 2,50
% (2005 bei 2,11 %).
Vergleichslohn: Die nichtlandwirtschaftlichen Vergleichslöhne basieren auf der Lohnstrukturerhebung
des Bundesamtes für Statistik. Die standardisierten Jahres-Bruttolöhne
der Beschäftigten in der Industrie und im Dienstleistungsbereich werden
dem Arbeitsverdienst einer Familienarbeitskraft gegenübergestellt.
Median: Der Median oder Zentralwert teilt die nach Grösse geordneten Beobachtungswerte
in zwei gleich grosse Hälften. Die Hälfte der Betriebe liegt
über diesem Wert, die andere Hälfte darunter.
Weitere Informationen |
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