Wirtschaft
und Entwicklung
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Wirtschaft
Entwicklung Alpenregion |
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WirtschaftEntwicklung Alpenregion |
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«Landschaften und Lebensräume der Alpen» |
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Abschluss
des Nationalen Forschungsprogramms «Landschaften und Lebensräume
der Alpen» (NFP 48)
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Die
Alpenlandschaften brauchen mehr Koordination in der Politik |
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Damit
die Alpenlandschaften ihre wichtige wirtschaftliche, ökologische und
identitätsstiftende Rolle für die Schweiz weiterhin erfüllen,
darf ihre Entwicklung nicht dem Zufall überlassen werden.
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Vielmehr
ist eine aktive Landschaftsgestaltung notwendig. Dies bedingt unter anderem
eine verstärkte Koordination der verschiedenen Politikbereiche auf
regionaler Ebene. Zu diesem Fazit kommt das Nationale Forschungsprogramm
«Landschaften und Lebensräume der Alpen» (NFP 48), das
vor dem Abschluss steht. Es schlägt einen «Leistungsauftrag
Landschaft» vor, der Transferzahlungen der öffentlichen Hand
in die Regionen mit definierten Landschaftsleistungen verknüpft.
Als
wesentlicher Teil der Marke «Schweiz» und wichtiges Element
schweizerischer Identität sind die Alpenlandschaften für die
Schweiz von zentraler Bedeutung. Sie weisen eine ausserordentliche kulturelle
und ökologische Vielfalt auf, die sich als Nebenprodukt der land-
und forstwirtschaftlichen Nutzung, aber auch des Tourismus entwickelt hat.
Gegenwärtig jedoch werden die Alpenlandschaften von folgenden Tendenzen
geprägt: |
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Der Wald wächst in die bisher von der Landwirtschaft
genutzte Landschaft. Die Bautätigkeit verändert die Dörfer
ebenso wie den offenen Landschaftsraum.
Die
moderne Landwirtschaft schmälert die Vielfalt der Landschaft. Und
die gesellschaftlichen Ansprüche an die Alpenlandschaften steigen;
sie sollen nicht nur der Nahrungsmittelproduktion dienen, sondern zunehmend
auch Freizeit- und Erholungsaktivitäten ermöglichen, Identität
und Heimatgefühl vermitteln, die Nachfrage nach Biodiversität
und Wildnis abdecken oder Schutz vor Naturgefahren bieten. Diese hohe Nachfrage
nach verschiedenen Landschaftsleistungen führt vermehrt zu Konflikten
zwischen unterschiedlichen Nutzungsansprüchen ebenso wie zwischen
den Grundeigentümern und den Landschaftsnutzern.
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Landschaftsentwicklung
gestalten |
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Damit
die alpinen Landschaften und Lebensräume die an sie gestellten Ansprüche
auch in Zukunft erfüllen können, sind sie aufgrund der Erkenntnisse
des NFP 48 künftig nicht mehr als Nebenprodukt, sondern als Hauptprodukt
des Alpenraumes zu betrachten. Die Landschaftsentwicklung ist deshalb von
der Politik bewusst zu gestalten. Dies verlangt einen intensiven Dialog
über die erwünschte Entwicklung, und zwar einen Dialog innerhalb
der alpinen Regionen einerseits, zwischen dem Alpenraum und den städtischen
Agglomerationen andererseits.
Deshalb
müssen im Sinne einer umfassenden Landschaftspolitik die verschiedenen
landschaftsrelevanten Politiken - Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus-
und generelle Wirtschaftsförderung, Infrastrukturentwicklung, Verkehrs-
und Raumplanung - auf regionaler Ebene besser koordiniert und im Rahmen
eines «Leistungsauftrags Landschaft» mit den öffentlichen
Finanzflüssen gekoppelt werden. Die Transferzahlungen der öffentlichen
Hand in die Regionen müssen mit der Auflage verknüpft werden,
welche Landschaftsleistungen zu erbringen sind. Dabei müssen stärker
auch diejenigen Leistungen fokussiert werden, die der Markt nicht bereitstellt,
wie «schöne» oder ökologisch wertvolle Landschaften,
Biodiversität und Schutz vor Naturgefahren. Gleichzeitig sind die
Wertschöpfungsmöglichkeiten dort zu stärken, wo Potenziale
für marktfähige und nichtmarktfähige Leistungen bestehen.
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Nicht
überall alles |
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Um
den Alpenraum optimal zu nutzen und gleichzeitig seiner kulturellen und
ökologischen Vielfalt gerecht zu werden, muss die Politik stärker
eine differenzierte Entwicklung anstreben, die auf den in den Regionen
vorhandenen wirtschaftlichen und ökologischen Landschafts- und Wertschöpfungspotenzialen
aufbaut. Die Bautätigkeit und die wirtschaftliche Entwicklung sind
auf die alpinen Zentren zu konzentrieren; in peripheren Gebieten sind naturnahe
Nutzungsformen in Landwirtschaft, Gewerbe und Tourismus zu fördern.
Die einzelnen Regionen müssen eine eigene Mischung von Angeboten aus
marktgängigen Gütern und öffentlichen Gütern entwickeln,
für die kein Markt besteht.
Der
bereits eingeleitete Rückzug des Bundes aus der flächendeckenden
Strukturerhaltung erfordert von der im Alpenraum ansässigen Bevölkerung
eine grosse Anpassungsfähigkeit und hohe Innovationskraft. Konventionelle
und neue Aus- und Weiterbildungsangebote für die Akteure sollten die
zunehmend gefragte Eigenverantwortung stärken und erfolgreiche Strategien
vermitteln. In abgelegenen Gebieten werden künftig allerdings kaum
mehr genug aktive Personen leben, die eine tragfähige Entwicklung
aufrecht erhalten könnten. In diesen Fällen kann das Aufgeben
der flächendeckenden Besiedlung ein begrenztes neues Potenzial in
Form von Naturlandschaft und Wildnis schaffen.
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Themenhefte |
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Die
Themenhefte des NFP 48 bieten journalistisch aufbereitete Informationen
rund um die fünf zentralen Forschungsfragen. Sie beleuchten das wissenschaftliche
Umfeld, geben Einblick in die Arbeiten der Forschungsprojekte und informieren
über die gewonnenen und noch zu erwartenden Ergebnisse. Speziell widmen
sich die Themenhefte auch den Aspekten der transdisziplinären Forschung
und zeigen, wie die Forschenden den Dialog mit der Praxis suchen und pflegen.
Themenheft
1: Alpensichten
Prozesse
der Wahrnehmung
Themenheft
2: Alpendialog
Prozesse
der Zielfindung und Gestaltung
Themenheft
3: Alpenwert
Raumnutzung
und Inwertsetzung
Themenheft
4: Alpenvielfalt
Prozesse
der Veränderung
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Quelle:
Schweizerischer Nationalfonds (SNF) , September 2007 |
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Bericht |
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Quelle: SNF |
Nationales
Forschungsprogramm 48 «Landschaften und Lebensräume der Alpen» |
Synthesebericht NFP 48
Den Wert der Alpenlandschaften nutzen |
Thematische
Synthese zum Forschungsschwerpunkt IV «Raumnutzung und Wertschöpfung» |
1,5 MB |
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Weitere Informationen |
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Externe
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