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Erdbeben in Nepal 2015 - Katastrophenhilfe |
Der Tribhuvan International Airport in Kathmandu ist das Nadelöhr |
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Vorbereitungen auf den verheerenden Ernstfall: Erdbeben im Kathmandutal |
(Bericht aus dem Jahr 2013) |
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Wenn sich in Nepal ein mit der Stärke des Bebens in Haiti im Jahr 2010 vergleichbaresErdbeben ereignen würde, so müsste man damit rechnen, dass der einzige internationale Flughafen in Nepal, der Tribhuvan International Airport (TIA), lahmgelegt würde. Vor 2013 existierte in Nepal kein Notfallplan, wie das Land ohne Landemöglichkeiten auf dem TIA mit Hilfsgütern versorgt werden könnte.
Der Tribhuvan International Airport (TIA) liegt im Grossraum von Kathmandu (Kathmandu Metropolis), in welchem mittlerweile über 2,5 Millionen Menschen leben. Auf dem TIA, der über eine einzige, etwas unkonventionell angelegte 3'000 m lange Start- und Landebahn verfügt, ist starken Witterungseinflüssen (Winden, Nebel) ausgesetzt. Der TIA liegt auf 1'340 m ü.M. Auf dem TIA werden täglich über 20'00 Passagiere abgefertigt.
Eine Untersuchung im Jahr 2011 ergab, dass nach einen starken Erdbeben möglicherweise nur noch 1,8 km der ursprünglich 3,0 km langen Start- und Landebahn benutzbar wären. Das häufig für Hilfsflüge benutzte Militärtransportflugzeug «C-130» benötigt in der Höhenlage von Kathmandu zum Starten und Landen eine 1,9 km lange Piste. Der Taxiway (die Fläche, wo die Flugzeuge gewartet oder be- und entladen werden) ist auf dem Tribhuvan International Airport so angelegt, dass der Verkehr der an- und abfliegenden Flugzeuge im Katastrophenfall behindert würde.
Das Kathmandutal gilt als extrem erdbebengefährdet. Seismologen bezeichnen das Tal als die gefährlichste Stelle der Welt. Für das Kathmandutal wurde das weltweit höchste Prokopferdbebenrisiko errechnet. Das Tal erstreckt sich über eine Fläche von rund 590 km2 und ist Wohn- und Lebensraum für rund 2,5 Millionen Menschen. Die Bevölkerung wächst durchschnittlich mit rund 4% pro Jahr.
2012 hat die Regierungen von Nepal auf die zahlreichen Warnungen und Vorhersagen für ein gewaltiges Erdbeben reagiert und einen Erdbebennotfallplan (Tribhuvan International Airport Disaster Response Plan (TIA DRP)) für den TIA ausarbeiten lassen. |
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Die Veröffentlichung der genehmigten Fassung des Plans erfolgte im Mai 2013.
Der «TIA DRP» wurde durch die nationale Luftfahrtbehörde «Civil Aviation Authority of Nepal (CAAN)» und das Büro für die zivile Luftfahrt auf dem Tribhuvan International Airport (TIA Civil Aviation Office) mit Unterstützung des « Army Corps of Engineers (USACE)» der US-Armee, der «US Federal Aviation Administration» (der Bundesluftfahrtbehörde der U.S.A.) und der Universität von British Columbia in Kanada ausgearbeitet. Die nationale Behörde für Luftsicherheit (National Aviation Security Committee) hat den Plan im Februar 2013 genehmigt.
Der Notfallplan für den Flughafen in Kathmandu
Der Plan definiert und regelt die Zuständigkeitsbereiche für die nationale Luftfahrtbehörde (Civil aviation authority), das Flughafenmanagement und der Regierungsstellen wie dem Innenministerium (Ministry of Home Affair), der Migrationsbehörden (Department of Immigration), der nationalen Ölgesellschaft (Nepal Oil Corporation), der Armee und der Polizei. Der Plan deckte alle Bereiche der Notfallplanung ab wie die Kommunikationsmöglichkeiten und -wege, den Zeitpunkt für die Inkraftsetzung der Gesetze und Reglemente, für Feuer- und Rettungseinsätze (SAR = Search And Rescue), die medizinische Versorgung usw. und zeigt Wege auf, wie die Notfallhilfe auch unter erschwerten Bedingungen die Bevölkerung erreichen kann.
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Kathmandu |
Der Plan sieht vor, dass das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen WFP (UN's World Food Program) die Führung bei der Koordination der Logistikaufgaben mit der Regierung von Nepal übernimmt. Insbesondere ist das WFP zusammen mit Regierungsstellen dafür verantwortlich, dass bei einem Notfall auf dem TIA zwei Flächen (humanitarian staging grounds) für zwei separate Organisationseinheiten der humanitären Hilfe ausgeschieden, vorbereitet und freigehalten werden. Die Leitung dieser Plätze, auf welchen im Katastrophenfall ungefähr 1'000 Personen arbeiten werden, übernimmt die CAAN.
Im Plan wurde ausserdem festgelegt, wie die Notfallhilfe in den ersten 72 Stunden nach der Naturkatastrophe ablaufen und funktionieren soll. Wichtigen und besonders kritischen Punkten wie der Luftüberwachungen, der Flug- und Landebahnkontrolle, der Landnutzung und den kurzfristigen Lagermöglichkeiten für Hilfsgüter wurde ein besonderes Augenmerk geschenkt.
Erfahrungen aus dem Erdbeben im Jahr 2010 in Haiti
Die Erdbebenkatastrophe in Haiti im Jahr 2010 hat gezeigt, dass in den ersten Stunden nach dem Erdbeben der Luftraum über dem einzigen Flughafen überfüllt war.
Die Kommunikation auf dem Flughafen war zusammengebrochen. Die Landebahn war stark beschädigt. Erst nachdem die US-Armee Kommunikationsgeräte und Ausrüstung zur Flugkontrolle abgesetzt und eingerichtet sowie das beschädigte Rollfeld mit Aluminiummatten abgedeckt hatte , konnten in Haiti die ersten Flugzeuge landen.
Zahlreiche Hilfsflugzeuge kreisten damals während Stunden über dem Flughafen oder wurden bereits vorzeitig auf andere, weiter entfernt liegende Flughäfen umgeleitet.
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Quelle: IRIN, April 2013, Earthquake-proofing Nepal's at-risk airport |
Text: RAOnline |
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