Die Öffentlichkeit wird aufgerufen, sich auf Facebook oder mit Spendenbeiträgen zu engagieren. Cybermobbing verletzt Pro Juventute lanciert die schweizweite Kampagne, da Cybermobbing ein zunehmend verbreitetes Problem ist und bei betroffenen Jugendlichen extreme Verunsicherung und Ängste auslöst. Bei der Pro Juventute Beratung + Hilfe 147 rufen vermehrt Kinder und Jugendliche an, die Hilfe wegen Cybermobbing suchen. War das Thema noch vor wenigen Jahren unbekannt, ist es heute Beratungsalltag. Und nach aktuellen Studien[1] hat jeder fünfte Teenager schon erlebt, dass ihn jemand via Internet fertig machen wollte. Das Verheerende bei Cybermobbing: Im Unterschied zu Mobbing ist die Hemmschwelle tiefer, da der Angreifer sich hinter der Anonymität im Netz versteckt. Gleichzeitig findet Cybermobbing nicht nur auf dem Pausenplatz, sondern überall statt wobei die Betroffenen dem Mobbing rund um die Uhr ausgeliefert sind. "Unsere Kampagne zeigt auf, dass: Cybermobbing ein ernstes Problem ist", sagt Stephan Oetiker, Direktor Pro Juventute. "Wir wollen Jugendliche, Eltern und Lehrer sensibilisieren und Hilfsangebote wie die Notrufnummer 147 aufzeigen. Die Fachleute von Pro Juventute sind in ihrer täglichen Arbeit damit konfrontiert, dass sowohl Jugendliche wie Eltern und Lehrerpersonen überfordert sind mit dem Thema und sich dringend Unterstützung wünschen." Die Umfrage zeigt: Es besteht dringender Informationsbedarf Zum Thema Cybermobbing besteht in der Schweiz dringender Informationsbedarf:Zwei Drittel (59.9%) der Schweizer wissen nicht, wo sie bei Cybermobbing Hilfe suchen sollen. Das zeigen die Ergebnisse der von Pro Juventute publizierten nationalen Umfrage 'Hilfe gegen Cybermobbing'.[2] Nur gerade jeder Zweite weiss, was Cybermobbing ist (51.9%). Jeder Dritte hat schon davon gehört, weiss aber nicht genau, was es ist (31.2%). In der Romandie weiss gar nur knapp jeder Vierte, was Cybermobbing ist (23.8%). Bei den Kriterien, die ein Hilfsangebot erfüllen müsste, rangiert Vertraulichkeit an erster Stelle, gefolgt von Professionalität, Schnelligkeit und Neutralität. Auch dass die Hilfe gratis angeboten wird und persönlich stattfindet, wird als wichtig erachtet. Das Ergebnis zeigt: Es ist entscheidend, dass Jugendliche und Eltern über die Verfügbarkeit eines niederschwelligen, vertraulichen Angebots Bescheid wissen. Cybermobbing kann von Schlafschwierigkeiten über Depressionen bis zum Jugendsuizid führen: Internationale Studien zeigen, dass die Zahl der Suizidversuche bei Jugendlichen, die Cybermobbing erlebt haben, doppelt so hoch ist wie bei Jugendlichen, die nicht betroffen sind.[3] "So weit darf es in der Schweiz nie kommen", sagt Oetiker. "Es braucht daher dringend Sensibilisierung, Prävention durch Medienkompetenz und die Bekanntmachung von Anlaufstellen für Jugendliche." [1] JAMES-Studie, zhaw, 2010, 14-15-Jährige. [2] Repräsentative online-Umfrage: gfk-Forschungsinstitut, 2012, beauftragt von Pro Juventute. [3] Hinduja, S.& Patchin, J.W., 2010
Die Notrufnummer bei Cybermobbing: Pro Juventute Beratung + Hilfe 147 Hilfe bietet Pro Juventute mit der Notrufnummer 147. Fachleute unterstützen Kinder und Jugendliche rund um die Uhr. Hilfesuchenden steht die Beratung per Telefon und SMS unter der Nummer 147 oder per Chat auf www.147.ch zur Verfügung. Über Facebook und mit der aufgeschalteten Kampagnen-Plattform www.projuventute.ch/stoppcybermobbing bietet die Stiftung ab sofort umfassende Informationen zu Cybermobbing und Adressen von Fachstellen. Eltern finden Unterstützung bei der Beratung des Eltern Club Schweiz von Pro Juventute (www.elternclubschweiz.ch). Die Pro Juventute Beratung + Hilfe 147 wird grösstenteils durch Spenden und Partnerschaften aus der Wirtschaft finanziert. Mit rund 15 Franken ermöglichen Spender ein Beratungsgespräch. Spenden kann man via PC 80-3100-6 oder online auf www.projuventute.ch/helfen. Prävention durch Medienkompetenz Neben der Intervention setzt Pro Juventute zudem auf Prävention: Jugendliche sollen lernen, mit neuen Medien umzugehen, damit sie wissen, wie sie sich im Netz schützen können. Jugendliche sollen auch wissen, dass Cybermobbing kein Spass ist, sondern schwere Folgen haben kann. Aktuell seit diesem Schuljahr führtPro Juventute darum Medien-Workshops an Schulen durch, die den Fokus auf Cybermobbing legen. "Die Lehrpersonen haben uns mitgeteilt, dass sie dringend Lehrmodule zum Thema Cybermobbing benötigen", sagt Oetiker. "Unsere Medienprofis-Workshops fokussieren daher neu auf dieses Thema." In diesen Modulen fördern Medienexperten die Fähigkeit der Schüler, sinnvoll mit den neuen Medien umzugehen. Die Experten unterstützen auch Eltern im Rahmen von Elternveranstaltungen (www.projuventute.ch/medienprofis). Die Kampagne 'Stopp Cybermobbing' wird über Plakate, TV-Spot, Facebook, Öffentlichkeitsarbeit sowie Informationskampagnen an alle Schulen in der Schweiz geführt. Informationen, Bildmaterial und TV-Spot: www.projuventute.ch/stoppcybermobbing
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