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Gletscher in der Schweiz Klimawandel
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Gletscher in der Schweiz Klimawandel
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Schweizer
Gletscher auf dem Rückzug |
Dezember
2010
Schweizer Gletscher aus dem Gleichgewicht
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Ausdehnung und Volumen der Schweizer Gletscher werden in naher Zukunft weiter massiv abnehmen - sogar wenn sich das Klima auf dem heutigen Niveau stabilisieren würde. Zu dieser Erkenntnis gelangten Forscher der ETH Zürich, als sie die Längenänderungen von Gletscherzungen analysierten.
Die Gletscherbestände der Erde sind durch die Erwärmung des Klimas bedroht. Ihr Abschmelzen trägt zum Anstieg des Meeresspiegels bei und es verändert die Wasserführung der Flüsse, die Landschaften und deren Ökosysteme nachhaltig. Bisher ist nur von wenigen Gletscher weltweit bekannt, wie sich deren Eisvolumen über die Jahre verändert hat. Dies gilt auch für die Gletscher in der Schweiz - obwohl es hier die umfassendste und längste Beobachtungsreihe der Welt gibt.
Rasantes Gletscherschmelzen
Die Vorstösse und das Zurückschmelzen der Gletscherzungen werden in der Schweiz seit über 100 Jahren genau verfolgt. Diese weltweit einzigartigen Aufzeichnungen haben Gletscherforscher der ETH Zürich nun genutzt, um die Veränderungen des Eisvolumens von 12 Schweizer Gletschern zu rekonstruieren. Dazu entwickelten sie ein mathematisches Modell, das einen Gletscher vereinfacht durch Volumen und Länge darstellt, und das von Veränderungen der Temperatur und des Niederschlages angetrieben wird. Auf diese Weise konnten sie zum ersten Mal zeigen, dass es möglich ist, aus Längenänderungen die Veränderung des Eisvolumens zu bestimmen, wie die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe des Journal of Geophysical Research berichten.
Die von den Forschern für die Vergangenheit berechneten Volumenänderungen stimmten erstaunlich genau mit Luftaufnahmen und alten Karten überein, was sie dazu veranlasste das Modell auch für künftige Szenarien anzuwenden. Die Resultate zeigen, dass die Gletscher in naher Zukunft weiter massiv an Ausdehnung und Volumen abnehmen werden, selbst wenn sich das Klima nicht weiter erwärmen würde.
Aletschgletscher ein Drittel kleiner
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Dies erklären die Wissenschaftler damit, dass die Reaktion von Gletschern den Veränderungen des Klimas um Jahrzehnte bis Jahrhunderte hinterherhinkt.
Die Analyse der Forschenden zeigt auch, dass die unterschiedlichen Längenänderungen der Gletscher nur von Grösse und Steilheit abhängen. Demnach könnten sich steile Gletscher bei von nun an konstantem Klima zwar nach einigen Jahrzehnten stabilisieren, flache und grosse Gletscher würden aber auch nach hundert Jahren noch an Masse und Volumen verlieren.
«Für den Grossen Aletschgletscher bedeutet das, dass er auch bei unverändertem Klima in hundert Jahren vier Kilometer kürzer sein wird und ein Drittel seines Volumens eingebüsst hat», sagt Martin Lüthi, Glaziologe an der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW) der ETH Zürich und Erstautor der Studie. Unter der prognostizierten anhaltenden Erwärmung des Klimas werde diese Reaktion noch stärker und schneller eintreten.
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«Der schnelle Gletschervorstoss am Ende der kleinen Eiszeit (1810-1850) allerdings kann nicht nur durch Veränderung von Temperatur und Niederschlag verursacht sein», erklärt Lüthi. Wahrscheinlichster Grund für den Vorstoss war eine verminderte Gletscherschmelze, verursacht durch eine vorübergehende Abnahme der Sonneneinstrahlung. Tatsächlich gab es zwischen 1808 und 1815 mehrere grosse Vulkaneruptionen, deren Partikel in der Atmosphäre die Sonneneinstrahlung stark reduzierten und zu einer globalen Abkühlung führten.
Originalveröffentlichung
M.P. Lüthi, A. Bauder and M. Funk (2010): Glacier Volume Change Reconstruction from Length Change Data of the Swiss Alps. Journal of Geophysical Research (Earth Surface Processes) vol. 115, F04022, doi: 10.1029/2010JF001695
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Quelle:
Text ETH Zürich, Dezember 2010 |
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Artikel der ETH über Klimaaspekte bei RAOnline |
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