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Gletscher in der Schweiz
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Gletscher in der Schweiz
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Einmalige archäologische Funde im Berner Oberland |
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Prähistorische
und frühgeschichtliche Funde aus dem Eis
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Statement
von Regierungspräsident Mario Annoni, Erziehungsdirektor Kanton Bern |
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Das
Schnidejoch verläuft zwischen dem Schnidehorn (2'937 m ü.M.) und
dem Wildhorn (3'248 m ü.M.) im Berner Oberland. Der Passübergang
führt vom Kanton Bern in den Kanton Wallis. |
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Die Alpen sind vor knapp 200 Millionen Jahren entstanden. Die ältesten
Vorfahren des heutigen Menschen lebten vor etwa 4 Millionen Jahren auf dem afrikanischen Kontinent.
In
der Entstehungsgeschichte der Erde tritt der Mensch sehr spät auf.
Vergleicht man die Zeitspanne von der Alpenfaltung bis zur Gegenwart mit
dem Ablauf eines zwölfstündigen Tages, dann tritt der Mensch
erst um 11 Uhr 45 in Erscheinung.
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DDie ersten
von Neandertalern benutzte Werkzeuge aus dem Alpenraum datieren etwa 40'000
Jahre vor heute; sie erscheinen also erst knapp 9 Sekunden vor Zwölf. |
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Heute
zeigen uns Funde aus dem Eis, dass Menschen seit mindestens 5'000 Jahren
das Schnidejoch, einen mittlerweile in Vergessenheit geratenen Passübergang
auf 2'756 m ü.M. im Berner Oberland, überquert haben, um vom Wallis
[Sion] ins Berner Oberland [Lenk] - oder umgekehrt - zu gelangen.
Die
Untersuchungen des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern der beiden
vergangenen Jahre zeigen aber auch, dass dies nur in bestimmten "Zeitfenstern",
nämlich während klimatischen Warmphasen, möglich war. Die
Passfunde aus dem Eis dienen so auch massgeblich der Klimarekonstruktion.
Die
Untersuchungen, die Ihnen anschliessend Mitarbeitenden des Archäologischen
Dienstes vorstellen werden, wurden - wie viele wichtige Dinge im Leben
- durch Zufall ausgelöst. Im Herbst 2003 übergab Frau Ursula
Leuenberger aus Thun (via dem Bernischen Historischen Museum) dem Archäologischen
Dienst des Kantons Bern ein Objekt aus Rindenbahnen, das sie bei einer
Wanderung über das Schnidejoch gefunden und mitgenommen hatte. Die
Archäologen waren zunächst etwas ratlos. Um was handelte es sich
bei diesem Objekt überhaupt? - vielleicht um ein Fragment eines Köchers?
Und wie alt konnte es überhaupt sein? - angesichts seiner ausserordentlich
guten Erhaltung wohl kaum sehr alt. Erst das C14-Datum brachte die
überraschung - das Köcherfragment wurde vor nahezu 5000 Jahren
verloren.
Vielleicht
fragen Sie sich, warum der Archäologische Dienst diesen sensationellen
Fund der Öffentlichkeit - übrigens auch mir - ziemlich genau
2 Jahre lang vorenthalten hat. Dazu gibt es verschiedene gute Gründe:
Erstens
war die Fundstelle erst knapp ein Jahr nach dem Erstfund wieder schneefrei
und begehbar.
Zweitens
beanspruchten sowohl die beigezogenen Naturwissenschafter zur Analyse und
zur Datierung der zahlreichen geborgenen Objekte als auch die Restauratoren
zur Konservierung der Funde ihre Zeit.
Und
drittens verschaffte das absichtliche Schweigen den Archäologen die
Möglichkeit, die Felduntersuchung im Sommer 2005 weitgehend ungestört
fortzusetzen.
In
den letzten Jahren haben wir - in Form von Medienmitteillungen, Publikationen
und einer Wanderausstellung [zurzeit im Schlossmuseum Thun] - immer wieder
davon Kenntnis genommen, dass der Archäologische Dienst bemerkenswerte
Forschungsergebnisse zur Pfahlbau-Archäologie hervorbringt. Zudem
ist er federführend im Projekt, die zirkumalpinen Pfahlbauten als
serielles Projekt zum UNESCO-Weltkulturerbe zu erheben. Und jetzt
hat die gleiche Fachstelle der Erziehungsdirektion des Kantons Bern wertvolle
Zeugen unserer Vergangenheit aus dem Eis der Alpen geborgen und tritt mit
diesen sensationellen Funden aus dem Eis an die öffentlichkeit. Dies
zeigt uns einmal mehr, wie wichtig ein gut funktionierender Archäologischer
Dienst ist. Seine Tätigkeit im Feld und in der Forschung geschieht
sowohl im Interesse der öffentlichkeit als auch der Geschichtsschreibung.
Diese wichtige kulturelle Aufgabe erfordert auch in Zukunft unsere Aufmerksamkeit
und Unterstützung.
Quelle:
Text Kanton Bern, 11. November 2005 |
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Wildhorn:
Tungelgletscher (Kanton Bern) - 2008
Das
Schnidejoch verläuft zwischen dem Schnidehorn (2'937 m ü. M.)
- linke Bildhhälfte - und dem Wildhorn (3'248 m ü.M.).
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Weitere Informationen |
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