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Pilotprojekt Smart Metering

Energieeffizienz und angewandte Forschung stehen bei der Centralschweizerischen Kraftwerke AG (CKW) weiterhin im Fokus. CKW verlängert ihr einzigartiges Pilotprojekt Smart Metering um 1,5 Jahre und investiert dabei insgesamt 3 Millionen Franken. Als regionale Energiedienstleisterin will sie herausfinden, wie nachhaltig das Stromsparpotenzial und der Kundennutzen von Smart Metering tatsächlich sind und wie sich eine allfällige, flächendeckende Einführung wirtschaftlich und betrieblich umsetzen liesse. Knapp zwei Jahre nach Projektbeginn bestätigen sich erste Vorbehalte in den Bereichen Kundenverhalten, Technologie, Standardisierung und Wirtschaftlichkeit. Bis September 2013 testet CKW die "smarte" Zukunft nun weiter, ergründet dabei den wirtschaftlichen Gesamtnutzen und bringt ihre Erfahrungen in nationale Arbeitsgruppen ein.

Mit rund 1'000 installierten Smart Meters und 400 Pilotkunden testet CKW als einzige Energieversorgerin der Schweiz flexible Stromtarife und drei Technologien zur Übertragung der Energiedaten. Zwei Jahre nach Projektbeginn verlängert sie ihr umfassendes Praxisprojekt nun, um die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit einer allfälligen, flächendeckenden Einführung der modernen Technologie noch genauer zu untersuchen. Dabei steht im Vordergrund, wie nachhaltig die Stromspareffekte bei den Kunden sind, welche Technologien bei Zählern, Datenkommunikation und IT-Struktur geeignet sind und wie die betriebseigenen Systeme zu erweitern sind.

Kundenumfrage bestätigt Erwartungen

CKW-Kunden mit einem intelligenten Zähler sind stärker auf ihren Stromverbrauch sensibilisiert. Das belegt eine Umfrage bei über 200 Pilotkunden. Das Interesse am Pilotprojekt und der Technologie ist grundsätzlich vorhanden. Die meisten Pilotkunden nehmen teil, um den Stromverbrauch zu optimieren, die Stromkosten zu reduzieren und weil sie sich für die moderne Messtechnik interessieren. Kunden mit flexiblen Tarifzeiten engagieren sich stärker darin, ihren Strombezug zu senken oder zeitlich zu verschieben. Bisher konnten die Pilotkunden drei bis fünf Prozent Strom einsparen.

85 Prozent der befragten Pilotkunden informieren sich trotz Smart Meter allerdings maximal ein bis zwei Mal pro Monat über ihren Stromverbrauch. Dies verdeutlicht, dass Smart Metering ohne automatische Steuerung der Haushaltsgeräte nur begrenzt sinnvoll ist. Denn so liegt die Verantwortung, den Stromverbrauch zu reduzieren oder in günstigere Tageszeiten zu verschieben, allein beim Konsumenten. Dies reduziert die Chancen auf nachhaltige Stromeinsparungen. Von der Projektverlängerung erwartet CKW eine genauere Einschätzung der nachhaltigen Einsparpotenziale.

Langfristig ist in der Schweiz eine Automatisierung mit Smart Grid und Smart Home anzustreben. Die Smart Meter und die Kommunikationstechnologien in ihrer heutigen technologischen Reife sind dafür aber noch keine sinnvolle Basis.

Projektverlauf führt zu technischen und finanziellen Vorbehalten

Im bisherigen Projektverlauf hat CKW technische Einschränkungen und erhöhte Anforderungen an die Systeme feststellen müssen. Die Kosten der Datenhaltung und der Kommunikationstechnologie sowie der Energieverbrauch der Infrastruktur dürfen keinesfalls unterschätzt werden.

Das Pilotprojekt testet die Übertragung der Energiedaten via niederbandbreitiger Datenübertragung über das Stromkabel (PLC), via Mobilfunknetz (GPRS) und via Breitband (Internet). Jede der Kommunikationstechnologien hat Vor- und Nachteile bei Kosten, Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Einsetzbarkeit im Versorgungsgebiet von CKW. Bisher hat sich keine der Technologien - weder einzeln noch in ihrer Summe - für eine zuverlässige Masseneinführung als geeignet erwiesen. Dies ist aber eine notwendige Voraussetzung für eine flächendeckende Einführung von Smart Meters.

Um Smart Meter flächendeckend volkswirtschaftlich sinnvoll einführen zu können, ist neben den notwendigen Stromeinsparungen durch die Konsumenten ebenso die Entwicklung der Systemkosten relevant. Diese umfassen neben den Investitions- und Installationskosten auch die Betriebs- und Unterhaltskosten. Die bis heute gemachten Erfahrungen zeigen, dass gerade die Betriebskosten höher als erwartet ausfallen - und dies trotz Einsparungen bei Teilprozessen wie der Ablesung. Aktuell zeigt sich ebenfalls, dass im schnellen Technologiewandel Geräte zum Einsatz kommen, die über eine deutlich geringere Lebensdauer als bestehende Zähler verfügen. Dies lässt die Gesamtkosten des Systems stark ansteigen. Fehlende Rahmenbedingungen erschweren Verbreitung des Smart Meterings

Rahmenbedingungen wie technische und regulatorische Standards sind bisher gesetzlich nicht definiert. Für eine flächendeckende Einführung bräuchte es aber zwingend klare Anforderung an die Funktionalität von Smart Metering sowie verbindliche Vorgaben zum Datenschutz und zur Anrechenbarkeit der Kosten in die Tarife. Fehlende Standards erschweren eine verlässliche Kosten- und Aufwandberechnung enorm und unterstellen ein derartiges Praxisprojekt sowie auch die weiterführende Entwicklung unsicheren Voraussetzungen.

(Volks-)wirtschaftlicher Nutzen wird weiter untersucht

Die bis anhin gemachten Erfahrungen lassen Zweifel aufkommen an den nachhaltigen Stromeinsparungen sowie an einer gemässigten Kostenentwicklung in Betrieb und Unterhalt - und damit auch Zweifel an einem positiven volkswirtschaftlichen Gesamtnutzen. Vertiefte Untersuchungen dazubilden das Schwergewicht der weiteren Pilotphase.

Das Pilotprojekt endet am 30. September 2013. Im Laufe des letzten Quartals 2012 ist mit weiteren Erkenntnissen zu Stromsparpotenzial, Kundennutzen sowie Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit einer weiterführenden Einführung zu rechnen. Als Gründungsmitglied des Vereins Smart Grid bringt CKW ihre Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt regelmässig in verschiedene nationale Arbeitsgruppen ein, um weiterhin für die Thematik zu sensibilisieren und die Weiterentwicklung in realistischen Dimensionen auf wirtschaftlicher und politischer Ebene zu begleiten.

Quelle: TExt Centralschweizerische Kraftwerke, April 2012

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Smart Meters ermöglichen Stromeinsparungen von 3-5 Prozent

Als erste Energieversorgerin der Schweiz testet die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) gemeinsam mit ihren Kunden in einem Pilotprojekt Smart Meters in Kombination mit flexiblen Tarifen. Nun liegen erste Auswertungen zum Stromsparpotenzial vor: Dank der intelligenten Zähler werden durchschnittlich 3 Prozent Strom eingespart. Erst die Verbrauchsvisualisierung in Kombination mit flexiblen Tarifen* machen höhere Einsparungen von durchschnittlich 5 Prozent möglich. Der geringe Minderverbrauch liegt im Rahmen der Erwartungen von CKW.

Rund 1'000 intelligente Zähler hat CKW seit Mai 2010 kantonsweit installiert. Mehrere hundert Pilotkunden testen seit April 2011, wie sie mit der Visualisierung ihres Verbrauchs und flexiblen Tarifen ihre Stromsparpotenziale ermitteln und bewusster handeln können.

Erstmals konnte der Verbrauch zweier Sommerhalbjahre der Pilotkunden mit jenem aller Haushaltskunden im Versorgungsgebiet von CKW verglichen werden. Der Periodenvergleich zeigt, dass die intelligenten Stromzähler das Stromsparen unterstützen.

Die durchschnittlichen Einsparungen - bereinigt um wetterbedingte Einflüsse auf den Verbrauch - liegen bei rund 3 Prozent. Jene Pilotkunden, die mit Visualisierung über das Kundenportal oder die SmartphoneApp sowie zusätzlich flexiblen Tarifen intensiv Einfluss auf Verbrauch und Kosten nehmen wollen, erzielen Einsparungen von durchschnittlich 5 Prozent.

Felix Graf, Leiter Energie, betont: «Erst mit der Verbrauchsvisualisierung und der zusätzlichen Nutzung flexibler Tarife macht Smart Metering Sinn und ermöglicht gewisse Strom- und damit Kosteneinsparungen.» Im Schnitt sparten Pilothaushalte im letztjährigen Sommerhalbjahr 15 bis 25 Franken. «Um das Effizienzpotenzial weiter zu erhöhen, müssen Smart Meters langfristig als Teil einer Gesamtlösung, also kombiniert mit intelligenten Geräten und Gebäuden sowie einem intelligenten Netz (Smart Grid), eingesetzt werden. Aus Gesamtsicht rechnen sich die Mehrkosten, die Smart Meters verursachen, sonst nicht.»

*Als erste Energieversorgerin der Schweiz testet CKW flexible Tarife, die erst durch Smart Meters möglich werden. Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Hoch- und Niedertarifen nutzen CKW-Pilotkunden wahlweise zwei flexible Tarife: Der fixe Tarif basiert auf vier fixen Tarifzeiten pro Tag; beim dynamischen Tarif wird der Preis täglich neu auf Basis der aktuellen Marktentwicklung ermittelt.

Über CKW:

Die CKW-Gruppe ist die führende Energiedienstleisterin der Zentralschweiz. Sie versorgt über 200'000 Endkunden in den Kantonen Luzern, Schwyz und Uri mit Strom. Sie umfasst die Gesellschaften Centralschweizerische Kraftwerke AG, Elektrizitätswerk Altdorf AG, Elektrizitätswerk Schwyz AG, Steiner Energie AG sowie CKW Conex AG, CKW Fiber Services AG und SicuroCentral AG mit den jeweiligen Tochtergesellschaften. Die Gruppe beschäftigt über 1'760 Mitarbeitende und ist seit 117 Jahren in der Zentralschweiz verankert. Sie bildet 287 Lernende in 13 Berufen aus und ist damit die grösste privatwirtschaftliche Lehrlingsausbildnerin der Zentralschweiz. CKW ist an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert; Mehrheitsaktionärin ist die Axpo Holding AG. Im Geschäftsjahr 2010/11 betrug der Stromabsatz 6'454 Mio. kWh.

Quelle: Text Centralschweizerische Kraftwerke, Januar 2012

Begriffe:

Smart Grid: intelligentes Stromnetz, das Stromerzeuger, Speicher, Verbraucher und Netzanlagen effizient und zuverlässig vernetzt und steuert.

Smart Home: intelligentes Wohnen, bei dem Geräte aufgrund einer Datenvernetzung und Fernsteuerbarkeit intelligent (automatisch/optimiert) gesteuert werden.

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