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Thema: Naturwissenschaften und Technik
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Gasbetriebene Kombikraftwerke
Neues erdgasbetriebenes Kombikraftwerk am Standort Chavalon
ein Projekt der EOS

Baugesuch 2007

Angesichts des stetig wachsenden Stromverbrauchs und der ab 2012 zu erwartenden Stromversorgungslücke könnte der Industriestandort Chavalon bald wieder in Betrieb genommen werden. EOS und ihre Partner rechnen für den Bau eines Gaskraftwerkes mit einer Leistung von 400 MW mit Investitionen in Höhe von 380 Millionen Franken. Als erstes Kraftwerk in Europa wird Chavalon über eine besonders effiziente Luftreinigungsanlage verfügen. Das Kraftwerk sollte im Gegenzug zu Kompensationsmassnahmen von der CO2-Abgabe befreit werden.

Ein bereits bestehender Industriestandort

Das alte, 1965 erbaute Kraftwerk Chavalon war bis Ende der Neunzigerjahre in Betrieb. Angesichts seiner überholten Technologie (Schweröl) und der tiefen Rendite wurde es dann stillgelegt. Damals produzierte Europa Strom im Überfluss.

Wachsende Verletzlichkeit der Stromversorgung

Seither hat sich die Lage drastisch verändert. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die Schweiz 2005 mehr Strom verbraucht als erzeugt. Die Stromversorgung wird also namentlich in Extremsituationen zusehends verletzlich. Vor dem Hintergrund eines Jahr für Jahr steigenden Stromverbrauchs ist das Land gezwungen, nach neuen Lösungen für die Sicherstellung der Stromversorgung zu suchen.

Wie der CEO von EOS, Hans Schweickardt, an der Pressekonferenz am Standort des Kraftwerks anlässlich der Einreichung des Baugesuchs ausführte, "…ist es an der Zeit, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen. Die Zahlen sprechen für sich selbst: Ohne einschneidende Massnahmen droht unserem Land im Winter ab 2012-2015 eine Versorgungslücke. Gemäss Prognosen aus der Energiebranche könnte das Defizit 2035 bereits 25 TWh betragen".

Erdgas: ein unentbehrlicher, aber nicht der einzige Lösungsbeitrag

Für das unserem Land mittelfristig drohende Defizit gibt es nur eine Lösung: Diversifikation! Die für Chavalon gewählte Energiequelle, Erdgas, ist nicht der einzige mögliche Beitrag. Er zielt jedoch auf einen diversifizierten und weitgehend einheimischen Versorgungsmix ab. Ferner haben Gaskraftwerke eine Vielzahl von Vorteilen: schnelle Umsetzung, hohe Energieeffizienz, geringe Umweltbelastung und schliesslich eine hervorragende Ergänzung der Spitzenenergie. Bemerkenswert ist auch, dass die hier in Betracht gezogene gasbetriebene Kombizentrale dem höchsten heute verfügbaren Stand der Technik für die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern entspricht.

Luftreinhaltung: eine europäische Premiere

Technische Daten des neuen Kraftwerks:

• Leistung: 400 MW
• Geplante Betriebszeit: 5'500 Stunden/Jahr
• Jahresproduktion: 2,2 TWh
• Voraussichtliche Investition: CHF 380 Mio.
• Produktion von Spitzen- und Bandenergie
• Lebensdauer der Anlage: 25 Jahre

Wie der Projektleiter von Chavalon, Andrew Neville, unterstrichen hat, "…wird zum ersten Mal in Europa ein Katalysator auf dem neusten Stand der Technik eingesetzt". Er erlaubt die Kontrolle der NOx-Emissionen. Dank der Verwendung von Gas entstehen hier keine SO2-Emissionen und kein Feinstaub. Aufgrund seiner Nähe zum Elektrizitätsnetz und zu einer Gasleitung ist der Standort des Kraftwerks Chavalon für den Bau einer neuen Anlage ideal gelegen.

CO2: Es gilt die Gaslösung nicht zu gefährden

Da CO2 ausgestossen wird, unterliegt das zukünftige Kraftwerk der CO2-Abgabe oder Kompensationsmassnahmen für die Emissionen. Wie Herr Schweickardt unterstrichen hat, ist die schweizerische Stromerzeugung in Bezug auf CO2-Emissionen äusserst sauber und bleibt auch mit Chavalon weit unter dem europäischen Durchschnitt. Um die Rentabilität des Kraftwerks nicht zu gefährden und damit die Verbraucherpreise zu erhöhen, muss jedoch eine Befreiung von der CO2-Abgabe im Gegenzug zu Ausgleichsmassnahmen in der Schweiz und im Ausland erreicht werden. Gegenwärtig laufen dahingehende Verhandlungen mit dem BFE (Bundesamt für Energie), um die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens zu gewährleisten und zu erreichen, dass sein für die Versorgungssicherheit unseres Landes wesentlicher Beitrag anerkannt wird. Eine Kombination von Massnahmen in der Schweiz – Förderung von pumpen (GWP) und des Langsamverkehrs – und im Ausland wäre wünschenswert. Ein Vertrag auf Bundesebene sollte im ersten Halbjahr 2007 unterzeichnet werden. Die Versorgungssicherheit der Zukunft steht auf dem Spiel, wie Herr Schweickardt betonte. Ein Aufschieben der Investitionsprojekte wäre unverantwortlich.

Geplante Inbetriebnahme für Anfang 2010

Die nächsten Projektetappen sind zunächst der Abschluss der Verhandlungen im Zusammenhang mit der CO2-Abgabe, die Baugenehmigung für das Kraftwerk, die Gas- und Höchstspannungsleitung, die Organisation der Gasversorgung und weiterführende Verhandlungen mit potenziellen Lieferanten. Der Abbau der alten Anlage sollte 2007 erfolgen, der Kraftwerkneubau 2008 und 2009. Mit der Inbetriebnahme wird für Anfang 2010 gerechnet.

Ein Kernkraftwerk unterscheidet sich technisch von einem mit Kohle und Öl betriebenen Elektrizitätswerk nur durch die Art der erzeugung. Der mit Hilfe der Reaktor erzeugte Dampf treibt die Turbine an, welche ihrerseits mit dem Generator gekoppelt ist.

Groupe E in Kürze

Groupe E ist die Nummer 1 der Energieversorger in der Westschweiz. Das Unternehmen beschäftigt rund 1'200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bildet mehr als 140 Lehrlinge aus. Groupe E versorgt 460'000 Anwohner, verteilt 3 TWh pro Jahr und produziert direkt 1,5 TWh elektrische Energie pro Jahr in ihren eigenen Anlagen: 11 Wasserkraftwerke, 8 Staudämme und 3 thermische Kraftwerke.

Quelle: Text Energie Ouest EOS, Januar 2007

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Stichworte Erdgas, erdgaqsbetriebene Kombikraftwerk, Generator, Gasturbine, Dampfturbine, Dampferhitzer, Kühlturm, Kühlwasser, Verdunstung, Wasserkreislauf

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