Naturwissenschaften: Physik und Umwelt |
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Windturbine im Feldmoos bei Entlebuch (Luzern) |
In
Rengg bei Entlebuch (LU) wurde eine 60 Meter hohe Windenergieanlage
installiert. Einen ergietechnischer Aufsteller für den Initianten,
Bergbauer Roland Aregger, und für die ganze Region: Die 900-Kilowatt-Turbine produziert mit Hilfe der vor Ort reichlich vorhandenen und erneuerbaren
Ressource Wind Strom für den Bedarf von rund 300 Haushalten.
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In
Zeiten steigender Ölpreise und erstarkter Warnungen vor künftigen
Stromversorgungslücken hat Entlebuch ein neues Wahrzeichen erhalten:
Es weist in die energiepolitische Zukunft. Bei strahlendem Herbstwetter
und mit Präzision wurden die drei je 26 Meter langen Rotoren in windiger
Höhe am Anlagenturm befestigt. Rund zwei Monate nach der Unwetterkatastrophe,
welche die Gemeinde Entlebuch besonders hart getroffen hat, trägt
das örtliche Klima nun zur Regionalentwicklung bei. |
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Die
Windturbine wird jährlich geschätzte 1'000'000 kWh Ökostrom produzieren - notabene klimafreundlich und zu einem markttauglichen, längerfristig
garantierten Abnahmepreis.
«Berggebiete
sind oft windreich», meint Bauherr Aregger, «ohne grosse Arbeitsbelastung
erschliesst sich dem Landwirt eine zusätzliche Einnahmequelle.»
Als willkommene Ergänzung zum sinkenden Milchpreis kann er neu und
ohne grossen Wartungsaufwand auch Wind ernten. Im übrigen erfüllt
die Windturbine alle umweltbezogenen Auflagen, insbesondere auch in Bezug
auf die Integration in die Landschaft: Eine diesbezügliche Einsprache
wurde von der Schweizer Stiftung Landschaftsschutz zurückgezogen.
Das Beispiel dürfte Schule machen.
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Unterstützt
wurde das private Windenergieprojekt durch die nicht nur in Energiefragen
innovative Gemeinde Entlebuch, durch die Regionalentwicklungsorganisation «Unesco
Biosphäre Entlebuch», durch den Schweizer Förderverein
für Windenergie «Suisse Eole» sowie durchdas Programm
«Energie Schweiz» des Bundesamtes für Energie. |
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Mit
Genugtuung verzeichnet Suisse Eole einen goldenen Herbst für die Schweizer
Windbranche. Nebst der neuen Anlage ob Entlebuch erfolgt bei Collonges
(VS) voraussichtlich Ende November 2005 die Montage einer Zwei-Megawatt-Windturbine.
Die neuen Anlagen werden imJahr zusammen rund 4,5 Millionen kWh Strom generieren.
Damit kann die gegenwärtige Windstromproduktion in derSchweiz um nahezu
50% zulegen.
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Die
erste Windenergieanlage im Kanton Luzern |
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Auf
der Liegenschaft Feldmoos, Gemeinde Entlebuch, baute der innovative Meisterlandwirt
und Jungunternehmer Roland Aregger das erste Windkraftwerk im Kanton Luzern.
Es hat im November 2005 den Betrieb aufgenommen. Durch die UNESCO-Anerkennung
als Biosphärenreservat wurde die Talschaft Entlebuch zu einer Modellregion,
in der die nachhaltige Entwicklung zu den Hauptzielen gehört. Dabei
kommt gerade der Frage der Energiegewinnung eine zentrale Bedeutung zu. |
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Im
Rahmen des Zonenplanes «Landschaft» haben die Stimmberechtigten
der Gemeinde Entlebuch die notwendigen raumplanerischen Voraussetzungen
für eine Windkraftanlage geschaffen.
Der
Gemeinderat Entlebuch konnte die entsprechende Baubewilligung erteilen.
Die Gemeindebehörde unterstützt den initiativen Jungunternehmer
aus folgenden überlegungen:
-
Windenergie ist ökologisch und erneuerbar.
-
Die Produktion von Windenergie erzeugt keinerlei Schadstoffe.
-
Windenergieanlagen benötigen wenig Fläche, die landwirtschaftliche
Nutzung ist weiterhin möglich.
-
Windenergieanlagen sind ohne Folgeschäden rückbaubar.
-
Die Produktion von Windstrom richtet sich auf regionale Wertschöpfung
aus.
Die
Windenergieanlage Feldmoos bildet eine attraktive Ergänzung des gemeindeeigenen
Allianzprojektes «Erlebnis Energie Entlebuch» Naturpark
Energie Entlebuch (LU)).
In diesem Projekt können in der Gemeinde Entlebuch unter dem Titel
«Energie: einst - heute - morgen» verschiedene Energieträger
anschaulich und direkt erlebbar gezeigt werden: u.a. Torf, Erdgas, Holz,
Wasser, Wind.Dank dieser anerkennenswerten Eigeninitiative leistet Roland
Aregger mit der Produktion von Windstrom einerseits einen wichtigen Beitrag
an eine umweltfreundliche Energieversorgung, andrerseits generiert er dadurch
ein existenzsicherndes Zusatzeinkommen auf dem Landwirtschaftsbetrieb.
Quelle:
Text Hansruedi Lipp, Gemeindepräsident Entlebuch, 2005
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UNESCO
Biosphäre Entlebuch |
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Die
Windkraftanlage im Feldmoos liegt auf dem Gebiet des Gemeindeverbandes
UNESCO Biosphäre Entlebuch (UBE) (UNESCO
Biosphäre Entlebuch LU).
Die Anlage erfüllt das regionale Windenergiekonzept, welches vom Energieforum
erarbeitet wurde. In die Erarbeitung mit einbezogen waren die Stiftung
Landschaftsschutz Schweiz (SL), Suisse Eole, sowie das BAFU und das BFE.
Mit diesem Konzept gelang es erstmals in der Schweiz, für eine Region
verbindliche Richtlinien, unter denen Windkraftnutzung möglich ist,
zu formulieren. Das Konzeptes verlangt, dass drei Bedingungen erfüllt
werden müssen:
Als erste Bedingung gilt die Räumliche Eingrenzung. Anlagestandorte
in der Kernzone sowie in lokalen bis nationalen Schutzgebieten sind ausgeschlossen.
Ebenfalls auf die Windkraftnutzung mit Netzeinspeisung verzichtet wird
in der Pflegezone der UBE. Dort sind lediglich Anlagen für Selbstversorger
denkbar.
Als zweiter Punkt muss die Massstäblichkeit in der Landschaft eingehalten
sein. Dies wurde so definiert, dass die Anlage aus wesentlichen Betrachterpositionen
wie Ortschaften, Ortsteilen oder identitätsstiftenden Gebieten mit
grossem Publikumsinteresse die massstabprägenden Landschaftselemente
um nicht mehr als einen Drittel überragen darf.
Als dritter Punkt muss die lokale Einbindung gegeben sein. Das bedeutet,
dass die lokale Bevölkerung mit der Errichtung solcher Anlagen einverstanden
ist.
Die
UNESCO Biosphäre Entlebuch ist eine Energiestadt-Region. Mit dem Label
Energiestadt verpflichten sich Städte, Gemeinden und im vorliegenden
Fall eben eine ganze Region zu einem effizienten Umgang mit Energie. Als
Arbeitsinstrument für die Umsetzung wurde in der UBE das Zielbild
Energie erarbeitet. Darin ist unter anderem festgehalten, dass der Anteil
Strom aus der Region von heute < 3% bis ins Jahr 2020 auf mindestes
20% gesteigert werden soll. Dabei soll Windenergie mit einem Beitrag von
rund einem Viertel dieser 20% einen wesentlichen Beitrag leisten.
Die
WEA Feldmoos erfüllt alle Anforderungen des regionalen Windenergiekonzeptes
und steht im Einklang mit dem Zielbild Energie. Aus der Sicht der UBE ist
dieses Projekt deshalb beispielhaft. Es zeigt, wie eine private Initiative
in enger Zusammenarbeit mit den Institutionen zu einem Ergebnis führt,
welches alle Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllt.
Quelle:
Markus Portmann, Geschäftsführer des Energieforums der UNESCO
Biosphäre, 2005
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Die
Windenergieanlage |
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Beschreibung
Die
NM 52/900 ist eine Weiterentwicklung der bewährten und hochflexiblen
Windenergie-anlagen NM 750 und NM 600, die sich für fast alle Standortbedingungen
und Klimas eignen. Mit der Lieferung von mehr als 3'000 jener Anlagentypen
war NEG Micon aus Dänemark einer der weltweit führenden Hersteller
von Windenergieanlagen dieser Grösse. 2004 wurde NEG Micon von Vestas
(DK) übernommen und die Produktpalette neu abgestimmt. Es ist zur
Zeit die kleinste von Vestas verfügbare Anlage.
Betriebsdaten
Nennleistung
900 kW
Leistungsregelung
Stall
Einschaltwind
3,5 m/s (= 12,6 km/h)
Abschaltwind
25 m/s (= 90 km/h) |
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Rotor
Rotordurchmesser
52,2 m
überstrichene
Fläche 2140 m2
Flügelanzahl
3
Rotordrehzahl
22,4 / 14,9 Umdreh./min.
Rotorplazierung
Luv-Anordnung
Turm
Typ
Konisch, Stahl, gestrichen Nabenhöhe 61,5m
Blitzschutz
Gemäss
Standard IEC 1024 Flügel Rezeptoren in den Flügelspitzen Maschinenhaus
Blitzfangstange |
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Produktionsdaten
Am
Standort Feldmoos erwarten die Betreiber anhand der Windmessungen ca. 1
GWh (1 Mio. kWh) Windstrom. Diese Energiemenge entspricht dem Verbrauch
von 250-300 Haushaltungen.
Betreibergesellschaft
der Windenergieanlage
WindPower
AG |
Eckdaten
1991-1992
Erste Windmessungen
1996-1999
Windmessungen mit 48 m Masten, diverse Vorabklärungen
1999-2003
Schaffung Sonderbauzone Windkraftanlagen
2004
Baubewilligung, Finanzierung, Gründung WindPower AG
2005
Bau Windenergieanlage |
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In
der NM52/900, sind Rotorwelle, Getriebe und Generator in einer einheitlichen
Linie innerhalb der Gondel angeordnet. Dieses Design-Prinzip bedeutet in
der Praxis, dass Betriebsbelastungen von den Lagern und der Getriebebox
optimal auf die Gondel und den Turm übertragen werden.
Quelle:
Text Schweizer Förderverein für Windenergie «Suisse Eole»
2005 |
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