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Kanton Bern - Sozialbericht 2012
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Bekämpfung der Armut im Kanton Bern: Die Schere zwischen arm und reich hat sich geöffnet
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Die Einkommen und die Vermögen der bernischen Bevölkerung sind im Jahre 2010 ungleicher verteilt als 2001. Die Einkommen der ärmsten zehn Prozent der bernischen Haushalte sind in den Jahren von 2001 bis 2010 um gut einen Fünftel gesunken. Diese Fakten aus dem Sozialbericht 2012 des Kantons Bern hat Regierungsrat Philippe Perrenoud anlässlich einer Medienkonferenz präsentiert. Für seine Strategie zur Verminderung der Armut setzt der Regierungsrat zwei Schwerpunkte: Mit sieben Massnahmen will er bestehende Instrumente optimieren und die Prävention stärken. Mit dem Sozialbericht erfüllt der Regierungsrat eine im Juni 2010 überwiesene Motion des Grossen Rates.

«Armut ist kein vorübergehendes Phänomen, das von alleine wieder verschwindet.» Das sagte der bernische Gesundheits- und Fürsorgedirektor, Regierungsrat Philippe Perrenoud, anlässlich der Präsentation des Sozialberichts 2012 «Bekämpfung der Armut im Kanton Bern». Mit dem Sozialbericht des Regierungsrates besteht nun ein Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung der bernischen Bevölkerung in den Jahren 2001 bis 2010. «Wir haben heute ein höheres Armuts- und Armutsgefährdungsrisiko als vor zehn Jahren», stellte Regierungsrat Philippe Perrenoud fest. Im Jahre 2010 waren rund 40'000 Haushalte mit Personen im Erwerbsalter arm oder armutsgefährdet, in denen rund 75'000 Menschen lebten. Zudem zeigen die Fakten, dass Armut zu einem strukturellen Dauerproblem geworden ist. Die Bekämpfung der Armut gelinge jedoch nicht von heute auf morgen, dazu sei eine langfristige Strategie mit konkreten und nachhaltigen Massnahmen erforderlich. Die Strategie des Regierungsrates ist es, Bestehendes zu optimieren und die Armutsprävention zu verstärken. Dazu Regierungsrat Perrenoud: «Die Antwort auf steigende Sozialhilfekosten ist nicht, die Leistungen zu senken, sondern in die Prävention zu investieren, damit Sozialhilfeleistungen möglichst erst gar nicht bezogen werden müssen.»

Die Einkommen der Ärmsten gingen massiv zurück

Die Armuts- und die Armutsgefährdungsquoten sind von 2001 bis 2008 stetig gestiegen. Seither haben sich diese Quoten auf hohem Risiko stabilisiert. Für eine Person im Erwerbsalter ist die Armutsgefährdungsquote in den Jahren von 2001 bis 2010 von zehn auf zwölf Prozent gestiegen. In der gleichen Zeitspanne sind die Einkommen der ärmsten zehn Prozent der Haushalte um gut einen Fünftel zurückgegangen, während die mittleren und oberen Einkommen leicht gestiegen oder zumindest nicht gesunken sind. Menschen mit einem tiefen Einkommen verfügen oft über geringe berufliche Qualifikationen. Sie haben es zunehmend schwer, eine Arbeitsstelle zu finden. Mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel sind ihre Arbeitsplätze wegrationalisiert oder ausgelagert worden. Dies bestätigt, dass eine gute Ausbildung und Chancengleichheit in der Bildung wichtige Voraussetzungen für eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt und damit zur Senkung des Armutsrisikos sind.

In den drei Sozialberichten des Kantons Bern hat sich stets gezeigt, dass alleinerziehende Frauen das höchste Armutsrisiko tragen. Bei einer alleinerziehenden Frau mit zwei Kindern lag es 2010 bei 29 Prozent und bei einer alleinerziehenden Frau mit drei Kindern bei mehr als 40 Prozent. Bei einem Ehepaar mit drei Kindern lag dieses Risiko bei rund zwölf Prozent.

Zudem ist das Armutsrisiko von Personen im Alter zwischen 51 und 60 Jahren besonders stark gestiegen. Die Armutsgefährdungsquote war im Jahr 2010 rund um die Hälfte grösser als 2001. Dies ist insbesondere auf eine mangelnde Integration in den Arbeitsmarkt zurückzuführen, sei es aufgrund struktureller Veränderungen, einer fehlenden Berufsbildung oder gesundheitlicher Probleme.

Sieben Massnahmen zur Verminderung der Armut

Zusätzlich zu den Fakten über die wirtschaftliche Situation der bernischen Bevölkerung enthält der Sozialbericht 2012 eine Palette von Massnahmen, die zur Verminderung der Armut beitragen soll. Damit erfüllt der Regierungsrat die Forderung des Grossen Rates, gestützt auf die Analyse der Sozialberichterstattung einen Massnahmenplan zur Bekämpfung der Armut zu erstellen. Wegen der gegenwärtigen finanziellen Lage des Kantons hat der Regierungsrat die Massnahmen priorisiert. Er schlägt sieben Massnahmen vor, die etappenweise umgesetzt werden sollen. Darunter befindet sich unter anderem die Harmonisierung der Stipendien und der Sozialhilfe, die Schaffung einer Beratungskette und Begleitung von Jugendlichen bis zu einer Anschlusslösung nach der Ausbildung und der weitere Ausbau schulergänzender Kinderbetreuung. Die Umsetzung aller sieben Massnahmen würde im Endeffekt jährliche Kosten von insgesamt zehn Millionen Franken auslösen.

Vorgesehen ist, dass der Grosse Rat den Massnahmenplan in der Junisession 2013 diskutiert. Auch in der für den Kanton finanziell schwierigen Zeit müsse diese Diskussion geführt werden, ist Regierungsrat Philippe Perrenoud überzeugt, «weil wir es uns als Gesellschaft nicht leisten können, dass rund ein Zehntel der Bevölkerung in prekären Verhältnissen lebt und von einer angemessenen Teilhabe am sozialen und wirtschaftlichen Leben ausgeschlossen ist.»

Quelle: Text Kanton Bern, Gesundheits- und Fürsorgedirektion, Dezember 2012
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Einkommen der ärmsten Haushalte Armutsgefährdung der Altersgruppen
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Armutsgefährdung nach Haushalten Armutsgefährdung der Haushalten
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Kanton Bern
Quelle: Kanton Bern, Gesundheits- und Fürsorgedirektion
Armut im Kanton Bern kurz erklärt
Zahlen, Fakten und Analysen: Kernaussagen aus dem Sozialbericht 2010
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Armut im Kanton Bern kurz erklärt
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Kanton Bern
Quelle: Kanton Bern, Gesundheits- und Fürsorgedirektion
Bekämpfung der Armut im Kanton Bern
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Sozialhilfebericht 2012
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Statistik-eDossier: Eine Orientierungshilfe zum Thema
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Statistik-eDossier
Statistik-eDossier: Alter und Soziale Sicherheit
2. Auflage, 4. November 2005
Das vorliegende eDossier wurde vom Bundesamt für Statistik Schweiz verfasst und zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
Das vorliegende eDossier enthält eine Zusammenstellung von statistischen Daten und Analysen zu verschiedenen relevanten Aspekten des Alters. Es soll dazu beitragen, sich vertieft über dieses Thema zu informieren. Aktualisierte Versionen dieses eDossiers werden im Portal Statistik Schweiz: www.statistik.admin.ch für den download publiziert, und zwar auf der Themenhomepage Soziale Sicherheit oder direkter Link: www.socialsecurity-stat.admin.ch).
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