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Schulreformen
im Kanton Aargau |
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Die
Befürwortenden und Ablehnenden der beiden Strukturvorlagen "der Einführung
der Basisstufe und der Reform der Oberstufe" halten sich ungefähr
die Waage. Dass Reformbedarf besteht, dürfte weit gehend unbestritten
sein:
Der
Schuleintritt ist für viele Kinder schlecht gelöst, das Ansehen
und die Leistungen der Realschule befriedigen niemand, die Harmonisierung
der Schulstrukturen und damit die Verlängerung der Primarschule auf
sechs Jahre ist eine Vorschrift der Eidgenössischen Verfassung. Doch
was Regierung und Parlament zur Problemlösung vorschlagen, vermag
keine breite Mehrheit zu überzeugen. Trotzdem muss anerkannt werden,
dass rund die Hälfte der Lehrpersonen zu einschneidenden Veränderungen
bereit ist. Das wären diese kaum, wenn nicht tatsächlich Handlungsbedarf
besteht.
Es
ist unerlässlich, eine deutliche Mehrheit der Lehrpersonen zu gewinnen
für eine so grosse Reform, wie sie das Bildungskleeblatt darstellt.
Denn der Erfolg einer Schulreform ist nicht mit der Zustimmung bei der
Volksabstimmung gegeben, sondern erst durch die gute Umsetzung in der Schulwirklichkeit.
Dazu ist die engagierte Mitarbeit der Lehrpersonen nötig. Um diese
Mehrheit zu gewinnen, braucht es eine Reform in verkraftbaren Schritten,
es braucht den Dialog mit den Andersdenkenden und es braucht insbesondere
die Lösung der anstehenden Personalprobleme in der Schule.
Die
heutige aargauische Volksschule weist eben nicht nur Strukturprobleme auf,
sondern auch personale. Die Lehrpersonen sind zeitlich und psychisch überlastet.
Sie leisten eine durchschnittliche
unbezahlte überzeit von 25%, ihre Burnout-Gefährdung mit 20% ist ausserordentlich hoch, 30% der Klassenlehrpersonen sind auf
Grund ihrer beruflichen Verschleisserscheinungen nicht mehr in der Lage,
auf die Anliegen ihrer Klasse einzugehen. Nur wenn diese Probleme gelöst
sind, dürfte bei der Mehrheit der Lehrpersonen sowohl die Bereitschaft
als auch die Möglichkeit bestehen, grosse Reformen gewinnbringend
umzusetzen.
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Quelle:
Text AARGAUISCHER LEHRERINNEN-UND LEHRER-VERBAND alv, März 2009 |
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