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Armut
in der Schweiz |
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Armut Schweiz |
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Armut Schweiz |
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Kinderarmut
in den meisten OECD-Ländern angestiegen |
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Die
Schweiz liegt im Vergleich mit 26 Mitgliedländern der Organisation
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) punkto Kinderarmut
zwar an fünftbester Stelle. Die vier skandinavischen Länder Dänemark,
Finnland, Schweden und Norwegen schneiden weltweit am besten ab. Sie belegen
die Plätze 1 bis 4. |
In
den meisten OECD-Ländern nimmt die Kinderarmut zu. Dies zeigt der
heute veröffentliche UNICEF-Bericht "Kinderarmut in reichen Ländern".
In 17 von 24 OECD-Ländern ist die Zahl der Kinder, die in Armut leben,
gestiegen - am stärksten in Polen mit 4,3 Prozent. Die Schweiz
steht mit einer Kinderarmutsrate von 6,8 Prozent an 5. Stelle. Insgesamt
leben in den am meisten entwickelten Ländern heute zwischen 40 und
50 Millionen Kinder in Armut. Der Bericht zeigt ausserdem, dass gezielte
Familienunterstützung und Sozialleistungen die Kinderarmut verringern
können.
Dass
Kinder in Armut aufwachsen, ist auch in so genannt reichen Nationen ein
Thema. Besorgnis erregend ist nicht nur die Tatsache, dass es Kinderarmut
gibt. Beunruhigender ist vielmehr, dass die Rate der von Armut betroffenen
Kindern in den 90er-Jahren zugenommen hat: Insgesamt 17 von 24 OECD-Ländern
weisen heute eine höhere Kinderarmut auf als 1990. Besonders betroffen
ist Polen, wo die Kinderarmut um 4,3 Prozent gestiegen ist. Aber auch in
Ländern wie Belgien oder Deutschland hat die Zahl der armutsbetroffenen
Kinder um 3,9 respektive 2,7 Prozent zugenommen. Dies zeigt der heute veröffentlichte
UNICEF-Bericht "Kinderarmut in reichen Ländern", welcher die Situation
in den OECD-Ländern vergleicht und von UNICEF Schweiz mit unterstützt
wurde.
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In
der Schweiz sei die staatliche Unterstützung für Familien sehr
gering. Das Schweizerische Arbeiterhilfswerk (SAH) schreibt, dass eine
Untersuchung des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) zu den von
Armut betroffenen Erwerbstätigen den Kinderschutz Schweiz davon ausgehen
lasse, dass zwischen 200'000 und 250'000 armutsbetroffene Kinder in der
Schweiz lebten. |
Ausschlaggebend
für den Ländervergleich ist das mittlere Einkommen (Medianeinkommen).
Als arm bezeichnet werden Familien, die weniger als 50 Prozent des Medianeinkommens
verdienen. Im Ländervergleich schneiden Dänemark und Finnland
am besten ab: In den beiden Ländern sind 2,4 respektive 2,8 Prozent
der Kinder von Armut betroffen. Am unteren Ende stehen hingegen Mexiko
mit 27,7 Prozent und die USA mit 21,9 Prozent. Die Schweiz liegt im Vergleich
mit 26 OECD-Ländern mit 6,8 Prozent zwar an 5. Stelle. Die Kinderarmut
ist jedoch fast drei Mal so hoch wie in Dänemark, das die geringste
Armutsrate der OECD-Länder aufweist.
"Der
Bericht widerlegt die gängige Vermutung, dass die Armut in den am
meisten entwickelten Ländern abnimmt", so Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin
von UNICEF Schweiz. Lediglich 4 OECD-Länder weisen sinkende Kinderarmutsraten
auf: Australien, Norwegen, England und Amerika. Am stärksten abgenommen
hat die Kinderarmut in England mit 3,1 Prozent. Die Schweiz ist in diesem
Vergleich nicht erwähnt, da keine entsprechenden Zahlen vorhanden
sind. Wichtige Indikatoren für die Kinderarmut, wie etwa die Zuwachsrate
in den 90er-Jahren, können daher nicht gemessen werden.
Verschiedene
Faktoren
Soziale
Trends, Arbeitsmarktbedingungen und staatliche Leistungen bestimmen laut
Bericht das Ausmass der Kinderarmut. Gerade die staatliche Unterstützung
spielt eine wichtige Rolle: Dank Sozialleistungen an Arbeitslose oder schlecht
Verdienende kann die Kinderarmutsrate im Schnitt um 40 Prozent gesenkt
werden. Entscheidend ist jedoch nicht nur die Höhe, sondern auch die
Art der staatlichen Unterstützung: In Ländern mit den tiefsten
Kinderarmutsraten wie Dänemark, Finnland und Norwegen bewirkt gezielte
staatliche Hilfe gar eine Reduktion um 80 Prozent.
Der
UNICEF-Bericht zeigt auch auf, wie sich die Lenkung der staatlichen Unterstützungsleistungen
über die Zeit verändert hat. In Ländern, deren Hilfsleistungen
um mehr als 1 Prozent gestiegen sind, wurde die gezielte Unterstützung
von Familien im Schnitt nur gerade um 0,05 Prozent erhöht. Ein Grossteil
der Erhöhungen kam älteren Menschen oder dem Gesundheitswesen
zugute. In Ländern, die ihre Sozialausgaben gesenkt haben, nahm der
Anteil spezifischer Unterstützungsleistungen für Kinder - mit
Ausnahme von Schweden - leicht zu. Gesamthaft gesehen ging der Anteil,
der spezifisch für Kinder aufgewendet wurde, in den letzten 15 Jahren
tendenziell zurück.
"Kinder
haben ein Recht auf einen angemessenen Lebensstandart"
Verschiedene
OECD-Staaten haben der Kinderarmut in den letzten Jahren zwar grössere
Beachtung geschenkt, dennoch bleibt das Gesamtbild gemischt, nicht zuletzt
weil die Kinderarmut in der Mehrzahl der OECD-Länder während
der 90er-Jahre zugenommen hat. Der UNICEF-Bericht fordert deshalb nicht
nur, dass sich die Regierungen um bessere Daten und klarere Zielsetzungen
bemühen, sondern auch dass sie ihre Unterstützungsleistungen
gezielter zugunsten von Kindern einsetzen.
Die
Forderung entspreche der Konvention über die Rechte des Kindes, so
Elsbeth Müller: "Mit ihr haben sich die 192 Nationen, darunter auch
die Schweiz, verpflichtet, jedem Kind das Recht auf einen Lebensstandard
anzuerkennen, der seiner körperlichen und geistigen Entwicklung angemessen
ist."
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Quelle:
UNICEF Schweiz 2005 |
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