Armut
Armut in der Schweiz
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Armut Schweiz - Working Poor
"Working Poor" im Jahr 2005
"Working Poor" Definition
Armut Schweiz - Working Poor
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Caritas Schweiz Weniger Arme in der Schweiz?
Thema: Gesellschaft, Gesundheit & Soziales
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Working Poor: Armut trotz Erwerbstätigkeit

Die Armutsquote der 20-59-Jährigen sowie die Working-Poor-Quote haben zwischen 2000 und 2005 tendenziell abgenommen. Sie folgten der Entwicklung der Konjunktur. Einige Bevölkerungsgruppen sind von der Armut überdurchschnittlich betroffen, insbesondere Alleinerziehende, kinderreiche Familien, unqualifizierte Erwerbstätige und Selbständige.

"Working Poor" im Jahr 2005
Die Armut hat während der ersten Hälfte des Jahrzehnts abgenommen. Die Armutsquote sank zwischen 2000 und 2005 von 9,1 Prozent auf 8,5 Prozent und die Working- Poor- Quote von 5 Prozent auf 4,2 Prozent.

Die stärkste Abnahme war zwischen 2000 und 2002 zu verzeichnen, was auf eine günstige Konjunktur bzw. eine sinkende Arbeitslosenquote zurückzuführen ist. Es lässt sich feststellen, dass die Working-Poor-Quote mit einer gewissen Verzögerung auf die Konjunktur reagiert. Bestimmte Bevölkerungsgruppen haben eine viel grössere Wahrscheinlichkeit, Working-Poor zu sein. Gemäss der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2005 sind die folgenden soziodemografischen und beruflichen Gruppen überdurchschnittlich betroffen: Alleinerziehende (10,3%), kinderreiche Familien (16,5%), Selbständige (9,2%), insbesondere Selbständige ohne Angestellte (12,8%), Erwerbstätige ohne nachobligatorische Ausbildung (11,4%), mit einem befristeten Vertrag (8,4%), nach einem Erwerbsunterbruch (7,5%) und Personen ausländischer Staatszugehörigkeit (8,5%).

Armutsgrenze(n) und Armutsbereich
Um der Schwierigkeit der sehr dichten Einkommensverteilung in den unteren Bereichen zu begegnen, wird ein Einkommensspektrum, d.h. ein Armutsbereich definiert:

Die untere Grenze bildet die Summe aus Mietkosten, obligatorischer Krankenkassen-Grundprämie und Grundbedarf. Diese Untergrenze wird als Grenze harter finanzieller Entbehrung bezeichnet. Um gewissen weiteren notwendigen Ausgaben Rechnung zu tragen (beispielsweise verschiedene Versicherungsprämien), wird dieser Summe ein fixer Betrag hinzugerechnet, nämlich 100 Franken pro Monat pro Haushaltsmitglied, das das 16. Lebensjahr vollendet hat. Dieser zweite Wert bildet die Armutsgrenze, auf ihrer Grundlage wird die Armutsquote berechnet. Das BFS orientiert sich an den Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS). Diese beinhalten breit akzeptierte Referenzwerte für die Bestimmung von Sozialhilfeleistungen in den Kantonen und Gemeinden. Sie wurden aber nicht zu statistischen Zwecken entwickelt; daher müssen einige Annahmen getroffen werden, mittels welcher die SKOS-Richtlinien operationalisiert werden können.


Die Untersuchung stützt sich auf die Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung SAKE. Die Erhebung von 2005 umfasste 51'791 befragte Personen der ständigen WohnBevölkerung. Für die vorliegende Untersuchung konnten 17'330 Beobachtungen ausgewertet werden. Für Längsschnittbetrachtungen wurden auch die Daten der Erhebungen seit 2000 beigezogen.

Quelle: Text Bundesamt für Statistik (BFS), 2007

2005: Weniger Arme in der Schweiz - aber wieso?
Das Bundesamt für Statistik verbreitet heute eine positive Meldung: Die Zahl der Armen im Erwerbsalter ist zurückgegangen. 2005 zählten 8,5 Prozent im Alter von 20 bis 59 Jahre zu dieser Gruppe, im Vorjahr waren es gemäss BFS 9,1 Prozent.

Am stärksten betroffen von Armut sind Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Selbständige und Erwerbstätige mit geringer Bildung.

Aus Sicht der Caritas ist es erstaunlich und erklärungsbedürftig, dass das Bundesamt für Statistik offenbar änderungen an der Berechnungsgrundlage vorgenommen hat. Frühere offizielle Statistiken des BFS wiesen für das Jahr 2003 noch eine Armutsquote von 13 Prozent aus. Die heutige Medienmitteilung spricht für das Jahr 2003 dagegen rückwirkend von einer Armutsquote von 8,3 Prozent. Wie es dazu kommt, dass die Statistik rund 40 Prozent weniger Arme gegenüber früheren offiziellen Angaben ausweist, lässt sich aus der Mitteilung nicht erschliessen.

Quelle: Text Caritas Schweiz, 02.04.2007

Weiterführende Informationen
Junge Erwachsene in Schwierigkeiten
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