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Armut
in der Schweiz |
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Schweiz Armut |
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Schweiz Armut |
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Sozialstaat
Schweiz: Altersarmut 2009 |
Pro
Senectute veröffentlicht Studie zur Altersarmut |
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Altersarmut
in der Schweiz: Gibt es das noch - trotz AHV und Ergänzungsleistungen?
Heutige Armut lässt sich nicht mit früheren Verhältnissen
vergleichen, aber sie ist weiterhin vorhanden. Die Studie «Leben
mit wenig Spielraum. Altersarmut in der Schweiz» von Pro Senectute
vermittelt Eindrücke einer verdrängten Wirklichkeit.
Der
grösste Teil der Rentnerinnen und Rentner in der Schweiz geniesst
dank sozialpolitischer Errungenschaften eine hohe materielle Sicherheit.
Aber längst nicht alle älteren Menschen leben im Wohlstand.
In
keiner Altersgruppe sind Einkommen und Vermögen ungleicher verteilt
als bei den über 60-Jährigen. Rund zwölf Prozent der Altersrentnerinnen
und -rentner benötigen Ergänzungsleistungen (EL) - würden
somit zu den Armen zählen, wenn es diesen Sozialtransfer nicht gäbe.
Schätzungsweise drei bis vier Prozent der Altersbevölkerung bleiben
trotz EL arm.
Pro
Senectute kennt die Problematik von Armut im Alter gut. Viele jener rund
34'000 Männer und Frauen, die alljährlich bei den Sozialberatungsstellen
der Pro-Senectute-Organisationen Rat und Hilfe suchen, leben in finanziell
äusserst knappen Verhältnissen. Pro Senectute engagiert sich
auf vielfältige Weise gegen die Altersarmut und setzt sich für
den Anspruch auf angemessene Existenzsicherung im Alter ein.
Sozialberatung ist eine Kernleistung von Pro Senectute. Sie steht im Zentrum des diesjährigen
Schwerpunktes ihrer öffentlichkeitsarbeit. Im Rahmen dieses Schwerpunktthemas
veröffentlicht Pro Senectute eine Studie unter dem Titel «Leben
mit wenig Spielraum. Altersarmut in der Schweiz». Autoren sind die
Soziologin Amélie Pilgram und Kurt Seifert, Leiter des Bereichs
Forschung & Grundlagenarbeit von Pro Senectute Schweiz.
Die
Studie beruht auf der Darstellung des aktuellen Kenntnisstandes zur wirtschaftlichen
Lage der Rentnerinnen und Rentner in unserem Land. Ausserdem gibt sie Einblick
in die Tätigkeit der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in der
Sozialberatung von Pro Senectute mit von materiellen und anderen Problemen
betroffenen Menschen. In der Studie werden Vorschläge zur weiteren
Verminderung der Altersarmut unterbreitet.
Altersarmut:
Diagramme |
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Die
wichtigsten Fakten und Aussagen der Studie |
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Trotz
Dreisäulensystem und Ergänzungsleistungen: immer noch Altersarmut
in der Schweiz |
Dies
hat mit dem Nicht-oder nur teilweisen Bezug von zustehenden Bedarfsleistungen
zu tun - aber auch damit, dass die Ergänzungsleistungen (EL) und allfällige
kantonale bzw. kommunale Zusatzleistungen nicht alle notwendigen Lebenshaltungskosten
abdecken. Zudem können so genannte Schwelleneffekte auftreten,
wenn die Einkünfte der Betroffenen knapp über dem im Gesetz festgelegten
Existenzminimum liegen, das frei verfügbare Einkommen aber kleiner
ist als jenes von EL-Bezügerinnen und Bezügern.
Gemäss
Berechnungen des Altersexperten François Höpflinger bleiben
drei bis vier Prozent der Altersrentnerinnen und -rentner trotz EL arm.
Rund
12 Prozent der Altersrentnerinnen und -rentner in der Schweiz benötigen
Ergänzungsleistungen, würden somit zu den Armen zählen,
wenn es diese Transferleistungen nicht gäbe.
Die
OECD rechnet sogar mit einem Armutsanteil von 18 Prozent der AltersBevölkerung
(vor Transferleistungen).
Das
medial verbreitete Bild der «reichen Rentner» trifft nur einen
Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Eine Minderheit von Rentnern
und Rentnerinnen in wirtschaftlich sehr guten Verhältnissen prägt
heute die öffentliche Wahrnehmung des Alters. Weniger
Beachtung findet die Tatsache, dass in keiner Altersgruppe Einkommen und
Vermögen ungleicher verteilt sind als bei den über 60-Jährigen.
Während jedes fünfte Rentnerpaar über ein Bruttovermögen
von über einer Million Franken verfügt, besitzt jeder zehnte
Rentnerhaushalt weniger als 10'000 Franken Vermögen. Die Chancen,
Vermögen zu bilden bzw. es nach der Pensionierung erhalten zu können,
sind nicht zufällig verteilt, sondern hängen mit dem sozialen
Status zusammen.
Für
einen beachtlichen Teil der Rentnerhaushalte sind die verfügbaren
Alterseinkommen kleiner geworden, weil der Anteil von Zwangsausgaben wie
Steuern und Sozialversicherungen sowie der Miete und Nebenkosten am Gesamteinkommen
seit 1990 stetig zugenommen hat. Fälle
von Verschuldung im Alter nehmen derzeit deutlich zu.
Armut
bedeutet für viele Betroffene neben materieller Einschränkung
vor allem ein Mehr an Zwängen und ein Weniger an Wahlfreiheiten.
Die
Stiftung «Pro Senectute» kennt durch die Tätigkeit der
Sozialberatung deren Probleme sehr genau. Viele jener rund 34'000 Frauen
und Männer, die alljährlich bei den ca. 130 Sozialberatungsstellen
von Pro Senectute Rat und Hilfe suchen, leben in finanziell äusserst
knappen Verhältnissen. Oft liegt der Ursprung ihrer wirtschaftlichen
Benachteiligung in Umständen, die weit in der Lebensgeschichte zurückliegen.
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen spielen dabei ebenso eine Rolle wie
biographische Ereignisse.
Sosehr
sich die Notlagen vieler armutsbetroffener älterer Menschen auch gleichen:
Altersarmut
ist keine einheitliche Erfahrung, sondern wird auf unterschiedliche Weise
erlebt. Ihre subjektiven Armutserfahrungen reichen vom Gefühl, in
den Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe beschränkt
zu sein, bis hin zum Verlust der Hoffnung auf ein würdiges Leben und
Sterben - und damit zur Infragestellung ihrer Identität im innersten
Kern.
Die
Stiftung Pro Senectute engagiert sich auf vielfältige Weise gegen
die Altersarmut.
In
der Sozialberatung finden ältere Menschen mit wirtschaftlichen und
anderen Problemen eine niederschwellige Anlaufstelle, die ihnen weiterhilft.
Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter von Pro Senectute machen für
ihre Klientinnen und Klienten sozialversicherungsrechtliche Ansprüche
geltend und unterstützen sie gegebenenfalls auch finanziell - durch
Mittel der Individuellen Finanzhilfe, welche der Bund zur Verfügung
stellt, sowie stiftungseigene Ressourcen. Jährlich rund 15'000 Personen
sind auf solche Zuschüsse angewiesen. Die Sozialberatung vermittelt
Kontakte zu anderen Dienstleistungen von Pro Senectute und unterstützt
ihre Klientinnen und Klienten bei der Aktivierung ihrer eigenen Kräfte
zur Veränderung ihrer Lage. Pro Senectute setzt sich für den
Anspruch auf angemessene Existenzsicherung ein - und bleibt damit ihrer
über 90-jährigen Geschichte treu, auch wenn sich die heutige
Altersarmut in Ausmass und Gestalt von jener zu Beginn des 20. Jahrhunderts
deutlich unterscheidet.
Die
Studie sieht sozialpolitischen Handlungsbedarf im Bereich der Steuergesetzgebung
und plädiert für einen Ausbau der Ergänzungsleistungen.
Steuerverpflichtungen
gehören zu den häufigsten Risikofaktoren für Armut im Alter.
Kommt hinzu, dass die geltende Steuergesetzgebung Rentnerhaushalte je nach
Wohnort und Zusammensetzung des Einkommens sehr ungleich behandelt. Eine
einheitliche Regelung zur Steuerentlastung von Rentnerhaushalten mit tiefen
Einkommen wäre deshalb dringend nötig. Die Ergänzungsleistungen
haben in den vergangenen Jahren mit den steigenden Kosten für Miete
und Energie nicht Schritt gehalten. Eine Anpassung der Wohnzuschüsse
im Bundesgesetz über Ergänzungsleistungen zur Alters-, Hinterlassenen-und
Invalidenversicherung (ELG) wäre jetzt fällig. Die Studie schlägt
ausserdem vor, einen soziokulturellen Grundbedarf im ELG zu verankern.
Sie fordert unter anderem auch eine Garantie gegenüber Fürsorgeabhängigkeit
aufgrund von Pflegebedürftigkeit im Alter. Die Studie sieht weitere
Handlungsmöglichkeiten der privaten Altershilfe beim Ausbau treuhänderischer
Begleitdienste.
Pro
Senectute |
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Pro
Senectute ist die grösste Fach- und Dienstleistungsorganisation der
Schweiz im Dienst der älteren Menschen. Die 1917 gegründete Stiftung
richtet ihre Tätigkeit am Wohl, der Würde und den Rechten der
älteren Menschen aus. Pro Senectute ist in jedem Kanton mit einer
Geschäftsstelle und national mit rund 130 Beratungsstellen präsent.
Pro Senectute ist eine von der Stiftung ZEWO zertifizierte gemeinnützige
Organisation.
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Quelle:
Text Pro Senectute, Mai 2009 |
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Weitere Informationen |
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Externe
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Bundesamt
für Statistik BfS
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