Suchprobleme
und soziale Probleme |
Eine
Studie des psychiatrischen Dienstes für Kinder und Jugendliche der
Universität Lausanne (SUPEA) im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit
BAG zeigt, dass Jugendliche, die regelmässig Tabak, Alkohol und Cannabis
konsumieren, häufig psychische Probleme und Auseinandersetzungen mit
den Eltern und ihrem Umfeld haben.
Das
Forscherteam hat während 3 Jahre insgesamt 102 Jugendliche im Alter
von 14 bis 19 Jahren untersucht, die regelmässig psychoaktive Substanzen
- vor allem Cannabis - konsumieren. Die regelmässigen Konsumenten
machen rund 10 Prozent der Jugendlichen in der Schweiz aus. Sie sind eine
sehr homogene Gruppe.
Zwei
Drittel der befragten Jugendlichen konsumieren täglich Cannabis. Alkohol
wird vor allem am Wochenende getrunken. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen,
die Zigaretten rauchen, tut dies in grosser Menge: 10 bis 20 Zigaretten
pro Tag.
Beim
Tabak setzt der Konsum bereits im Alter von 13 Jahren ein. Alkohol wird
ab 14-15 Jahren getrunken. Der Cannabis-Konsum folgt später.
Gemäss
der Studie haben Jugendliche mit moderatem Konsum weniger psychologische,
soziale und familiäre Probleme oder Gesetzes-Konflikte. Umgekehrt
sind Jugendliche mit intensivem oder steigendem Konsum mit grösseren
Schwierigkeiten konfrontiert. "Konsumation und Probleme entwickeln sich
parallel", betonen die Forscher. Es gebe allerdings keine Hinweise darauf,
wo die Ursache und wo die Wirkung liege.
Die
Mehrheit der Mädchen und etwa die Hälfte der Knaben kennen Phasen
starker Bedrücktheit. Mädchen neigen in depressiven Phasen zu
Suizidversuche oder Essstörungen auf. Bei den Knaben lässt sich
eher gewalttätiges Verhalten feststellen. |
Drogenkonsum:
Polizeiliche Verzeigungen |
In
der Schweiz werden wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz
werden jährlich rund 45 000 Personen verzeigt. Die meisten wegen Konsums
illegaler Drogen, zwei Drittel allein wegen Kiffens. Der Grossteil der
polizeilichen Verzeigungen betrifft ausschliesslich den Konsum von Betäubungsmitteln,
und zwar vor allem von Cannabis. Die Zahl der Verzeigungen hat im vergangenen
Jahrzehnt kontinuierlich zugenommen, wobei vor allem Minderjährige
für diesen Anstieg sorgten. 67 Prozent wurden wegen Kiffens verzeigt,
22 Prozent wegen Heroinkonsums, 17 Prozent wegen Kokainmissbrauchs und
6 Prozent wegen anderen Substanzen.
Die
Zahl der Verzeigungen wegen Cannabiskonsums hat sich seit 1990 mehr als
verdoppelt, und zwar von 12 000 Fällen auf rund 30 000 Fälle
im Jahre 2001. Die Verzeigungen wegen Handels mit Cannabisprodukten blieben
dagegen mit 2400 Fällen pro Jahr stabil.
Anders
das Bild bei den "harten" Drogen: Hier hat sich die Tendenz bei den Verzeigungen
wegen Konsums oder Handels in den neunziger Jahren umgekehrt. Beim Heroin
und der anderen Opiaten erhöhte sich die Zahl der Verzeigungen bis
1993 stark auf 27 000, um danach stetig auf 12 000 zurückzugehen.
Die
Zahl der Verzeigungen von Erwachsenen hat sich zwischen 1990 und 1993 verdoppelt
und sich danach bei rund 40 000 Fällen pro Jahr stabilisiert. Die
Zahl der Verzeigungen von Minderjährigen ist hingegen kontinuierlich
1250 auf 6150 Fälle gestiegen. Rund 90 Prozent betreffen lediglich
den Konsum von Drogen.
Quelle:
Merkblatt der Gesundheitsförderung Baselland. |