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Schweizer Jugend Suchtmittel |
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Schweizer Jugend Suchtmittel |
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Fast
die Hälfte der Jugendlichen hat schon gekifft |
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Eine
BAG-Studie zeigt auf, dass das durchschnittliche Einstiegsalter zum Genuss
von Cannabis bei den Jugendlichen heute bereits bei 14,5 Jahren liegt;
1995 lag es noch bei 16,5 Jahren.
Die
Cannabisstudie des BAG analysierte erstmals umfassend die Thematik des
Risikokonsums für die Schweiz.
Die
Ergebnisse lassen aufhorchen: Von den 5000 befragten Jugendlichen zwischen
13 und 29 Jahren hat fast die Hälfte die Droge schon versucht. 13,2
Prozent der untersuchten Altersgruppe kifft regelmässig.
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Man
muss also davon ausgehen, dass in einem durchschnittlichen Schülerjahrgang
von 80 000 Mädchen und Knaben fünf Prozent - heisst: 4000 Jugendliche
- chronische Kiffer sind.
Etwa
ein Drittel aller aktuell Cannabis Konsumierenden zwischen 13 und 29 Jahren
müssen gemäss CUDIT als problematisch Konsumierende eingestuft
werden. Setzt man für den problematischen Konsum engere Kriterien
an, so weisen immerhin gut 12% der aktuell Konsumierenden Beschwerden auf.
Diese Personen konsumieren fast alle täglich. |
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Studie
des BAG: Cannabis-Monitoring |
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Cannabiskonsum
ist in der Schweiz insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
relativ weit verbreitet. In den 1990er Jahren ist die Konsumrate deutlich
gestiegen; für die letzten drei bis vier Jahre gibt es keine vergleichbar
eindeutigen Ergebnisse. Eine deutlich wahrnehmbare Gruppe der Konsumierenden
erfährt Probleme durch ihren Konsum. Mit der hohen Konsumprävalenz
einher geht eine leichte Verfügbarkeit von Cannabis in der Schweiz.
Der THC Gehalt ist relativ hoch. Verbesserungen sowohl im präventiven
wie im therapeutischen Bereich scheinen aus den verschiedenen Teilstudien
heraus einheitlich und deutlich angezeigt. |
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Verschiedene
Studien konnten belegen, dass mit der Lebenszeitprävalenz (jemals
konsumiert?) auch die Jahres-, Monats- oder Wochenprävalenzen ansteigen
(z.B. Gmel et al., 2004). So ist beispielweise die Wochenprävalenz
des Cannabisgebrauchs gemäss SGB zwischen 1992 und 2002 noch stärker
angestiegen als die Lebenszeitprävalenz (SFA, 2004). Vermehrter Cannabiskonsum
in der Schweiz lässt sich also nicht ausschliesslich auf zunehmenden
Probierkonsum zurückführen.
Gemäss
der ersten Erhebungswelle des Cannabismonitors aus dem Jahre 2004 haben
46.1% der 13- bis 29-Jährigen in der Schweiz bereits Cannabis konsumiert
und 13.3% in dieser Altersgruppe sind aktuell Konsumierende, d.h. sie haben
innerhalb der letzten sechs Monate Cannabis geraucht bzw. zu sich genommen.
Schätzungen der Schweizerischen Gesundheitsbefragungen (SGB) liegen
für vergleichbare Altersgruppen in der Regel unterhalb dieser Zahlen,
jene aus Schülerbefragungen (ESPAD, HBSC, SMASH) dagegen deutlich
darüber (Currie et al., 2004; Hibell et al., 2004; SFA, 2004; Narring
et al., 2003). Einheitlich zeigt sich jedoch in allen Studien, dass die
Schweiz beim Cannabiskonsum im internationalen Vergleich eine Spitzenposition
einnimmt (Currie et al., 2004; Hibell et al., 2004; UNODC, 2004). |
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Aussagen
zum Cannabiskonsum |
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Der
Cannabiskonsum, wie auch derjenige von Alkohol, wird von Jugendlichen weitgehend
"banalisiert", d.h. in seinen Konsequenzen herab gespielt.
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Die
Verfügbarkeit von und der Zugang zu Cannabis erweisen sich als einfach. Der Cannabismarkt ist je nach Kanton anders strukturiert, jedoch nach wie
vor vom Markt anderer illegaler Substanzen weitgehend getrennt.
Im
Hinblick auf den Cannabiskonsum bestätigen die Aussagen der ExpertInnen
die Ergebnisse aus Befragungen von Jugendlichen (Gmel et al., 2004; Narring
et al., 2003; Schmid et al., 2003; EMCDDA, 2004):
demnach
beginnt der Konsum immer früher und ist weit verbreitet, wobei jedoch
eine grosse Mehrheit Gelegenheitskonsumierende sind. |
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Eine
Minderheit konsumiert jedoch sehr intensiv. Ausser Jugendlichen aus der
AllgemeinBevölkerung wurden zwei spezielle Gruppen mit erhöhtem
Cannabisgebrauch identifiziert: Heroin- und Kokainkonsumenten sowie Personen,
die sich wegen umschriebener Diagnosen in psychiatrischer Behandlung befinden
(vor allem depressive und psychotische Störungen).
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Die
grosse Mehrheit der Experten/innen aus den Bereichen Bildung, Soziales
und Gesundheit betrachtet Cannabiskonsum nicht als Problem an sich, sondern
als ein Handlungszusammenhang aus mehreren interagierenden Faktoren,
der bei Jugendlichen psycho-soziale Probleme hervorrufen oder beschleunigen
kann.
Ein problematischer
Cannabisgebrauch ist Teil eines Konglommerates verschiedener problembehafteter
Verhaltensstile (Gewalt, Risikoverhalten) und schwieriger Lebensverhältnisse
(schulisch, familiär). |
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Quelle:
Bundeamt für Gesundheit BAG, Arbeitsgruppe Cannabismonitoring, 2005 |
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