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Drogen
und Sucht Schweiz |
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Schweiz:
Informationen über Drogen |
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Studie
der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme
2008 |
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Fünf
Jugendliche pro Tag wegen Alkoholmissbrauchs in Schweizer Notfallstationen |
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In
der Schweiz werden jeden Tag rund fünf Jugendliche oder junge Erwachsene
wegen einer Alkoholvergiftung oder Alkoholabhängigkeit ins Spital
eingeliefert. Die Behandlungen infolge Alkoholmissbrauchs nahmen im Vergleich
zur ersten Untersuchung für das Jahr 2003 stetig zu. So lautet das
Ergebnis der aktuellen Studie der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol-
und andere Drogenprobleme im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit.
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Etwa
fünf Jugendliche oder junge Erwachsene zwischen 10 und 23 Jahren landen
täglich wegen Alkoholmissbrauchs in einem Schweizer Spital. Pro Jahr sind dies rund 1800 Jugendliche, die infolge einer Alkoholvergiftung
oder Alkoholabhängigkeit behandelt werden müssen. Dies zeigt
die neuste Untersuchung der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol-
und andere Drogenprobleme (SFA), welche die Situation bis zum Jahr 2005
beleuchtet. Jeweils rund 850 Knaben und junge Männer im Alter zwischen
10 und 23 Jahren wurden in den Jahren 2004 und 2005 mit einer Alkoholvergiftung
- in der Fachsprache Alkohol-Intoxikation - im Spital behandelt. Bei gleichaltrigen
Frauen waren es jährlich etwa 460.
Die
Haupt- und Nebendiagnosen zu Alkoholvergiftungen nahmen im Vergleich zur
ersten Untersuchung zwischen 2003 und 2005 um 40 % massiv zu. Ausgeprägt
war der Anstieg bei 16- und 17-jährigen Jungen sowie bei 14- und 15-jährigen
Mädchen. Alkohol-Intoxikationen sind durch einen akuten Alkoholrausch
gekennzeichnet, der das Bewusstsein, die Wahrnehmung oder das Verhalten
beeinträchtigt. |
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Alkoholabhängigkeit
bereits bei Jugendlichen
Neben
den rund 1300 Fällen von Alkoholvergiftungen wurden im 2004 und 2005
jährlich knapp 500 Jugendliche und junge Erwachsene mit der Diagnose
Alkoholabhängigkeit in Schweizer Krankenhäusern behandelt. Nach
einem starken Anstieg bis 2003 nahmen die Haupt- und Nebendiagnosen bis
zum Jahr 2005 weiter zu. 2004/2005 wurde in der Altersgruppe der 20- bis
23-Jährigen jährlich bei etwa 120 Personen die Hauptdiagnose
Alkoholabhängigkeit gestellt. Die ersten Fälle finden sich bereits
bei 14-Jährigen. Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit, welcher
in der Regel ein jahrelanger missbräuchlicher Konsum vorausgeht. "Die
Ergebnisse deuten darauf hin, dass einige Jugendliche sehr früh stark
konsumieren oder, dass sich Alkoholabhängigkeit im Jugendalter schneller
entwickelt", erläutert der Autor der Studie, Gerhard Gmel von der
Forschungsabteilung der SFA.
Zahlen
bilden nicht ganzes Ausmass des Problems ab
Diagnosen
in Verbindung mit Alkoholabhängigkeit steigen mit zunehmendem Alter
stetig an. Dagegen nehmen jene in Verbindung mit Alkohol-Intoxikationen
ab einem Alter von etwa 22 Jahren ab oder bleiben stabil. Dieser Rückgang
wird durch die gehäuften Fälle von Abhängigkeit mehr als
ausgeglichen. "Auch wenn diese Daten keine Aussagen über individuelle
Trinkkarrieren zulassen, so deuten sie doch darauf hin, dass aus jugendlichem
Rauschtrinken im frühen Erwachsenenalter eine Abhängigkeit entstehen
kann", erklärt der Studienautor.
Die
Zahlen widerspiegeln nur die Spitze des Eisbergs. Die Studie berücksichtigt
ausschliesslich die in Spitälern eingelieferten Personen. Betrunkene
Jugendliche, welche die Polizei nach Hause bringt, Behandlungen in Hausarztpraxen
oder ambulanten Notfallaufnahmen sind hier ausgeklammert.
Jugendschutz
weiter stärken
"Die
Ergebnisse der Studie sind äusserst Besorgnis erregend", hält
Michel Graf, Direktor der SFA, fest. Die massive Zunahme der Alkoholvergiftungen
innerhalb von zwei Jahren zeigt, dass der Jugendschutz weiter intensiviert
werden muss. Besonders die Bestimmungen zur Abgabe müssen besser durchgesetzt
werden. Die Prävention ist Aufgabe der gesamten Gesellschaft: "Auf
struktureller Ebene sind die Einschränkung der Erhältlichkeit
und die Preisgestaltung wichtige Massnahmen, um dem Alkoholmissbrauch entgegenzuwirken",
betont der SFA-Direktor.
Eine
wirksame Prävention setzt auch beim Individuum an. Es ist wichtig,
eine Alkoholabhängigkeit früh zu erkennen sowie Jugendliche und
Erwachsene über die Gefahren des Rauschtrinkens aufzuklären.
Das Rauschtrinken im Jugendalter ist mit zahlreichen negativen Folgen verbunden.
Neben den Vergiftungserscheinungen wie Gedächtnislücken, Kopfschmerzen
oder starker übelkeit berichtet die Literatur über verschlechterte
Schulleistungen, Unfälle und Verletzungen (Fahrzeugunfälle, Stürze,
Selbstmord etc.), Gewalt, aggressives Verhalten oder Beeinträchtigung
sozialer Beziehungen.
Zweite
Studie zu Daten von Spitälern
Die
Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung basieren auf den Statistiken der
Schweizer Spitäler von 1999 bis 2005, die Personen stationär
oder teilstationär behandelten. Seit 2002 liegen diese Statistiken
fast vollständig vor. Nach der im April 2006 veröffentlichten
Untersuchung der Zahlen von 1999 bis 2003 legt die SFA im Auftrag des Bundesamtes
für Gesundheit (BAG) zum zweiten Mal einen Bericht über Alkohol-Intoxikationen
Jugendlicher und junger Erwachsener vor. Die vorliegende zweite Studie
aktualisiert die Situation bis 2005. Die medizinischen Diagnosen gemäss
internationalen Kriterien ergänzen die Erkenntnisse aus Befragungen,
bei denen Jugendliche über ihren Alkoholkonsum selbst berichten.
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Quelle:
Text Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme SFA
Februar 2008 |
Die
SFA in Kürze
Für
die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme
(SFA) steht der Schutz der Gesundheit im Zentrum. Die SFA will Probleme
verhüten oder vermindern, die aus dem Konsum von Alkohol und anderen
psychoaktiven Substanzen hervorgehen. Die SFA konzipiert und realisiert
Präventionsprojekte, engagiert sich in der Gesundheitspolitik und
der psychosozialen Forschung. Die SFA ist eine private, parteipolitisch
unabhängige Organisation mit gemeinnützigem Zweck.
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