Polizei (shorta), Sicherheitspolizei (asayish) Geheimdienste: al-Amn al-Khas (Spezial-Sicherheit), al-Amn al-'Amm (Allg. Sicherheit), al-Istikhbarat (Militärgeheimdienst), al-Mukhabarat (Allg. Geheimdienst), and al-Amn al-'Askari (Militär. Sicherheit), Amn al-Hizb (Sicherheit der Partei), aufgrund des Clan- und Patronagesystems umfassendes Spitzel-Netzwerk Milizen im Nordirak: Kurden: DPK-Milizen, PUK-Milizen, Kämpfer der kurdischen Arbeiterpartei (PKK); Islamisten: Ansar al-Islam (Helfer des Islam), Bizutnawai Yekbuni Islami le Kudistan (Bewegung für die islam. Einheit in Kurdistan), Komele Islami le Kurdistan / Irak (Islam. Gemeinschaft in Kurdistan / Irak), Aksa-Brigaden (arabischen Afghanistan- und Kaida-Kämpfer); Sunniten: Badr-Brigade (SCIRI-Einheiten); Iraner: Mujahedin-E-Khalq (exiliranische Volksmudschahedin)
Chronik:
Alle UN-Waffeninspekteure mussten im Dezember 1998 den Irak verlassen. Im Aug. 2000 wurde der Bagdader Flughafen für internationale Flüge wiedereröffnet, im Okt. wurden erstmals seit 1991 wieder Personenflüge im Land möglich. Mit einige Länder nahm der Irak erneut Wirtschaftsbeziehungen auf. Im Februar 2001 bombardieren die USA und England militärische Stellungen. Im Mai 2002 begrenzt der UN-Sicherheitsrat das umfassende Embargo auf militärische Ausrüstung. Am 8. September trafen sich erstmals wieder die Führer der verfeindeten nordirakischen Kurdenparteien (DPK und PUK). Dabei vereinbarten sie, das Abkommen zur Vereinigung ihrer beiden Regionen, das sie am 17. Sept. 1998 unterzeichnet hatten, wieder in Kraft zu setzen. Am 12. September 2002 forderte Präsident Bush vor den Vereinten Nationen die umfassende Entwaffnung des Iraks, die Beendigung der Unterstützung von Terroristen und der Verfolgung der eigenen Bevölkerung durch das irakische Regime. Das Parlament der irakischen Kurden trat erstmals seit acht Jahren am 4. Okt. wieder zusammen. Saddam Hussein wird bei einem Referendum am 15. Okt. mit 100 % aller Stimmen für weitere sieben Jahre als Präsident bestätigt. Die einzige zugelassene Partei ist die arabische und sozialistische Baath-Partei. Hussein erlässt am 20. Oktober eine General-Amnestie, bei der - bis auf Personen, die für die USA oder Israel spionierten - mehrere Zehntausende Kurden und Schiiten, zumeist politische Häftlinge, freikommen. Die UN-Waffeninspekteure beginnen Ende Nov. erstmals wieder mit Untersuchungen im Irak. Anfangs Dezember übergibt der Irak der UN wie gefordert einen Bericht über seine atomare, biologische und chemische Waffenprogramme.
Ende
Januar legt der UN-Chefinspekteur dem UN-Sicherheitsrat den ersten Bericht
über die Waffenkontrollen vor, worin der Irak zu mehr Zusammenarbeit
aufgefordert wird. Die humanitäre Situation der Bevölkerung ist
im Zentralirak katastrophal, im Nordirak zumeist prekär. Die Sicherheitslage
ist instabil.
Zentralstaatlicher Irak: Weitreichende Menschenrechtsverletzungen durch die Regierung einschliesslich des Vollzugs der Todesstrafe und extralegaler Hinrichtungen von politischen und anderen Gefangenen. Totale Kontrolle der Medien, massive Propaganda. Gewaltsame Vertreibung ethnischer Minderheiten aus Regierungsgebieten, willkürliche Verhaftungen von verdächtigen politischen Oppositionellen und deren Familienmitgliedern, Folter und Misshandlung von Häftlingen. Nordirak: Die Menschenrechtssituation verbesserte sich. Während beide Seiten unabhängige separate Verwaltungen aufrechterhalten, beschuldigten sie das irakische Regime sowie kurdische Islamisten-Gruppen zahlreicher Menschenrechtsverletzungen, die auch von kurdischen Oppositionsgruppen einschliesslich der Islamisten bei gewaltsamen Zusammenstössen mit der PUK verübt wurden. Die Aktivitäten islamischer und turkmenischer Parteien werden eingeschränkt. Häftlinge der KDP und PUK werden ohne Verfahren festgehalten und misshandelt.
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