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Themen Naturwissenschaften Arktis-Antarktis Geografie-Erdkunde Klima
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Polarlicht in Mitteleuropa

Im Winter werden die Nächte im hohen Norden länger, die Temperaturen sinken noch weiter, doch der Himmel glüht. Zumindest könnte man diesen Eindruck gewinnen, wenn jenseits des Polarkreises Nordlichter das Firmament in einen gespenstischen Glanz tauchen. In Deutschland ist dieses Naturschauspiel eher selten, doch bisweilen bringen auch hier kosmische Strahlen die Atmosphäre zum Leuchten.

Nordlichter oder Polarlichter (Aurora Borealis) können auch in Mitteleuropa während besonders heftigen Sonnenstürmen beobachtet werden.

Auch in der Schweiz sind solche Phänomene öfters schon beobachtet und fotografiert worden. Die Zentren der Polarlichtforschung liegen allerdings im Norden (Alaska, Norwegen, Schweden, Finnland, Kanada) oder ganz im Süden in der Antarktis.

November 2003: Polarlicht über Mitteleuropa

Am 20. November wurden bereits am Abend die ersten Nordlichter im deutschsprachigen Raum gesichtet. Primär war eine rötliche Wolke erkennbar, deutlich heller als das Band der Milchstrasse. Vereinzelt konnten auch Strukturen erkannt werden: Säulen und leuchtende 'Vorhänge', teilweise waren auch die Farben grün und gelb beteiligt.

Am 21. November 2003 Abend gab es in der Schweiz intensivste Polarlichter. Zeitweise "brannte" der Nordhimmel in knalligen Rottönen. Entstanden sind die Polarlichter wegen zwei Eruptionen auf der Sonne.

Die Sonne erupierte am 18 November 2003. Die Teilchenwolke raste mit einer Geschwindigkeit von fast 1000 Kilometer pro Sekunde auf die Erde zu, drang am 21. November 2003 um 8.30 Uhr in die Erdatmosphäre ein und löste dort heftigste Polarlichter aus. Die unterschiedlichen Farben in den Polarlichtern entstehen in der Erdatmosphäre durch Zusammenstossen des Sonnenwindes mit z.B. Stickstoffatomen in einer Höhe zwischen 30 und 150 Kilometern.
Alle 11 Jahre ist die Sonner sehr aktiv. Der letzte Höhepunkt war Ende 2000, Anfang 2001; die Aktivität wird jetzt schnell sehr gering. Mit Ausnahmen wie am Dienstag oder auch Ende Oktober. Damals, in der Nacht auf den 30. Oktober war der Schweizer Nachthimmel jedoch bedeckt. Es gehört viel Glück dazu, Polarlichter bei uns zu beobachten: Die Sonne muss zur rechten Zeit erupieren, der Mond darf nicht hell sein und der Himmel muss wolkenfrei sein. Rund drei bis viermal pro Jahr kann man bei uns Polarlichter beobachten. Die besten Chancen hat man bei der Tag- und Nachtgleiche, also im März/ April und September/ Oktober.

Das aktuelle Nordlicht wurde durch die Aktivität des Sonnenflecks 484 verursacht, der bereits im Oktober an den massiven Störungen des Funkverkehrs beteiligt war. Da die gesamte aktive Zone sich noch am Sonnenrand befindet und nun langsam auf der Sonne in Richtung Erde rotiert, kann auch in den kommenden Tagen und zwei Wochen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit für weitere Nordlichter gerechnet werden.


März 2001: Polarlicht über Mitteleuropa
Nordlichter am 31. März 2001 über Mitteleuropa.

Bilder von der Astronomischen Gesellschaft Luzern, aufgenommen am 21.3.2001 um ca. 21.44 Uhr in der Region Eigenthal, Kanton Luzern.

Externer Link
Astronomische Gesellschaft Luzern

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