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Inuit: Zum Aussterben verdammt?
Im kanadischen Norden ist der Klimawandel spür- und erlebbar. Wissenschafter sagen dass die mittleren Temperaturen in den letzten 50 Jahren bereits um 4 Grad Celsius gestiegen sind. Setzt sich der Temperaturanstieg mit der gleichen Geschwindigkeit fort, so nehmen die Forscher an, dass die Meerwassertemperatur in dieser Gegend in 100 Jahren bis maximal 10 Grad Celsius ansteigen wird. Die einheimischen Inuit bemerken, dass das Eis schmilzt und damit immer mehr zu einer gefährlichen Unterlage wird.

Die Jäger müssen immer weiter in die Einöde vorstossen, um ihre Lebensgrundlage, die Robben, zu jagen. Sie gehen dabei Risken ein. Ihre Hundeschlitten brechen im "weichen" Eis immer häufiger ein. Die Jäger gefährden ihr Leben.

Über Tausende von Jahren haben die Inuit dem arktischen Kima angepassete Lebensformen und Behausungen (Iglu) entwickelt. Doch die Anpassung an die widrigen Verhältnisse zeigt in diesen Tagen ihre Grenzen. Der Schnee, welcher im Hohen Norden fällt, ist für den Bau der Iglus häufig nicht mehr geeignet.

Die festgebauten Häuser versinken im Untergrund, weil der Permafrostboden auftaut. Der Permafrost stabilisiert immer weniger die Küstenzonen. Erosion setzt ein. Mit den steigenden Temperaturen verlieren auch die Eisbären und Robben ihre Nahrungsgrundlagen. Sie verziehen sich in kältere Gegenden, so lange dies noch möglich ist. Wenn die Inuit den engen Bezug zur Natur und die traditionellen Lebensgrundlagen verlieren, so ist ihre Weiterexistenz als Volk ernsthaft bedroht.

Was die Inuit bedroht, ist für andere Menschen auf diesem Planeten von grossem Nutzen. Die westlichen Industrienationen, allen voran die U.S.A., aber auch Russland, schielen auf die Rohstoffvorkommen, welche durch das abschmelzende Eise freigelegt würden. Die Schifffahrtsverbindungen von Nordeuropa und Russland nach den USA und Kanada würden bei einer fehlenden Eiskappe am Norpol wesentlich aufgewertet.

Die Inuit, vertreten durch den Arktischen Rat, erwägen eine Klage gegen die USA beim Menschenrechtsgerichtshof der Organisation Amerikanischer Staaten. In den Augen der Inuit sind die USA der grösste Luftverschmutzer der Welt und damit dhauptverantwortlich für das Ansteigen der Treibhausgase. Die Wissenschaft bezeichnet die Treibhausgase als Hauptursache für den sich anbahnende Klimawandel.


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