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Kanton Bern: Luchspopulation im Aufwärtstrend
Östliches Berner Oberland und Zentralschweiz
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Westliches Berner Oberland: 4. Erhebung seit 1998
Eingriff in den Luchsbestand im Kanton Waadt
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Kanton Bern: Luchspopulation im Aufwärtstrend

Nach einem Höhepunkt in den Jahren 1997/98 und einem starken Rückgang um die Jahrtausendwende steigt der Luchsbestand im Berner Oberland wieder an. Dies zeigt die neuste Bilanz des Fotofallenmonitorings im Raum Simmental/Saanenland und im östlichen Berner Oberland. Noch ist die Zahl der anwesenden Tiere aber deutlich niedriger als während der Hochstandsphase Ende der 1990er-Jahre.

Im letzten Winter 2005/06 wurde durch das KORA in Zusammenarbeit mit den Kantonen und Jägern erneut ein so genanntes Fotofallenmonitoring in den nordwestlichen Alpen durchgeführt. Die Resultate zeigen, dass der Luchsbestand in den beiden untersuchten Regionen Haslital-Obwalden-Nidwalden-Luzern und dem Simmental-Saanenland-Pays D'Enhaut-Freiburger Voralpen-Waadtländer Alpen eine steigende Tendenz aufweist. Fotofallen sind automatische Kameras. Zieht ein Tier an ihnen vorbei, löst ein Infrarot-Sensor die Aufnahme aus. Beim Luchs ist diese Methode insofern geeignet, als jedes einzelne Tier ein anderes Fellmuster trägt und somit individuell erkennbar ist.

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Westliches Berner Oberland: Vierte Erhebung seit 1998

Im 550 km2 grossen Untersuchungsgebiet im westlichen Berner Oberland wird dieses Fotofallenmonitoring seit 1998 im Zweijahresrhythmus durchgeführt. Das Referenzgebiet umfasst das Simmental mit allen Seitentälern sowie den östlichen Teil des Saanenlandes. An drei Dutzend Standorten werden Fotofallen entlang von Wanderwegen, wenig genutzten Forststrassen und bekannten Wildwechseln installiert und in den Stunden zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen scharf gestellt. Ein Fotofallendurchgang dauert zwei bis drei Monate.

Die erste Erhebung im Jahr 1998 während dem Höhepunkt des Bestandes hatte für das Referenzgebiet eine Zahl von ca. 23 selbständigen Luchsen ergeben (das heisst, alle Luchse ohne die von der Mutter begleiteten Jungtiere). Im Winter 2001/2002 waren es dann noch ungefahr 12 Luchse. Der Wegfang von sechs Luchsen zwecks Umsiedlung in die Nordostschweiz, der legale Abschuss mehrerer notorischer Schafräuber, aber auch illegale Tötungen hatten einen deutlichen Bestandesrückgang um die Jahrtausendwende bewirkt. Seither steigt die Zahl der Luchse in den Nordwestalpen wieder langsam aber stetig an. Die Erhebung im vergangenen Winter ergab für das Referenzgebiet einen Bestand von ca. 17 Luchsen ( Besiedlungsdichte 1,3 bis 1,75/100 km2).

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Östliches Berner Oberland und Zentralschweiz

Anschliessend an die Erhebung im westlichen Teil des Kompartimentes VI wurden auch im östlichen Berner Oberland (Kompartiment VI-Ost) sowie im Oberhasli und in Gebieten der Kantone Obwalden, Nidwalden und Luzern (Kompartiment III, Zentralschweiz) Fotofallen installiert.

Der hochgerechnete Bestand im 560 km2 grossen untersuchten Raum liegt bei ca. 14 Luchsen, was einer Besiedlungsdichte von 1,04/100 km2 entspricht.

In diesem Gebiet hatte das Programm KORA zusammen mit den Wildhütern bereits im Winter 2004/2005 ein Fotofallen-Monitoring durchgeführt. Im Gegensatz zur diesjährigen Erhebung waren damals jedoch im Oberhasli keine Kameras installiert, weshalb die Ergebnisse nur bedingt miteinander vergleichbar sind. Der Bestand hat aber auch hier tendenziell zugenommen.

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Eingriff in den Luchsbestand im Kanton Waadt

Ein hoher Luchsbestand kann lokal oder regional einen starken Einfluss auf die Hauptbeutetierarten Rehe und Gämse haben und zu tiefen Beständen führen. Das Konzept Luchs Schweiz sieht in einem solchen Fall Eingriffe zur Verminderung des Luchsbestandes vor und legt die nötigen Kriterien hierzu fest. So müssen zuverlässige Daten über die Entwicklung und Verbreitung des Luchsbestandes, die Entwicklung der Reh- und Gämsbestände sowie der natürlichen Waldverjüngung vorliegen. Die nötigen Angaben können weitgehend im Rahmen der routinemässigen Erhebungen durch die Kantone beschafft werden. Eine Verringerung des Luchsbestandes hat nach Möglichkeit durch die Umsiedlung von Luchsen zu erfolgen.

Nach Rücksprache mit den Kantonen Bern und Freiburg hat der Kanton Waadt beim UVEK den Antrag gestellt, ab diesem Sommer bis zum Winter 2007/08 insgesamt fünf Luchse aus den Waadtländer Alpen in den Jura umzusiedeln. Damit soll der Bestand in den Nordwestalpen reduziert und gleichzeitig die Population im Jura die namentlich im Kanton Waadt in den vergangenen Jahren etliche Verluste erlitt gestützt werden. Gleichzeitig ergibt sich damit die Gelegenheit, einen genetischen Austausch zwischen den beiden kleinen und isolierten Populationen zu erwirken. Die Kantone Bern und Freiburg wollen mit Massnahmen noch zuwarten und die Auswirkungen des Eingriffs im Kanton Waadt auf den Bestand in den Nordwestalpen durch eine fortgesetzte Überwachung der Entwicklung der Luchspopulation beurteilen.

Quelle: Kanton Bern Staatskanzlei, 7. Juni 2006

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Publikationen
RAOnline Download
Quelle: BAFU
Luchs und Tourismus
PDF Download PDF-File (448KB)
Quelle: KORA
Bericht zum Luchs-Monitoring mittels Fotofallen in den Nordwestalpen und der Zentralschweiz West im Winter 2005/06
PDF Download PDF-File (792 KB)

Weitere Informationen
RAOnline Download
Quelle: BAFU
Luchs und Tourismus
PDF Download PDF-File (448KB)
Quelle: KORA
Bericht zum Luchs-Monitoring mittels Fotofallen in den Nordwestalpen und der Zentralschweiz West im Winter 2005/06
PDF Download PDF-File (792 KB)

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Externe Links
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