|
Armut Welt |
|
|
Armut Welt |
|
Ernährungssicherheit |
|
Studie zur Verbesserung der Ernährungssicherheit von über 850 Millionen Menschen weltweit |
|
• In den Schwellenländern leidet jeder Achte unter Hunger oder Mangelernährung.
• Agrarversicherung ist ein unverzichtbarer Teil des landwirtschaftlichen Risikomanagements. Sie hilft, bäuerliche Einkommen zu glätten und schafft Investitionsanreize.
• Die Verbreitung von Agrarversicherungen in den Schwellenländern ist noch gering, doch das künftige Prämienpotenzial liegt zwischen 15 und 20 Milliarden USD bis 2025.
Die weltweite Agrarproduktion muss um 60% gesteigert werden, um die bis 2050 auf 9 Milliarden Menschen angewachsene Erdbevölkerung zu ernähren. Zur Lösung dieses Problems wird in der neusten sigma-Studie, «Partnerschaften für Ernährungssicherheit in Schwellenländern», ein von allen Anspruchsgruppen getragener Lösungsansatz diskutiert. Die Agrarversicherung kann dabei mithelfen, Risiken in der Landwirtschaft zu bewältigen und bäuerliche Einkommen zu stabilisieren. Sie schafft auch Investitionsanreize, um die Infrastruktur im Nahrungsmittelbereich zu verbessern.
Unter Ernährungssicherheit versteht man heute die Sicherstellung des physischen, sozialen und wirtschaftlichen Zugangs zu angemessener, gesundheitlich unbedenklicher und nährstoffreicher Nahrung.1 Doch der Bevölkerungsanstieg, zusammen mit ungenügenden landwirtschaftlichen Investitionen, wirtschaftlicher und sozialer Instabilität sowie widrige Witterungsverhältnisse stellen die grössten Hürden für ein angemessenes, weltweites Nahrungsangebot dar. Dadurch wird vielen Menschen der Zugang zu Nahrung verwehrt. Die Produktion und Verfügbarkeit von Nahrungsmittel gerät auch unter Druck aufgrund sich verändernder Ernährungsbedürfnisse und -präferenzen. Die aufgrund einer Reihe von Faktoren steigenden Nahrungsmittelpreise sind ein weiterer Grund zur Sorge.
1 Die umfassende Definition des Begriffs Ernährungssicherheit ist der Publikation «The State of Food Insecurity in the World 2001», FAO (Rome, 2002), S. 49, zu entnehmen.
«Insbesondere unter den gefährdeten Bevölkerungsgruppen in Schwellenländern haben sich die Ängste um die Ernährungssicherheit aufgrund der schwankenden Nahrungsmittelpreise (Anstieg um 74% seit 2005) und der Dürre in den USA in 2012 verstärkt», sagt Clarence Wong, Chefökonom bei Swiss Re in Asien.
Von den 850 Millionen an Hunger leidenden Menschen weltweit leben 98% in Schwellenländern, der Grossteil davon im asiatisch-pazifischen Raum (528 Millionen), gefolgt von den afrikanischen Ländern südlich der Sahara (237 Millionen).
Zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit müssen alle Anspruchsgruppen zusammenarbeiten
Die Sicherstellung einer nachhaltigen Agrarproduktion erfordert umfassende Risikomanagementstrategien, um die verschiedenen Risiken im Landwirtschafsbereich zu verringern und zu kontrollieren. «Versicherungen sind ein integraler Bestandteil dieses Puzzles», sagt Wong. «Zur Befriedigung der wachsenden Nahrungsbedürfnisse braucht es massive Investitionen in die Landwirtschaft, auch wenn wir uns mitten in einer Wirtschaftskrise befinden. Eine innovative Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure ist der richtige Weg zur globalen Ernährungssicherheit.»
Die Agrarversicherung kann helfen, Risiken in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette zu mindern, bäuerliche Einkommen zu stabilisieren und Investitionen zu fördern. Überdies kann dies auch zur Sicherheit von Krediten beitragen. Eine typische Form der Agrarversicherung ist die Gebietsertragsversicherung, bei der die Auszahlungen auf negativen Abweichungen des Erntevolumens einer Anbaufläche gegenüber dem historischen Mittel basiert. Diese Versicherungsart wurde 2010 eingeführt, zum Beispiel von der vietnamesischen Regierung, die so in Zusammenarbeit mit führenden Erst- und Rückversicherern Reisbauern Risikoschutz bieten kann.
Die Agrarversicherung wächst rasant, vor allem in Schwellenländern Für das Jahr 2011 werden die globalen Agrarversicherungsprämien auf 23,5 Milliarden USD geschätzt. Davon wurden rund 5 Milliarden in Schwellenländern (zumeist China und Indien) generiert.
Versicherungen allein können zwar keine Ernährungssicherheit in Schwellenländern schaffen, doch sie können viel dazu beitragen, Produktionsanreize zu koordinieren, die Wichtigkeit der Risikominderung zu verdeutlichen und Investitionen in eine effizientere Landwirtschaft zu fördern. Bauern und Produzenten, Regierungen, Gemeinschaften, Genossenschaften und die Agrarindustrie profitieren alle von diesen Risikomanagementlösungen, welche Versicherer und Rückversicherer auf verschiedenen Ebenen bereitstellen.
Dennoch ist die Verbreitung von Agrarversicherungen in Schwellenländern immer noch sehr gering und das Marktpotenzial, welches auf das Drei- bis Vierfache des heutigen Marktvolumens geschätzt wird, ist bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. «Um die vollen Möglichkeiten der Agrarversicherung in Schwellenländern auszunutzen, benötigt es proaktive politische Weichenstellungen, eine geeignete Infrastruktur, innovative Produkte, kosteneffiziente Betriebsmodelle, neue Vertriebskanäle und moderne Technologie. Vieles davon lässt sich durch eine enge Partnerschaft mit den Versicherern erreichen», sagt Amit Kalra, Mitverfasser der sigma-Studie.
Swiss Re
Swiss Re Group ist ein führender Anbieter von Rückversicherungen, Versicherungen und weiteren versicherungsbasierten Formen des Risikotransfers. Seine direkt oder über Broker betreuten internationalen Kunden sind Versicherungsgesellschaften, mittlere bis grosse Unternehmen und Kunden des öffentlichen Sektors. Swiss Re nutzt seine Kapitalstärke, seine Fachkompetenz und seine Innovationsfähigkeit zur Entwicklung von Lösungen, welche von Standardprodukten bis hin zu ausgeklügelten kundenspezifischen Versicherungsdeckungen für sämtliche Geschäftssparten reichen und das Eingehen von Risiken ermöglichen, was für Unternehmen und den allgemeinen Fortschritt von wesentlicher Bedeutung ist. Das 1863 in Zürich, Schweiz, gegründete Unternehmen verfügt über ein weltweites Netz von über 60 Gruppengesellschaften. Es wird von Standard & Poor's mit «AA-», von Moody's mit «A1» und von A.M. Best mit «A+» bewertet. Die Namenaktien von Swiss Re AG, der Holdinggesellschaft von Swiss Re Group, sind an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert und werden unter dem Tickersymbol SREN gehandelt. Für weitere Informationen über Swiss Re Group besuchen Sie unsere Website www.swissre.com oder folgen Sie uns auf Twitter @SwissRe.
|
Quelle: Text Swiss Re, Januar 2013 |
nach
oben
Weitere Informationen |
|
Links |
|
|
|
Externe Links |
|