Kombinierter Verkehr: Eisenbahn
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Hupac Wettbewerb und Verlagerungseffekte im kombinierten Verkehr
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Güterverkehr durch die Alpen
Wettbewerb und Verlagerungseffekte im kombinierten Verkehr

Die NEAT bietet Chancen und Risiken

Der 57 km lange Tunnel führt flach unter den Alpen hindurch und verbessert die Produktionsbedingungen für den Schienengüterverkehr. Der zukünftige Verlagerungseffekt hängt von der Wettbewerbsfähigkeit des Bahnsystem gegenüber der Strasse ab. Sinkende Diesel- und hohe Trassenpreise sowie die Aufwertung des Franken gefährden die Entwicklung des Kombinierten Verkehrs durch die Schweiz.

Neue Rahmenbedingungen auf der Achse Rotterdam-Genua

Doch die Transportbranche muss sich auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen: Zwei Jahre nach Eröffnung des Gotthard-Basistunnel werden die schweizerischen Betriebsbeiträge für den alpenquerenden Kombinierten Verkehr gesenkt und per 2024 ganz gestrichen. "Die grösste Chance, diese Herausforderung zu meistern, besteht in der massiven Erhöhung der Produktivität des Kombinierten Verkehrs", unterstreicht Bernhard Kunz, Direktor Hupac. Pro Zug müssen künftig mehr Tonnen befördert werden, was auf der Flachbahn technisch machbar sein wird. Dass der Kombinierte Verkehr ohne Subventionen marktfähig ist, beweisen die vielen erfolgreichen Angebote auf der West-Ost-Achse. Ein Schlüsselfaktor sind die Trassenpreise. "Wir brauchen ein harmonisiertes Trassenpreissystem auf der Nord-Süd-Achse durch die Schweiz mit klaren Anreizen zugunsten von schwereren Zügen", so Kunz. Wenn dagegen die Produktivitätsverbesserung durch den Trassenpreis abgeschöpft wird, kann der Abbau der Betriebsbeiträge nicht kompensiert werden, und die Bahn verliert an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Strasse.

Die Neue Alpentransversale NEAT mit Gotthard-Basistunnel (2017), Ceneri-Basistunnel (2020) und 4-Meter-Korridor (2020) ist für den Einsatz von längeren, schwereren und höheren Zügen ausgelegt und bietet ein hohes Einsparpotenzial bei den Produktionskosten, beispielsweise durch die Verkürzung der Laufzeiten und den Wegfall der Mehrfachtraktion. "Die Verkehrsverlagerung eigenwirtschaftlich voranzutreiben, also ohne Subventionen, voranzutreiben, ist eine grosse kollektive Herausforderung", unterstreicht Hans-Jörg Bertschi, VR-Präsident Hupac AG. Hupac arbeitet intensiv mit ihren Partnern an Massnahmen zur Produktivitätserhöhung in den Bereichen Güterwagen, Lokomotiven, Terminalbetrieb und Personal, um die per 2024 geplante Streichung der Betriebsbeiträge zu kompensieren. "Für unsere Investitionsvorhaben ist die NEAT bereits heute Gegenwart", so Bertschi.

Die neue Flachbahn durch den Gotthard bringt dem Kombinierten Verkehr Produktivitätsgewinne. Ab 2020 sollen bis zu 750 Meter lange und 2'000 Tonnen schwere Güterzüge zwischen Nordeuropa und Italien fahren, was einem Produktivitätsgewinn von 30% gegenüber heute entspricht. Erste Simulationen der Kostenstrukturen unter Einbezug der für 2017 vorgesehenen Trassenpreisreform lassen jedoch erkennen, dass das Ziel der Eigenwirtschaftlichkeit aus heutiger Sicht ab 2024 nicht zu erreichen sein wird". Die Eröffnung des Gotthardbasistunnels ist deshalb mit weiteren Massnahmen zu begleiten, welche die Wettbewerbsfähigkeit des Schienenverkehrs stärken.

Das geplante Trassenpreissystem mit Einführung eines Verschleissfaktors ist ein Schritt in die richtige Richtung in Bezug auf das Verursacherprinzip. Für Güterzüge bis 1'600 Tonnen via Gotthard sinkt der Preis geringfügig, doch 2'000-Tonnen-Züge werden durch den Einsatz einer zweiten Lok deutlich teurer. "Was fehlt sind Anreize, um die Produktivität des knappen Guts 'Trasse' mit schweren und langen Zügen zu steigern", so Bertschi. Die Trassenpreisreform darf nicht dazu führen, dass die Bahnen und Operateure das erhöhte Auslastungsrisiko scheuen und weiterhin die heutigen Zugsparameter anwenden. "So geht die angedachte Effizienzsteigerung der Basistunnel und des 4m-Korridors verloren."

In Übereinstimmung mit den Systemen der Nachbarländer empfiehlt Hupac daher die Einführung eines Produktivitätsfaktors mit konstant stabilen Trassenpreisen für Züge ab 1'300 Bruttotonnen an: Jede zusätzliche Tonne ist ein Gewinn für das Bahnsystem, den Markt und die Verkehrsverlagerung.

Des Weiteren regt Hupac an, dass dem Güterverkehr nur die effektiv für den Betrieb der Güterbahn nötigen Kosten anzulasten sind. Das Schweizer Schienennetz ist vor allem wegen den Anforderungen des Personenverkehrs komplex und kostenintensiv. Deshalb soll der Qualitätsfaktor im Trassenpreis stärker ausgeprägt werden. Ausserdem ist der Lärmbonus als festes Preiselement in den Trassenpreis zu integrieren.

Quelle: Text Hupac AG, Auszüge aus "Hupac stellt europäischen Logistikern die Chancen der NEAT vor" (Januar 2015) und "Massiv verbesserte Marktchancen auf der Gotthard-Achse ab 2020" (Mai 2016)
Zusammenstellung: RAOnline
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