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Österreich:
"Gemeinsam gegen Gewalt an Schulen vorgehen" |
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Strategie
"Gemeinsam gegen Gewalt" präsentiert
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"Gewalt
an den Schulen ist ein sensibles Thema. Wir setzen konkrete Schritte um
mit diesem Thema verantwortungsbewusst umzugehen", so Unterrichtsministerin
Claudia Schmied bei der heutigen Präsentation eines Massnahmenpakets
auf Basis eines Konzeptes der Bildungspsychologin Hochschule,Universitätsprofessorin
Christiane Spiel zur Gewaltprävention an unseren Schulen. Auf Basis
des Konzeptes setzt das Unterrichtministerium kurz-, mittel- und langfristige
Massnahmen, die zu einer Verbesserung des Schulklimas beitragen sollen. |
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Unter
dem Titel "Gemeinsam gegen Gewalt" soll mit Betroffenen und Beteiligten
an der Umsetzung gearbeitet werden. Ab sofort wird ein Projektteam des
Ministeriums und der Hochschule,Universität Wien diese Massnahmen initiieren
und begleiten.
Christiane
Spiel legt in ihrem Konzept dar: Eine zentrale Rolle bei diesem Thema spielen
die Lehrerinnen und Lehrer. "Die Lehrerinnen und Lehrer stehen im Mittelpunkt.
Wir müssen ihnen für ihre zentrale Aufgabe in diesem Bereich
das pädagogische Rüstzeug und Know-How zur Verfügung stellen",
so Unterrichtsministerin Schmied bei der heutigen Präsentation der
Massnahmen.
Folgende
konkrete Massnahmen werden gesetzt:
1.
Weiterbildungsoffensive für Lehrerinnen und Lehrer |
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Gewaltprävention
und Konfliktmanagement wird zum Schwerpunktthema in der Fort- und Weiterbildung
der Lehrerinnen und Lehrer ab Jänner für das gesamte Jahr 2008.
Als
Sofortmassnahme startet mit Jänner 2008 ein Train the Trainer-Programm
an den Pädagogischen Hochschulen mit der verbindlichen Teilnahme von
1 bis 2 Weiterbildnern pro Pädagogischer Hochschule.
Thema
dieses Programms ist die Prävention von aggressivem Verhalten nach
den neuesten Erkenntnissen der Bildungspsychologie. Ziel ist die Qualitätssicherung
in der Fortbildung unserer Lehrerinnen und Lehrer.
Parallel
zu dieser Fortbildungsoffensive werden bis Jahresende 2007 in enger Kooperation
mit Christiane Spiel neue Materialien für die Lehrerfortbildung an
den Pädagogischen Hochschulen nach neuesten Qualitätskriterien
erstellt. Diese Materialien sollen ab Jänner 2008 zur Anwendung kommen.
Neben
dem Train the Trainer-Programm startet mit kommendem Schuljahr 2008/09
das Aus- und Weiterbildungsmodul "Persönlichkeitsbildung und soziales
Lernen". Es ermöglicht über Gewaltprävention hinaus einen
Schwerpunkt auf das breite Thema soziales Lernen für die Lehrerinnen
und Lehrer.
2.
Intensivierung von Information und Vernetzung der Betroffenen und Beteiligten |
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Bis
zum Start des kommenden Semesters soll eine Homepage zur Information der
Schulen und der Öffentlichkeit eingerichtet werden. Diese wird über
die Problemlage, wissenschaftliche Daten, Krisenratgeber für LehrerInnen,
Eltern und SchülerInnen, Best-Practice-Modelle sowie AnsprechpartnerInnen
informieren.
Im
Rahmen dieser Homepage wird auch eine eigene Plattform zur Vernetzung der
Betroffenen und Beteiligten (Schulpartner, SchulpsychologInnen, SchulärztInnen,
Sicherheitskräfte.) geschaffen werden.
Ebenfalls
soll über diese Homepage die Vermittlung von ExpertInnen für
Informations- und Diskussionsveranstaltungen an Schulen ermöglicht
werden.
3.
Verhaltensvereinbarungen als gemeinsamer Weg zu einem guten Schulklima |
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"In
den vergangenen Tagen wurde viel über bürokratische Verträge
und Disziplinierungsmöglichkeiten gesprochen. Ich möchte den
Weg des schulpartnerschaftlichen Miteinanders gehen", so Unterrichtsministerin
Schmied.
Bereits
jetzt haben es 41% aller Schulen geschafft, auf Basis einer funktionierenden
Schulpartnerschaft verbindliche Verhaltensvereinbarungen für alle
Schulpartner zu erarbeiten. Die Erfahrung zeigt: Der Weg des gemeinsamen
Erarbeitens bringt mehr als der Weg des von oben Verordnens.
Aus
diesem Grund wird ab Jänner 2008 intensive Informationsarbeit an den
Schulen durchgeführt, um die Schulen zu ermutigen, im Miteinander
klare Spielregeln zu erarbeiten. Die Broschüre "Verhalten vereinbaren:
Schulkultur im Dialog" wird ab Jänner 2008 an alle Schulen übermittelt
und soll einen Handlungsleitfaden zur Etablierung von schulpartnerschaftlichen
Verhaltensvereinbarungen darstellen.
4.
Mehr Schulpsychologen |
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Neben
den Lehrerinnen und Lehrern sind die Schulpsychologen und Schulpsychologinnen
das zweite zentrale Standbein für ein funktionierendes Schulklima.
Sie sind zentrale MultiplikatorInnenn und ExpertInnen, die durch ihr Wissen
eine wichtige Vermittlerrolle einnehmen. Die Anzahl der Schulpsychologen
und Schulpsychologinnen ist zu gering. Momentan gibt es in Österreich
rund 150 SchulpsychologInnen. "Ich strebe hier eine Erhöhung an. Ich
habe bereits Gespräche mit den Landesschulräten aufgenommen um
den genauen Bedarf zu erheben. Ich bin optimistisch, dass wir in den kommenden
Budgetverhandlungen die dafür notwendige Budgetaufstockung erreichen
werden", so Schmied im Rahmen der Präsentation.
5.
Start und Ausbau konkreter Gewaltpräventionsprogrammen an den Schulen |
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Im
Rahmen von "Gemeinsam gegen Gewalt" sollen bestehende Gewaltpräventionsprogramme
ausgebaut und neue Programme etabliert werden. Zwei wichtige Beispiele
sind die Programme "Faustlos" und "WiSK".
Volksschule:
Im
wichtigen Alter von 6 bis 9 Jahren soll durch die Aktion "Faustlos" wichtige
Impulse gesetzt werden. Diese Aktion wurde bereits in einzelnen Bundesländern
erprobt und wird nun bundesweit zum Einsatz kommen. Im Rahmen dieser Aktion
können ab Jahresbeginn 2008 300 Projektmodule in den Österreichischen
Volksschulen eingesetzt werden. Diese Module werden an die SchulpsychologInnen
ausgehändigt und können dann an Schulstandorten gezielt eingesetzt
werden.
Hauptschule
und AHS-Unterstufe:
Eine
zentrale Massnahme von "Gemeinsam gegen Gewalt" ist das soziale Kompetenztraining
"WiSK" (Wiener soziales Kompetenztraining), das mit dem Schuljahr 2008/09
startet. Es zielt auf 10- bis 16-Jährigen ab und ist ein ganzheitliches
Schulkonzept, das auf die Einbindung der Schulpartner abzielt. Es wurde
von Christiane Spiel entwickelt und soll in dieser Altersgruppe eine umfassende
Auseinandersetzung mit dem Thema "Gewalt an der Schule" ermöglichen.
Ziel von "WiSK" ist die Reduktion von aggressivem Verhalten.
Neben
diesen Massnahmen soll der Schulgipfel am 31. März 2008 zum Thema
"Arbeitsplatz und Lebensraum Schule" genutzt werden um mit Schulpartnern,
VertreterInnen der Bundesländer, Sozialpartnern und ExpertInnen über
das Thema Schulklima und Gewaltprävention zu diskutieren.
Quelle:
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK), September
2007 |
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