Krankheiten - Seuchen
end
Krankheiten und Seuchen Ebola
Guinea Ebola-Seuche Dezember 2015
Westafrika Ebola-Seuche Mai-Juni 2015
Liberia Ebola-Seuche Mai 2015
Westafrika Ebola-Seuche März-April 2015
Krankheiten und Seuchen
Impfstoff gegen Ebola erfolgreich getestet Juli 2015
Ebola-Informationen
Thema: Geografie - Erdkunde Gesellschaft, Gesundheit & Soziales
vorangehende Seiteend
Ebola-Virus
Westafrika Ebola-Virus in Liberia und Guinea
März - April 2015
Die Weltgesundheitsorganisation WHO meldete Ende März 2015 einen Ausbruch der Ebla-Seuche in Westafrika. Die mobilen Laborsmeldeten aus Guinea bis am 28. März 2015 112 Ebola-Fälle mit 70 Todesfällen, aus Sierra Leone 2 Fälle mit 2 Todesopfern und in Liberia 2 Fälle mit 2 Toten. In allen drei Ländern gibt es weitere Verdachtsfälle. Bei allen betroffenen Personen wurde der Ebola-Virus Typ "Zaire" nachgewiesen.

siehe auch Ebola

Quelle: WHO, 1. April 2015 (Text: RAOnline)

nach oben

Westafrika Ebola-Virus in Liberia und Guinea
Mai - Juni 2015

Das Ebola-Virus hat sich in Westafrika mit Ausnahme der beiden Staaten Guinea und Sierra Leone nicht mehr weiter verbreitet.

In Guinea hat sich das Virus anfangs Juni 2015 auch wieder geografisch ausgebreitet. Die meisten Infektionsfälle wurden aus den westlichen und südwestliche Prefäkturen gemeldet. In der Hauptstadt Conakry wurden 2 Fälle entdeckt. In Conakry wurde das Virus zuvor während 40 Tagen nicht mehr festgestellt.

In Sierra Leone wurden die meisten Fälle aus einer Quarantänestation im Port Loko Distrikt gemeldet. Im benachbarten Distrikt Kambia wurde einer neuer Übertragungsweg entdeckt. Die städtisch geprägten Gebiete im Westen der Hauptstadt Freetown wurde keine weiteren Fälle gefunden.

Weiterhin werden in beiden Ländern Tote ohne die unerlässlichen Sicherheitsvorkehrungen in der Erde bestattet.

Die letzten beiden Infektionsfälle von Angehörigen des Gesundheitspersonals wurde in Guinea und Sierra Leone am 6. April 2015 und am 14. Mai 2015 gemeldet. Die Gesamtzahl der Infektionen im Gesundheitspersonal stieg damit in den drei Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone auf 869 Fälle. Seit Ausbruch der Ebola-Seuche starben in diesen drei Ländern insgesamt 507 Gesundheitshelfer.

Untersuchungen haben gezeigt, dass sich das Virus bei Frauen und Männern gleichmässig ausgebreitet hat. Menschen der Altersgruppe zwischen dem 15. und dem 44. Altersjahr wurden allerdings 3-4mal stärker angesteckt als Kinder. Über 44-jährige Menschen werden sogar 4-5mal häufiger infiziert als Kinder.

Am 12. Mai 2015 wurde in Italien ein Infektionsfall entdeckt. In den darauf folgenden 3 Wochen entstanden aus diesem Fall keine weiteren Infektionen.

Quelle: WHO, 12. Juni 2015 (Text: RAOnline)

nach oben

Liberia Ebola-frei
line
Mai 2015

Die internationale Hilfsorganisation MSF mahnt trotz des offiziellen Endes der Ebola-Epidemie in Liberia zu Wachsamkeit. Dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Liberia heute nach 42 Tagen ohne neue Infektionsfälle für Ebola-frei erklärt hat, ist eine gute Nachricht.

Noch in den Nachbarländern Guinea und Sierra Leone gibt es noch immer Neuinfektionen. Um erneute Ebola-Fälle in Liberia zu verhindern, muss die grenzüberschreitende Beobachtung verbessert werden. Der Ebola-Ausbruch in Westafrika ist erst vorüber, wenn alle drei Länder 42 Tage ohne Neuinfektionen bleiben. MSF betreibt weiterhin eine Kinderklinik in Monrovia und unterstützt die Gesundheitsbehörden bei Impfkampagnen.

"Für Liberia sind 42 Tage ohne einen einzigen neuen Ebola-Fall ein wirklicher Meilenstein", sagt Mariateresa Cacciapuoti, Landeskoordinatorin in Liberia. "Doch wir können unseren Fuss nicht vom Gaspedal nehmen, bevor nicht alle drei Länder 42 Tage ohne neue Fälle sind. Die liberianische Regierung und die Bevölkerung haben sich diese 42 Tage ohne Neuinfektionen hart erkämpft. Das Ergebnis dieses harten Kampfes kann jedoch innerhalb eines Augenblicks ausgelöscht werden."

Fast 200 Mitarbeiter des liberianischen Gesundheitswesens starben bei dem Versuch, Ebola einzudämmen. Die Epidemie zerstörte das ohnehin fragile Gesundheitssystem. "Es ist an der Zeit, dass die gesundheitlichen Belange Priorität bekommen", so Cacciapuoti. "Die Liberianer müssen darauf vertrauen können, dass sie wieder ins Spital gehen können und dass sich um ihre medizinische Versorgung gekümmert wird. Die internationale Gemeinschaft muss Liberia - ebenso wie Guinea und Sierra Leone - dabei unterstützen, ein starkes und bezahlbares nationales Gesundheitssystem aufzubauen, mit angemessenen personellen und materiellen Ressourcen."

Ende März hat MSF einen Bericht mit dem Titel "Pushed to the Limit and Beyond" veröffentlicht. Darin wird beschrieben, wie die Ebola-Epidemie die Schwäche der Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern und die Schwerfälligkeit der internationalen Hilfe offenbart hat. Der Bericht kritisierte die "globale Allianz der Untätigkeit" in der ersten Phase des Ausbruchs: Trotz wiederholter Hilfsgesuche von MSF dauerte es mehrere Monate bis die internationale Gemeinschaft reagierte.

"Wir kamen schlicht alle zu spät", sagt Henry Gray, der Leiter des Ebola-Einsatzes in Brüssel. "Die Welt - einschliesslich MSF - war zu langsam, um gleich zu Beginn des Ausbruchs zu reagieren. Diese Lektion haben wir gelernt. Der Preis dafür waren tausende Menschenleben. Wir können nur hoffen, dass diese Erfahrung ein solches Szenario in Zukunft verhindern wird."

MSF ist weiterhin in Liberia tätig und betreibt in Monrovia ein Kinderspital. Gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden wird derzeit in drei Bezirken der Hauptstadt eine Masern-Impfkampagne organisiert. In Liberia sind 10'564 Menschen an Ebola erkrankt und 4'716 gestorben. MSF er richtete in Monrovia mit "ELWA 3" das grösste Ebola-Behandlungszentrum, das je gebaut wurde. Es hatte eine Kapazität von 400 Betten. Insgesamt hat MSF in Liberia 1'663 bestätigte Ebola-Fälle behandelt. 910 Patienten überlebten. In ganz Westafrika wurden 9'470 Personen in die Ebola-Behandlungszentren von MSF eingeliefert; bei 5'170 Patienten wurde Ebola nachgewiesen, 2'553 von ihnen überlebten. 14 Mitarbeiter von MSF sind an Ebola gestorben.

Quelle: Text Ärzte ohne Grenzen - Médecins sans frontières (MSF), 9. Mai 2015

In Liberia sind im Juli 2015 wieder neue Ebola-Fälle aufgetreten.

nach oben

Guinea ist Ebola-frei
line
Dezember 2015

Die Weltgenundheitsorganisation WHO hat Guinea am 29. Dezember 2015 als frei von Ebelainfektionsfällen erklärt. Seit 42 Tagen sind in diesem westafrikanischen Staat keine Ebola-Infektionsfälle mehr verzeichnet worden. In Guinea beginnt jetzt eine 90 Tage dauernde Überwachungsphase, in welcher eine besonders hohe Aufmerksamkeit auf das Aufspüren von Ebolaviren gerichtet wird. Die WHO lobt die Regierung und die Behörden von Guinea für ihre zielgerichtete und wirksame Seuchenbekämpfungsarbeit.

Das Ende der Ebolaübertragungen in Guinea markiert einen Meilenstein im Kampf gegen das Seuchevirus. Ende Dezember 2013 begann die Übertragungskette von Ebola in Gueckedou (Guinea). Das Virus verbreitete sich rasch in den Nachbarstaaten Liberia und Sierra Leone. Zum ersten Mal seit zwei Jahren ist es gelungen, die Ausbreitung der Seuchenviren in den drei Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone zu stoppen.

Von März bis November 2015 wurden in Westafrika zehn kleinere Ebola-Ausbrüche registriert. Der Grund für dieses kurzem Aufflackern der Seuche könnte in der Tatsache liegen, dass Virenpopulationen bis gegen 9 bis 12 Monate im Samen von einigen von den Seuchensymptomen befreiten Männern überleben können. Im Jahr 2016 ist daher weiterhin mit einigen Ebolafällen zu rechnen.

Quelle: WHO, 29. Dezember 2015, Text RAOnline

Weiterführende Informationen

WMO Atlas der Gesundheit und des Klimas

Links
line
Externe Links
WHO [en]
Ärzte ohne Grenzen
Médecins sans frontières (MSF)
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA
Bundesministerium für Gesundheit [Deutschland] Umwelt Bundesamt [Deutschland]
European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) Bundesamt für Gesundheit [Schweiz]
Bundesministerium für Gesundheit und Frauen [Österreich] Robert Koch-Institut [Deutschland]
end
vorangehende Seite vorangehende Seite