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Staatskunde Schweiz Schweizerische Nationalbank
Aufgabe der SNB Herausgabe von Banknoten
Die neue Serie hat den Namen «Die vielseitige Schweiz»
Gestaltung der neuen Banknotenserie
Sicherheitsmerkmale der neuen 50 Franken-Banknoten
Die neue 50 Franken-Banknote ist ein komplexes Produkt
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Die Schweizerische Nationalbank
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Aufgabe der Schweizerischen Nationalbank
Herausgabe von Banknoten

April 2016: Schweizerische Nationalbank gibt neue 50-Franken-Banknoten heraus

Die Schweizerische Nationalbank beginnt am 12. April 2016 mit der Ausgabe einer neuen Banknotenserie. Als erster der sechs Notenwerte wird die 50-Franken-Note in Umlauf gesetzt. Die heutigen Banknoten der 8. Serie behalten ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel bis auf weiteres.

Das Thema der neuen Banknotenserie lautet «Die vielseitige Schweiz». Jede Note stellt eine für die Schweiz typische Seite vor, die jeweils durch verschiedene grafische Elemente illustriert wird. So zeigt die 50-Franken-Note die erlebnisreiche Seite der Schweiz. Das Hauptelement ist der Wind, der diesen Erlebnisreichtum darstellt. Prägende Motive der neuen Banknoten sind die Hand und der Globus, die auf jeder Note zu finden sein werden.

Die Notenwerte der 9. Banknotenserie sind dieselben wie bei der heutigen Serie, ebenso ist deren Farbgebung unverändert. Das Format ändert sich jedoch, die neuen Geldscheine sind kleiner und dadurch handlicher.

Die neuen Banknoten wurden von der Grafikerin Manuela Pfrunder gestaltet und von der Orell Füssli Sicherheitsdruck AG auf einem neuartigen dreischichtigen Banknoten-Substrat gedruckt. Sie zeichnen sich durch eine innovative Kombination von komplexen Sicherheitsmerkmalen sowie anspruchsvoller Gestaltung aus und gewährleisten dadurch eine hohe Fälschungssicherheit. Die Schweiz erhält mit der neuen Serie Banknoten, die moderner und noch sicherer sind.

Als nächste wird die Emission der 20-Franken-Note im Frühling 2017 folgen. Die übrigen Notenwerte werden anschliessend im Halbjahres- oder Jahresrhythmus herausgegeben. Die Nationalbank wird die genauen Zeitpunkte jeweils rechtzeitig bekanntgeben. Die Emission der neuen Serie soll 2019 abgeschlossen sein.

Quelle: Text Schweizerische Nationalbank 6. April 2016

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Die neue Banknotenserie hat den Namen «Die vielseitige Schweiz»
Auszug aus dem Referat von Thomas J. Jordan , Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank , anlässlich der Medienkonferenz am 6. April 2016in Bern

Die Gewährleistung der Bargeldversorgung des Landes ist eine der fünf im Nationalbankgesetz namentlich genannten Aufgaben der Nationalbank. Zum Bargeld gehören Münzen und Noten. Die Münzen werden von der Swissmint - einer Anstalt des Bundes - geprägt. Wir bringen diese lediglich in Umlauf. Für die Ausgabe von Banknoten sind wir hingegen alleine zuständig und können dabei Nennwert und Gestaltung bestimmen. Nun könnten Sie natürlich fragen, weshalb wir denn neue Banknoten emittieren, wenn die aktuellen Noten gemäss der Falschgeldstatistik zurzeit immer noch fälschungssicher sind. Ebenfalls könnten Sie sich fragen, ob sich die Entwicklung einer neuen Banknotenserie in der heutigen Zeit überhaupt noch rechtfertigen lässt. Denn sind heute neben dem Bargeld nicht bereits viele andere - effizientere oder bequemere - Formen des Bezahlens wie zum Beispiel das Zahlen mit Kredit- oder Debit-Karten verfügbar? Und stehen auf diesem Gebiet nicht sogar revolutionäre Umwälzungen mit ganz neuen Technologien vor der Tür?

Lassen Sie mich zuerst zur zweiten Frage kommen. Trotz rasanter technologischer Entwicklungen im Bereich des Bezahlens wurde das Bargeld bisher nicht verdrängt. In der Schweiz ist Bargeld noch immer weit verbreitet und populär. Es wird im Detailhandel, beim Restaurantbesuch oder fürs Zugfahren, aber auch beim Kauf von Autos und in der Landwirtschaft weiterhin häufig als Zahlungsmittel verwendet. In vielen dieser Fälle bleibt das Zahlen mit Bargeld durchaus effizient. Der Notenumlauf in unserem Land ist in den letzten Jahren denn auch kontinuierlich gestiegen. Die gesetzliche Aufgabe, die Bargeldversorgung zu gewährleisten, lässt sich auch heute nur erfüllen, indem die Nationalbank dem Publikum moderne und fälschungssichere Banknoten zur Verfügung stellt.

Ich komme nun zur Frage, warum wir eine neue Banknotenserie emittieren, obwohl die aktuellen Noten immer noch fälschungssicher sind. Die Antwort ist einfach: Im Laufe der Jahre nimmt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Note gefälscht werden kann, unweigerlich zu. Wir wollen deshalb präventiv handeln, um immer wieder auf dem modernsten Stand der Banknotentechnik zu sein. Daher emittieren wir in regelmässigen Zeitabständen eine neue Notenserie. Wir können damit erreichen, dass die Schweizer Banknoten auch in Zukunft ein fälschungssicheres Zahlungsmittel bleiben und dass die Bevölkerung weiterhin Vertrauen in unser Bargeld haben kann.

Das Vorhaben, eine neue Banknotenserie zu schaffen, wurde vor elf Jahren mit einem Ideenwettbewerb lanciert. Die Vorgabe der Nationalbank lautete damals, dass die neuen Banknoten keine Abbildungen von Persönlichkeiten mehr zeigen sollen, da dies immer mit einem Rückblick in die Vergangenheit verbunden ist. Stattdessen wollte die SNB ein zukunftsorientiertes Bild der Schweiz als Ganzes vermitteln. Die Abkehr von Porträts erhöht naturgemäss die Anforderungen an die thematische Ausgestaltung der einzelnen Notenwerte: Die Biografie einer bedeutenden Persönlichkeit lässt sich einfacher darstellen und erzählen als eine vielschichtige Themenwelt. Gleichzeitig erlaubt die Abkehr von Porträts aber auch gestalterische Neuentwicklungen. Der Ideenwettbewerb, zu dem zwölf Grafiker eingeladen wurden, endete im Herbst 2005 mit einer Prämierung der drei besten Eingaben. Anfang 2007 entschied sich die Nationalbank, Manuela Pfrunder mit der Gestaltung der neuen Noten zu beauftragen. Ihre Entwürfe schienen für die Realisierung der Banknotenserie am besten geeignet.

Auf diesem Weg zur Realisierung galt es einige Hindernisse zu überwinden. Gemäss den ursprünglichen Plänen wurde die Ausgabe der ersten Stückelung zunächst für Herbst 2010 in Aussicht gestellt. Es zeigte sich aber, dass bei den neuartigen Sicherheitstechnologien und beim neuen Notensubstrat, das kein traditionelles Notenpapier mehr ist, noch zusätzliche Entwicklungsschritte nötig waren, um die Serienfertigung zu erreichen. Der Emissionstermin musste daher zweimal verschoben werden. Dank der hohen Qualität der bestehenden Banknotenserie konnten wir uns für die weiteren Entwicklungsschritte die nötige Zeit nehmen. Denn unser Ziel, dem Publikum einwandfreie, sichere und ästhetische Banknoten zur Verfügung zu stellen, wollten wir auf keinen Fall gefährden.

Das Zusammenspiel zwischen einem neuartigen Substrat, dem komplexen Druck sowie den zahlreichen Sicherheitsmerkmalen stellte an die Serienproduktion der neuen Noten höchste Anforderungen. Diese Herausforderungen konnten schliesslich dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten erfolgreich gemeistert werden. Trotz der eingetretenen Verzögerung bei der Emission ist unsere Freude über das nun vorliegende Ergebnis gross.

Das Thema der neuen Banknotenserie lautet - wie ich eingangs erwähnt habe - «Die vielseitige Schweiz». Schon früh im Verlaufe der Gestaltungsarbeiten wurde erkennbar, dass es schwierig sein würde, das ursprünglich gewählte Thema «Die weltoffene Schweiz» mit einer Notenserie befriedigend zu erfassen; die ersten Entwürfe und die ursprüngliche Thematik liessen sich nicht harmonisch verbinden. Mit dem Thema «Die vielseitige Schweiz» lässt sich nicht nur unser Land hervorragend darstellen, sondern auch der Spielraum für die Gestaltung wurde deutlich breiter. Aus diesem Grund entschieden wir uns, den Fokus auf die Vielseitigkeit der Schweiz zu legen.

Jede Note stellt nun eine typische Seite der Schweiz vor. Die verschiedenen Stückelungen zeigen die Schweiz als Ort mit Organisationskraft, als Kulturschauplatz, als Erlebnisstätte, als Land mit humanitärer Tradition, als Forschungszentrum und als Ort des Dialogs. Wichtige wiederkehrende Gestaltungsmerkmale der Serie sind reale Orte, Objekte und vor allem die Hand. Diese werden mit einem notenspezifischen Gestaltungselement eingesetzt, um jeweils eine entsprechende Seite der Schweiz zu charakterisieren. Gleichzeitig zeigt der auf jeder Note abgebildete Globus, dass sich die Schweiz als Teil einer vernetzten Welt versteht. Realer Ort, Objekt, Hand und Globus sind also prägende Elemente der neuen Banknotenserie.

Das lässt sich bereits auf der neuen 50-Franken-Note eindrücklich erkennen, die wie erwähnt die erlebnisreiche Seite der Schweiz zeigt; die Hand mit dem Löwenzahn und der Globus mit den Windpfeilen dominieren deren Vorderseite, Gebirge und Gleitschirm deren Rückseite. Das notenspezifische Gestaltungselement für die 50-Franken-Noten ist der Wind.

Das Spannungsfeld zwischen der Banknote als Gebrauchsgegenstand und der Banknote als Kunstwerk besteht selbstverständlich auch in der neuen Serie. Insgesamt dürfen wir für uns aber in Anspruch nehmen, dass die neuen Schweizer Banknoten - wie auch schon die früheren Serien - in Bezug auf Gestaltung einzigartig und in Bezug auf Sicherheit Weltspitze sind. Sie werden daher sicher auch als attraktive Visitenkarte der Schweiz zur Geltung kommen. Dabei wird sich jeder bei der Betrachtung der Noten seine eigenen Gedanken machen können und deren Aussagen unterschiedlich interpretieren.

Wichtig ist natürlich auch, dass sich die Bevölkerung rasch mit der neuen Note und ihren Sicherheitsmerkmalen vertraut machen kann.

Meine Ausführungen möchte ich mit einem herzlichen Dank schliessen. Dieser geht zuerst an alle SNB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die an diesem anspruchsvollen Projekt unermüdlich mitgewirkt haben. Der Dank der Nationalbank geht ebenso an unsere industriellen Partner, bei denen Orell Füssli als Generalunternehmer, aber auch Landqart als Hersteller des neuen Substrats, Sicpa als Produzent der Sicherheitsdruckfarben und Kurz als Hersteller des Sicherheitsstreifens eine zentrale Rolle spielen. Sie haben in diesem wichtigen Vorhaben zusammen mit uns einige Hürden überwinden müssen.

Quelle: Text Schweizerische Nationalbank 6. April 2016
Kürzungen: RAOnline

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Gedanken zur Gestaltung der neuen Banknotenserie
Auszug aus dem Referat von Manuela Pfrunder, Gestalterin der neuen Banknoten , anlässlich der Medienkonferenz am 6. April 2016in Bern

Im Jahr 2005 haben wir uns die ersten Gedanken gemacht, wie die neuen Banknoten aussehen könnten. Was darauf folgte, waren eine Entdeckungsreise in die Welt der Banknotentechnologie und ein permanentes Zwiegespräch mit dem kulturellen Gedächtnis der Schweiz. Technologie und Kultur sind die Hauptkomponenten einer Banknote und es ist die Gestaltung, welche die beiden zusammenführt. Ändert sich die Technologie oder ändert sich die Kultur, so muss sich auch die Gestaltung ändern. Wie soeben von Herrn Jordan ausgeführt, hat im elfjährigen Entwicklungsprozess einerseits die Technologie Umwälzungen erfahren und andererseits wurde der kulturelle Fokus des Hauptthemas geändert. Die Gestaltung war deshalb permanent gefordert. Entsprechend gross ist unsere Freude, Ihnen heute ein erstes Resultat dieses Prozesses präsentieren zu können: die 50-Franken-Note.

Jede Geschichte lebt von ihren Charakteren, so auch die sechs Geschichten, welche die neuen Banknoten erzählen. Pro Note gibt es jeweils einen Hauptcharakter, einen sogenannten «Protagonisten», der im Zentrum einer erzählten Geschichte steht: Die 10er-Note erzählt eine Geschichte der Zeit, auf der 20er-Note steht das Licht im Zentrum, auf der 50er-Note tritt der Wind auf, das Wasser ist der Protagonist der 100er-Note, auf der 200er-Note ist es die Materie und auf der 1000er-Note die menschliche Sprache.

Von den Haupterkennungsmerkmalen bis in das kleinste Detail haben alle Gestaltungselemente einer Banknote direkt oder indirekt immer etwas mit dem betreffenden Protagonisten zu tun. Auch die feinste Linienstruktur ist so gestaltet, dass sie etwas über den Protagonisten aussagt und Teil seiner Geschichte wird. Zeit, Licht, Wind, Wasser, Materie und Sprache - was zunächst nach stillen und unbedeutenden Phänomenen anmutet, enthüllt bei näherer Betrachtung jedoch das Bedeutsame, mit dem sie in unserer Lebenswelt in Verbindung gebracht werden können: Organisation, Kreativität, Erlebnis, Humanität, Wissenschaft und Kommunikation.

Zeit in Verbindung mit Organisation, Licht mit Kreativität, Wind mit Erlebnis, Wasser mit Humanität, Materie mit Wissenschaft und Sprache mit Kommunikation - jedes dieser Begriffspaare repräsentiert einen Teilaspekt der Schweiz. Alle Teilaspekte zusammen ergeben das, was die Nationalbank «vielseitige Schweiz» nennt.

Auf der 50-Franken-Note erzählen wir die Geschichte vom Wind, die in Verbindung steht mit der erlebnisreichen Seite der Schweiz. Betrachten wir die Note im Detail, so erzählt sich die Geschichte wie folgt: Er ist immer in Bewegung und er bringt immer Bewegung. Er ist der Ausgleich von Druckunterschieden in der Atmosphäre. Er ist aber auch der Atem, der uns entströmt. «Und er ist der Stoff, aus dem der Traum vom Fliegen ist.» Es ist der Wind, der die 50er-Note durchweht - von den gestalterischen Hauptkomponenten bis ins kleinste Detail.

Wind ist eine druckausgleichende Kraft, welche die unterschiedlichsten Regionen unseres Planeten miteinander verbindet. Wind ist eine Kraft, die aber auch uns Menschen gegeben ist und die wir selber erzeugen können, wenn wir beispielsweise die Samen einer Pusteblume - eines Löwenzahns - fortblasen. Wind ist eine mannigfaltige Kraft. Die Vielfalt der Schweizer Landschaft begünstigt diese Mannigfaltigkeit: Gletscher erzeugen Abwinde, besonnte Wälder erzeugen Aufwinde und in den Alpenregionen entstehen Tal- und Bergwinde. Dabei ist der Wind eine so starke Kraft, dass der Mensch sich von ihr tragen lassen und dabei das Gefühl von Freiheit erleben kann.
Dass die einzelne Banknote einer Serie zugehörig ist, wird durch Gestaltungselemente erkennbar, die auf allen Banknoten wiederkehren - passend zu den Notenthemen, die ich bereits ausgeführt habe. Die wichtigsten wiederkehrenden Gestaltungselemente aller Banknoten möchten wir Ihnen in einer Art Gesamtschau schon heute präsentieren. Das grösste und auffälligste dieser wiederkehrenden Gestaltungselemente ist die Hand auf der Vorderseite der Noten. Sie ersetzt das Porträt und verhilft mit ihrer Plakativität der Notenvorderseite zum gestalterischen Übergewicht gegenüber der Rückseite. Zudem beschränkt die Hand nicht, wie dies zumeist in früheren Serien der Fall war, die Anwesenheit des Menschen auf eine verdienstvolle Persönlichkeit der Vergangenheit, sondern erweitert sie auf möglichst alle Menschen. Hinzu kommt, dass die Hand das ursprünglichste und unmittelbarste Werkzeug ist, das die Evolution dem Menschen gegeben hat und wodurch der Mensch direkt zum Handeln befähigt wurde. In diesem Verständnis wird mit der Hand also immer auch eine Handlung dargestellt.

Auf jeder Notenrückseite ist jeweils ein Beispiel für einen konkreten und realen Ort innerhalb der Schweiz abgebildet. In Kombination mit einem illustrativen Objekt soll dieser Ort zeigen, wie und wo das entsprechende Thema einer Note in der Schweiz erfahren werden kann.
Zeit, Licht, Wind, Wasser, Materie und Sprache - diese Protagonisten stellen allesamt grosse Themen dar, welche sich nicht allein auf die Schweiz beschränken, sondern die ganze Welt umspannen. Weltumspannende Themen verlangen die ganze Welt als Bühne. Diese Bühne wird ihnen in der Form einer glitzernden Weltkugel auf der Notenvorderseite gegeben. Aus diesem Grunde kehrt der Globus als Gestaltungselement auf jeder Banknote wieder. Dabei dreht sich die Welt jeweils um sechzig Grad. Über dem Globus liegt eine thematische Karte, welche die einzelnen Protagonisten in ihrer globalen Bedeutung ausbreitet.

Betrachten wir das Gestaltungskonzept nochmals aus der Gesamtschau: Was die sechs Banknoten innerhalb der Serie verbindet, sind die wiederkehrenden Gestaltungselemente: der Globus, die Hand, eine Örtlichkeit der Schweiz und ein illustratives Objekt. Was diese Gestaltungselemente innerhalb einer einzelnen Note verbindet, ist der Protagonist, welcher jeweils mit diesen Elementen eine Geschichte von sich erzählt: Zeit, Licht, Wind, Wasser, Materie und Sprache.

Quelle: Text Schweizerische Nationalbank 6. April 2016
Kürzungen: RAOnline

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Sicherheitsmerkmale der neuen 50 Franken-Banknoten
Auszug aus dem Referat von Andréa M. Maechler, Mitglied des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank , anlässlich der Medienkonferenz am 6. April 2016in Bern

Sicherheitsmerkmale müssen zwei Voraussetzungen erfüllen: Sie müssen einerseits das Fälschen einer Banknote sehr stark erschweren und anderseits dem Publikum erlauben, die Echtheit einer Note leicht zu überprüfen. Zusätzlich werden die Bedürfnisse der Hersteller von Prüf- und Sortierautomaten in Bezug auf die Maschinenlesbarkeit berücksichtigt.

Wir haben auf der Vorder- und Rückseite der neuen Banknoten insgesamt 15 Sicherheitsmerkmale eingearbeitet. Um den Familiencharakter der Serie zu wahren, sind alle Merkmale auf allen Notenwerten in derselben Position und Grösse zu finden. Manche der Merkmale wurden bereits bei der aktuellen Notenserie verwendet, so zum Beispiel das Wasserzeichen, der Mikrotext und die Mikroperforation. Daneben wurden neue Merkmale integriert, wie etwa die transparenten Elemente, der Sicherheitsstreifen oder der schimmernde Globus. Insgesamt ist es die Kombination aus neuartigem Substrat, komplexen Sicherheitsmerkmalen und anspruchsvoller Gestaltung, welche die hochwertige neue Notenserie auszeichnet. Diese Kombination macht es schwierig, die Noten zu fälschen. Aus den zahlreichen Merkmalen haben wir die fünf wichtigsten ausgewählt, mit denen das Publikum die Echtheit der Note einfach überprüfen kann. Diese stehen denn auch im Fokus unserer Informationskampagne.

Ich stelle zwei dieser wichtigsten fünf Sicherheitsmerkmale nun ausführlicher vor. Diese zeigen beispielhaft, wie das Publikum die Echtheit der neuen Noten überprüfen kann. Beginnen wir mit dem Globustest: Auf der Vorderseite der Note ist ein Globus abgebildet. Kippt man die Note von links nach rechts, bewegt sich ein goldener Bogen über den Globus. Hält man die Note vor sich und kippt diese nach hinten, so wechselt die Farbe des Globus.

Der zweite ist der sogenannte Streifentest: Ebenfalls auf der Vorderseite der Note befindet sich in der unteren Hälfte ein Sicherheitsstreifen. Kippt man die Note von links nach rechts, erscheinen auf vier Zeilen rote und grüne Ziffern. Dabei bewegen sich die Ziffern der Zeilen gegenläufig. Hält man die Note vor sich, sieht man in Silber die Schweizer Karte, die Alpen, die Namen der Hauptgipfel der Schweizer Alpen mit einer Höhe von über 4'000 Metern sowie die Zahl 50. Kippt man nun die Note langsam nach hinten, erscheinen die Umrisse der Schweizer Karte sowie die Alpen der Schweiz in Regenbogenfarben. Zudem leuchten in der Zahl 50 kleine Schweizerkreuze auf.

Weiter war es für uns wichtig, die Bedürfnisse von sehbehinderten Personen zu berücksichtigen. Zu diesem Zweck haben wir bereits in einer frühen Entwicklungsphase den Blinden- und Sehbehindertenverband involviert. Entstanden ist so das neue Tastzeichen für Sehbehinderte. Es besteht aus tastbaren Balken an beiden Längsseiten der Noten. Mit diesen Balken können sehbehinderte Menschen den jeweiligen Nennwert der Note ertasten. Auf der 10er-Note ist es ein Balken, auf der 1000er-Note sind es sechs auf beiden Seiten. Bei der 50er-Note sind es entsprechend drei Balken.

Von zentraler Bedeutung ist es nun, dass die Bevölkerung innerhalb kurzer Zeit die neue Note erkennt, sich mit ihren Merkmalen vertraut macht und deren Echtheit überprüfen kann. In unserer Informationskampagne setzen wir deshalb traditionelle und moderne Kommunikationsmittel ein.

Auf der SNB-Website sindsämtliche Informationen zur neuen Banknotenserie zu finden - von der Gestaltung der Serie über das Sicherheitskonzept bis hin zum Lebenszyklus mit Entwicklung, Produktion und Umlauf der Noten. Die erwähnten Broschüren, ein spezieller Flyer für sehbehinderte Personen sowie zahlreiche Bilder stehen ebenfalls auf der SNB-Website zum Herunterladen zur Verfügung.

Eine Augmented Reality App* für Smartphones ist verfügbar. Diese ermöglicht zwar keine Echtheitsprüfung, liefert aber auf spielerische Art und Weise die wichtigsten Informationen zu den Sicherheitsmerkmalen und interessante Details zur Notengestaltung.

Quelle: Text Schweizerische Nationalbank 6. April 2016
Kürzungen: RAOnline
* «Augmented Reality App» ist eineApp, die mit der Kamera des Smartphones bzw. des Tablet-Computers arbeitet. Wenn man die Kamera seines Mobilgeräts auf eine neue 50-Franken-Note richtet, zeigt die App deren Sicherheits- und Gestaltungsmerkmale an. Die einzelnen Merkmale können zusätzlich als Vergrösserung oder in einem Kurzfilm betrachtet werden. Mit der App kann man die neue Banknote erleben - aber man kann damit nicht ihre Echtheit überprüfen.

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Die neue 50 Franken-Banknote ist ein komplexes Produkt
Auszug aus dem Referat von Fritz Zurbrügg, Vizeräsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank , anlässlich der Medienkonferenz am 6. April 2016in Bern

Die SNB hat den Anspruch, Banknoten in Umlauf zu setzen, die gestalterisch ansprechend und technologisch auf dem neuesten Stand sind. Eines der Hauptziele bei der Entwicklung einer neuen Banknotenserie ist es, eine höhere Fälschungssicherheit und somit einen Vorsprung gegenüber der Reproduktionstechnologie zu erreichen. Gleichzeitig sollen die Noten weiterhin den Publikumsbedürfnissen entsprechen, also handlich, strapazierfähig und gut unterscheidbar sein. Weiter muss gewährleistet sein, dass das Publikum die neuen Noten einfach auf ihre Echtheit prüfen kann, dass sie eine möglichst lange Lebensdauer aufweisen, maschinell verarbeitet sowie langfristig industriell produziert werden können.

Um diesen hohen Anforderungen gerecht zu werden, entschied sich die Nationalbank, auch bei der neuen Banknotenserie eine Innovationsstrategie zu verfolgen. Wir verwenden bei der neuen Banknotenserie ein neuartiges Substrat und haben gemeinsam mit unseren Industriepartnern diverse neue Sicherheitsmerkmale entwickelt. Dieser Mut zur Neuartigkeit und ein bewusster Anspruch auf Perfektion haben sicherlich zur längeren Entwicklungszeit beigetragen. In Anbetracht des hochwertigen Endprodukts hat sich dies aus heutiger Sicht gelohnt. Wir freuen uns umso mehr, Ihnen heute eine Note zu präsentieren, die eine faszinierende Symbiose aus Ästhetik und anspruchsvoller Technologie darstellt.

Das Sicherheitskonzept der neuen Banknoten kann aufgrund der Sicherheitsmerkmale selbst, aber auch aufgrund ihrer Kombination und Verbindung mit der Gestaltung als einzigartig bezeichnet werden. Einige in dieser Serie verwendeten Sicherheitsmerkmale haben sich schon auf den aktuellen Banknoten bewährt, andere wurden gemeinsam mit unseren Partnern neu entwickelt und gehören zu den weltweit modernsten.

Wie bereits erwähnt ist das Substrat ein besonderes Element der neuen Noten. Die SNB hatte sich früh entschieden, nicht ein gängiges Sicherheitspapier zu bedrucken, sondern mit der Firma Landqart das Substrat Durasafe® zu entwickeln. Es handelt sich dabei um ein dreischichtiges Banknotensubstrat. Zwei Baumwoll-Papierschichten werden in der Mitte durch einen Polymerkern verstärkt. Gegenüber den herkömmlichen Banknotenpapieren werden damit die Stabilität und die Haltbarkeit der Noten verbessert. Gleichzeitig verhält sich die Oberfläche wie traditionelles Banknotenpapier. Indem Teile der beiden Papierschichten ausgeschnitten werden, können transparente Elemente geschaffen werden, also eine Art Fenster in der Banknote. Diese transparenten Elemente sind Teil des Sicherheitskonzepts. Neben dem speziellen Substrat bedarf es zur Herstellung von Banknoten auch besonderer Sicherheitsfarben. Diese müssen - wie die Noten selbst - gegen verschiedenste Chemikalien resistent sein und äussere Einwirkungen, wie sie im Gebrauch auftreten können, unbeschadet überstehen. Bedruckt und weiterverarbeitet werden die Noten, genau wie bereits frühere Serien, von der Orell Füssli Sicherheitsdruck AG. Die Noten durchlaufen dabei zahlreiche Prozessschritte, unter anderem mehrere Druck-, Applikations- und Perforationsverfahren. Weitere Details zur Herstellung finden Sie auf unserer Website.

Die Herstellkosten der Banknoten hängen von der Notengrösse und der Produktionsmenge ab. Sie belaufen sich bei der neuen Notenserie durchschnittlich auf rund 40 Rappen pro Note. Somit sind die Kosten pro Note rund 10 Rappen höher als bei der 8. Banknotenserie. Wir gehen allerdings davon aus, dass sich die Lebensdauer der Noten insbesondere durch das mechanisch stärkere Substrat erhöhen wird. Eine diesbezügliche Bilanz können wir jedoch erst ziehen, wenn die ersten ausgegebenen Noten einen gesamten Lebenszyklus durchlaufen haben.

Nach der Emission der 50er-Note werden die fünf weiteren Stückelungen folgen. In etwa einem Jahr wird die 20er-Note in Umlauf gebracht. Diese ist bereits in Produktion. Danach folgen die übrigen Notenwerte im Jahres- oder Halbjahresrhythmus. Zuerst die 10er-, dann die 200er- und danach die 1000er-Note. Den Abschluss wird die 100-Franken-Note machen, im Laufe des Jahres 2019. Es werden also die gleichen sechs Denominationen emittiert wie bei der gegenwärtigen Serie. Auch die Farbgebung der einzelnen Notenwerte bleibt weitgehend dieselbe. Verändert hat sich hingegen das Format. Wie schon 2005 angekündigt werden die neuen Noten etwas kleiner sein als die heutigen. Abklärungen zu Beginn der Entwicklungsphase haben gezeigt, dass sowohl Länge als auch Breite reduziert werden sollen. Dies führt zu einer Effizienzsteigerung in der Produktion und macht die Noten handlicher für das Publikum.

Die Herausgabe neuer Banknoten erfordert, wie Sie sich vorstellen können, natürlich auch die Anpassung von Geldautomaten und sonstigen Automaten zur Notenverarbeitung. Die nationalen und grössten internationalen Hersteller solcher Geräte haben wir frühzeitig involviert. Wir sind zuversichtlich, dass der Übergang zur neuen Note reibungslos ablaufen wird und das Publikum keine Einschränkungen beim Geldabheben oder beim Bezahlen an Automaten feststellen wird.

Ab kommendem Dienstag, 12. April, werden nur noch die neuen 50er-Noten an den SNB-Kassenstellen in Bern und Zürich sowie bei den Agenturen der Nationalbank, die an den Hauptsitzen von 14 Kantonalbanken geführt werden, ausgegeben. Bei den Geldautomaten und an den Schaltern der Banken und der Post erfolgt die Ausgabe der neuen Banknoten einige Tage später. Die alten Noten behalten ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel bis auf weiteres bei und können ohne Einschränkung weiterverwendet werden. Für einige Zeit werden also die neue und die alte 50-Franken-Note gleichzeitig zirkulieren. In einem kontinuierlichen Prozess werden die alten, der SNB zurückgebrachten Noten einbehalten und vernichtet. Nach den Erfahrungen beim letzten Übergang zu einer neuen Serie waren nach einem halben Jahr etwa zwei Drittel aller alten Noten ausgetauscht. Wir gehen davon aus, dass der Zeithorizont diesmal ähnlich sein wird.

Erst einige Zeit nach der Emission der letzten Stückelung wird die Nationalbank einen Rückruf der Noten der bisherigen Serie ankündigen, worauf diese dann kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr sind. Bei der letzten Serie lagen rund anderthalb Jahre zwischen diesen beiden Ereignissen. Aber selbst danach wird die Nationalbank wie im Gesetz vorgeschrieben noch während 20 Jahren nach dem Rückruf die heute im Umlauf befindlichen Noten der 8. Serie zum Nennwert umtauschen. Gleichwohl empfiehlt es sich, die alten Noten bei Gelegenheit für Zahlungen zu brauchen und danach die neuen zu verwenden.

Quelle: Text Schweizerische Nationalbank 6. April 2016
Kürzungen: RAOnline
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