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Krisengeschütteltes Nepal
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Roger Willemsen zurück aus dem krisengeschüttelten Nepal
von Christina Ihle
Der Autor und Publizist machte sich ein Bild von der schwierigen politischen Lage vor Ort und ruft gemeinsam mit CARE Deutschland-Luxemburg zu mehr Unterstützung für die im Elend lebenden ethnischen Minderheiten im Himalaja-Staat auf. |
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Auf seiner Reise durch das krisengeschüttelte Nepal traf Roger Willemsen Vertreter der Maoisten und führenden konservativen Parteien und machte sich ein Bild von den gewaltsamen Ausschreitungen im Land. Als Folge des Rücktritts von Premierminister und Maoist Pushpa Kamal Dahal im Mai leidet Nepal derzeit unter den grössten politischen und sozialen Unruhen seit Ende des Bürgerkriegs 2006. Generalstreiks und Strassenblockaden verhindern die Versorgung der Menschen in abgelegenen Landesteilen mit dringend benötigten Nahrungsmitteln und bringen das wirtschaftliche Leben zum Erliegen.
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"Die politische Lage ist zerrissen", sagt Roger Willemsen. "Die Maoisten verspielten in neun Monaten Regierungszeit viel Kredit. Die jetzige Regierung scheint versessen, die Macht gegen die wieder erstarkenden Maoisten zu verteidigen. Doch im Volk ist das Vertrauen in beide Regierungsanwärter gering. Die Folge: Strassensperren, Überfälle, Verschleppungen, auch Morde werden zu politischen Instrumenten und machen das vom Tourismus abhängige Land unsicher. |
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Die Fremden bleiben weg, und so werden erneut die Armen erste Opfer der politischen Lage. Gerade in dieser Situation ist nachhaltige Arbeit wie die von CARE Deutschland-Luxemburg Überlebenshilfe."
Roger Willemsen besuchte zudem die Camps tibetischer Flüchtlinge. Er wanderte - Monsun, Hitze und Erdrutschen zum Trotz - in die abgelegenen Siedlungen des Bergvolkes der Chepang und sprach mit den Bewohnern über die Zukunft ihres vom Aussterben bedrohten Volkes. Die Chepang gehören zu den ärmsten und am stärksten marginalisierten Volkgruppen Nepals. Einst lebten sie gut vom Jagen, Fischen, Wurzel- und Wildhonigsammeln. Heute kämpfen sie um das Überleben. Nur wenige der etwa 52.500 in Nepal lebenden Chepang besitzen eine Staatsangehörigkeit und damit das Recht, Land oder Güter zu erwerben, um sich ein alternatives Einkommen aufzubauen. Nur sieben Prozent von ihnen erreicht das 60. Lebensjahr, die wenigsten sind alphabetisiert.
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"Menschen muss das Recht eingeräumt werden, dass das Land, in dem sie geboren wurden, diese Geburt zumindest dokumentarisch beglaubigt", sagt Roger Willemsen. "Ohne Papiere, ohne Anerkennung ihres Status, ohne Staatsbürgerschaft selbst für in Nepal Geborene sind die ethnischen Minderheiten Nepals in einer wahrhaft verzweifelten Lage: Sie können das Land nicht verlassen, dürfen keinen Beruf ergreifen, kein Land bestellen, nicht einmal ein Fahrzeug erwerben. |
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Während die Chepang um ihre Lebensgrundlagen und die Anerkennung ihrer Staatsangehörigkeit gebracht werden und ohne Landrecht gänzlich neue Existenzgründungen versuchen müssen, bleibt tibetischen Flüchtlingen in Nepal fast jede Möglichkeit einer solchen verwehrt. Ich möchte mich persönlich immer wieder einsetzen, um auf diese Lage aufmerksam zu machen."
Tempel neben Marktständen, Garküchen auf der Strasse, - Nepal zeigt in der Hauptstadt Kathmandu viele Facetten. Aber nach zehn Jahren Bürgerkrieg und einem nur langsam voranschreitenden Friedensprozess ist das Land immer noch von Konflikten, Streiks und Gewalt geprägt. Die Bevölkerung leidet darunter am meisten. CARE arbeitet seit vielen Jahren mit der Partnerorganisation Shanti Griha zusammen und unterstützt sie bei Friedensarbeit, Konfliktbewältigung und bei Projekten zur Armutsbekämpfung.
Das wollte sich Roger Willemsen einmal genauer ansehen. Er ist seit 2005 CARE-Botschafter, seine erste CARE-Reise führte ihn nach Afghanistan. Jetzt ist er gemeinsam mit CARE-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Jamann in Nepal unterwegs, um die Arbeit von CARE und seiner Partnerorganisation Shanti Griha kennen zu lernen.
CARE engagiert sich in 69 Ländern für die Überwindung von Armut, Hunger und Krankheit. In Nepal unterstützt CARE seit 1978 ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen wie die Chepang durch Lobby- und Friedensarbeit, den Bau von Schulen, Trinkwassersystemen sowie durch Aus- und Fortbildungen in neuen Anbaumethoden und Einkommenszweigen wie der Bienen- und Pilzzucht, Näh- und Handwerkskunst.
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