Bei der Bergstation Ristis herrscht an einem schönen Sonntag viel Betrieb: Scharen von Kindern tummeln sich auf dem sanft geneigten Skihang mit dem kleinen Trainerlift und den bunten Toren oder vergnügen sich mit Schaukeln und Rutschen auf dem Schneespielplatz. Gegenüber breitet sich ein eindrückliches Bergpanorama aus: der Titlis mit gleissender Schneeflanke, daneben der markante Doppelgipfel des Hahnen, dahinter die silbergrauen Felsnadeln des Chli Spannorts. Auch im Winter kann man in der Regel auf gepflügten Pfaden hinunter ins Tal nach Engelberg gelangen. Nach jedem Schneefall präparieren die Angestellten der Brunnibahn die Wanderwege maschinell so sorgfältig wie Skipisten. Steilere Stellen lassen sich auf Stufen überwinden, und auf vereisten Partien liegt Sägemehl. Für Wandermüde und solche, die die Aussicht geniessen wollen, wurden auf Holzpodesten im Schneehang Ruhesitze und für Kunstfreunde originelle Holzplastiken aufgestellt. Der stark begangene Pfad zieht sich mit wenig Gefälle dem Hang entlang. Stets hat man die grandiose Bergwelt vor Augen, so der Titlis, die beiden Spannorte, das Engelberger Rotstock und den markanten Hahnen. Auf dem Bergsträsschen mit den langgezogenen Kurven beginnen dann im weichen Sulzschnee endlich, wenn auch langsam die mitgeführten Schlitten zu laufen. Wir geniessen nochmals ausgiebig die strahlende Wintersonne, die uns nebelgeplagten Unterländern so wohl tut, an der warmen Holzwand des Alpbeizlis von Rigidalstafel. Im Abendschatten gefriert der aufgeweichte Weg so schnell, dass wir uns bei der Station Risti für die Gondelbahn entscheiden. Eigentlich begänne hier der längere Teil des Abstiegs via Schwand nach Engelberg. Eine Sesselbahn vom Ristis führt weitere dreihundert Höhenmeter hinauf zur Brunnihütte SAC. Gleich neben der Hütte wurde ein Weiher als Wasservorrat für die Pistenbeschneiung im Winter angelegt. An schönen Tagen spiegelt sich gar der Titlis an der Wasseroberfläche. Die Brunnihütte ist Ausgangspunkt von zwei Panoramawegen. Der eine führt in westlicher Richtung zum Bannalp-See. Der nach Osten verlaufende Weg windet sich am Schluss hinhauf zur Rugghubelhütte SAC. Die Gleitschirmflieger nutzen ihre Startbasis oberhalb der Brunnihütte. Kulinarische
Freuden Hunger und Durst muss auf dieser Wanderung niemand leiden, denn mehrere Berggasthäuser wetteifern mit deftigen Spezialitäten: Im «Ristis» gibt es zum Beispiel eine mit Alpkäse überbackene Rösti oder ein Fondue mit Knoblauch und Speck. Die «Brunnihütte» ist bekannt für ihre Käseschnitten und Grillbratwürste, das noch gemütlichere «Alpbeizli» von Rigidalstafel für Käsbrägel und Lebkuchen. Das Restaurant Schwand schliesslich serviert ein üppiges Küchenbüffet. Und überall garantiert ein mit kräftigen Zutaten gewürzter Kaffee weiche Knie für den Abstieg. Nützliche
Informationen Wanderung: Problemloser, gut gepflegter Winterwanderweg, kann aber stellenweise vereist sein: Gleitschutz und Stöcke empfohlen. öffentlicher Verkehr: Bahn nach Engelberg, Gondel nach Ristis, Sesselbahn nach Brunni. Route: Brunni 1860 m - Rigidalstafel 1745 m - Ristis 1600 m (1,5 Stunden) - Schwand Gschneit - Engelberg 1000 m (2,5 Std.) Dauer: vier Stunden. Karte: Landeskarte 1:50000, Blatt 245 Stans. Quelle: Aus dem Prospekt der Brunnibahn
In der Region Ristis-Brunni sind einige schön angelegte Feuerstellen entstanden. An vielen Orten ist bereits ein Holzvorrat zum Verfeuern vorhanden.
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